Konsortium arbeitet an DRM-Nachfolger

Jirko Alex
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Wie das Wall Street Journal online berichtet, haben sich Branchengrößen aus dem IT-Sektor, Filmstudios und Ladenketten zusammengeschlossen, um einen neuen Standard für die digitale Rechteverwaltung auszuarbeiten. Das Konzept sieht dabei mehr Freiheit vor, basiert aber auf einem geschlossenen System.

Das unter der Bezeichnung Digital Entertainment Content Ecosystem (DECE) agierende Konsortium hat es sich zum Ziel gesetzt, sowohl die Möglichkeiten, einmal erworbenes urheberrechtlich geschütztes Material zu kopieren und zu verteilen, zu vereinfachen, will aber auch nicht auf jeglichen Schutz verzichten. So plant man ein geschlossenes Ökosystem aus DECE-fähigen Abspielgeräten und Medien. Material, das den neuen Schutz unterstützt, soll dabei beliebig kopiert werden können – auch auf den PC – und in jedem dafür geeigneten Abspielgerät funktionieren, sofern dieses auf den Nutzer registriert ist, der den Film oder die Musik erwarb. Kopien für den persönlichen Gebrauch wären auf diese Weise kein Problem, selbst der Zugriff über das Internet auf die eigene Filmdatenbank könnte so ermöglicht werden.

Für die Umsetzung des Projekts zeichnen sich dabei Branchengrößen wie Best Buy, Cisco Systems, Comcast, Fox, Hewlett-Packard, Intel, Lions Gate, Microsoft, NBC Universal, Paramount, Philips, Sony Corp, Toshiba, VeriSign und Warner aus. Sony übernimmt in Form des hauseigenen Technologiechefs Mitch Singer die Regie über das Projekt. Auffallend ist hingegen, dass Apple bisher nicht in die Allianz einstieg und damit Produkte des Konzerns von DECE ausgeschlossen wären. Das Konsortium verspricht jedoch, durch den einheitlichen Standard möglichst zur Kompatibilität bewegen zu wollen.

Genaue technische Details wurden bisher noch nicht preisgegeben. Auch ein Zeitplan für die ersten Medien oder Geräte ist nicht bekannt. Auf der CES in Las Vegas sollen im Januar des nächsten Jahres allerdings Einzelheiten folgen.