„Briefmarken“ für E-Mails von AOL und Yahoo

Parwez Farsan
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AOL und Yahoo planen in Zukunft in Zusammenarbeit mit Goodmail großen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen einen kostenpflichtigen Service zur Vorzugsbehandlung von E-Mails an ihre Kunden anzubieten. Die Kosten sollen sich dabei je nach Mailaufkommen auf 1/4 bis 1 US-Cent pro E-Mail belaufen.

Im Falle von AOL werden die kostenpflichtigen E-Mails ohne Umweg über die umfangreichen Spam-Filter direkt ins Postfach der Empfänger weitergeleitet. Allerdings müssen die Empfänger zuvor dem Empfang von E-Mails des Versenders zugestimmt haben. Bei Zuwiderhandlung können ansonsten sämtliche E-Mails des Versenders geblockt werden. Yahoo machte bisher keine Angaben, inwieweit die kostenpflichtigen E-Mails bevorzugt behandelt werden.

Ziel des Ganzen sollen – von den nicht unerheblichen Einnahmen in Millionenhöhe einmal abgesehen – die leichtere Erkennung von Spam und mehr Zuverlässigkeit beim Versand wichtiger E-Mails sein. Während AOL bereits in den nächsten zwei Monaten über Goodmail versandte E-Mails annehmen will, wird es bei Yahoo wohl noch ein paar Monate länger dauern, zumal dort über den Unterschied bei der Behandlung bezahlter und normaler Mails noch nicht entschieden wurde. Über die Hälfte der Einnahmen pro E-Mail sollen den Providern zukommen aber auch für Goodmail dürfte ein hübscher Batzen abfallen.

Wie das „Experiment“ ausgehen wird, lässt sich derzeit kaum vorhersagen. Letztendlich werde die Zahlungsbereitschaft großer Unternehmen und Organisationen sowie die Reaktionen der teils sicherlich durch in den Weiten der Spamfilter hängen bleibender E-Mails genervten Kunden von AOL und Yahoo über die Zukunft von Diensten im Stil von Goodmail entscheiden.