Brothers in Arms: Hell's Highway im Test: Action und Taktik im WW II

 4/5
Sasan Abdi
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Kämpferisches

KI

Abgesehen von den bereits angedeuteten Aussetzern des Bazooka-Teams ist die Künstliche Intelligenz in BIAHH definitiv vorhanden. Dies gilt vor allem für die Gegner, die stets Deckung suchen, in Unterzahlsituationen Rückzugsbewegungen anwenden und darauf achten, nicht flankiert zu werden. Mit Blick auf die eigenen Einheiten muss jedoch angemerkt werden, dass eine manuelle Positionierung stets notwendig ist. Wer seine Kameraden einfach stehen lässt und sich selbst um alles kümmern will, kann davon ausgehen, dass einige Todesfälle zu beklagen sein werden. Der Grund hierfür ist, dass die verbündeten NPC entgegen dem Verhalten ihrer deutschen Pendants nicht von unsicheren zu sicheren Stellungen wechseln, sondern gerne mal im Kugelhagel stehen bleiben.

Dennoch ist die KI der BIAHH-NPCs gut gelungen, setzt jedoch voraus, dass man die Kommando-Optionen tatsächlich nutzt.

Waffen & Fahrzeuge

Das Waffenarsenal von BIAHH hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht verändert. Dies ist jedoch auch nicht nötig, da alle Standard-Waffen des Krieges – von der Tommy bis zur MP 40 – vorhanden sind. Abgerundet wird die Ausstattung nach wie vor von Splittergranaten, Sprengsätzen, einem Scharfschützengewehr und Raketenwerfern. Die wuchtigen 88-Kanonen können, einmal eingenommen, leider nicht verwendet werden. Der Fuhrpark bietet mit der erwähnten Steuerung eines Sherman-Panzers kein bahnbrechendes, aber ein ausreichendes Angebot.

Panzer-Fahrt in BIAHH

Steuerung

Eigentlich ist die Steuerung von Firstperson-Shootern nicht der Rede wert. Im Falle von „Brothers in Arms: Hell's Highway“ gestaltet sich die Situation jedoch ein wenig anders, da neben dem konventionellen WASD-Maus-Bewegungsablauf auch die jeweiligen Teams kommandiert werden müssen. Dies geschieht recht sauber zum Beispiel über die zweite Maustaste, mit der den eigenen Einheiten stets neue Positionen zugewiesen werden können (siehe Bild unten). Außerdem kann das Angriffsziel auf diesem Wege bestimmt werden, was ein wenig umständlich dadurch geschieht, dass man das entsprechende Team anwählt und dann mit gedrückter Maus-Zwei-Taste auf das Ziel hovert.

Einheiten-Steuerung in BIAHH
Einheiten-Steuerung in BIAHH

Ferner verdient der Punkt „Steuerung“ bei BIAHH gewisse Aufmerksamkeit, weil mit dem Cover-Modus die Möglichkeit existiert, den Charakter per Tastendruck an eine Deckung (zum Beispiel eine Mauer oder ein stehendes Fahrzeug) zu werfen. Diese Option ist technisch weitgehend gut gelungen und bietet überdies die Möglichkeit, über die WASD-Tasten kurz aus der Deckung hervorzuschauen und ein paar Schüsse abzugeben.

All diese Aspekte zusammengenommen kamen wir im Rahmen unseres Tests zu der subjektiven Einsicht, dass sich die Steuerung von BIAHH – zum Teil sicher auch aufgrund der vielen Möglichkeiten bzw. Aufgaben – ein wenig hakelig und teilweise nicht sehr intuitiv ausnimmt. Dies kann je nach Spielertyp aber selbstverständlich völlig unterschiedlich wahrgenommen werden. Feststeht in jedem Fall, dass die Steuerung bugfrei funktioniert und man sich zu keinem Zeitpunkt aufgrund der Bewegungabläufe im Nachteil sehen kann.

Multiplayer

Der Mehrspieler-Modus von „Brothers in Arms: Hell's Highway“ fällt äußerst mager aus. Dies lässt sich zum Einen mit Blick auf die Spielmodi sagen, bei denen es mit Capture-The-Flag nur einen einzigen gibt. Zum Anderen gibt es bisher nur wenige Server, auf denen man überhaupt spielen kann. Verschärft wird der Servermangel durch die im Abschnitt „Jugendschutz“ erwähnte Varianz in der Ausgestaltung der unterschiedlichen BIAHH-Versionen.

Schwacher BIAHH-Multiplayer-Modus

Da sich die deutsche Version wie erwähnt von der englischen Variante unterscheidet, ist ein Zusammenspielen nicht möglich. Dies bedeutet, dass deutsche Spieler nur auf Servern spielen können, die mit eben dieser Version laufen. Klickt man im spartanischen Server-Browser von BIAHH also ein „falsches“ Spiel an, findet man sich schnell im Startscreen wieder. Ist der Servermangel sowie die fehlende Versions-Kompatibilität nur ein Ärgernis, so ist es schlicht unverständlich, weswegen die Server-Version nicht wenigstens über ein entsprechendes Fähnchen visualisiert wird. Dies hätte uns erspart, durch die rund 15 verfügbaren Server einzeln durchzuklicken, um am Ende festzustellen, dass wir zum Testzeitpunkt auf nur einem einzigen Server zugelassen waren.