Noiseblocker Twintec im Test: 25-mm-Conductor trifft 6-mm-Heatpipe
2/7Kühler im Detail
Traditionell vertraut Noiseblocker bei seinen Kühlerentwicklungen auf fernöstliche Produkte, die leicht angepasst und mit eigenem Lüfter ausgestattet für den hiesigen Markt aufbereitet werden. Für den NB Twintec steht der neue Hurricane NPH-105 von TTIC (Thermal Transtec International Corporation) Pate. Der robust gehaltene, symmetrische Towerkühler mit seinem kantigen Design wartet dabei mit insgesamt 45 Aluminiumlamellen auf, die im 2-mm-Abstand mit den Heatpipes verlötet wurden.
Die maßgebliche Besonderheit des Twintec liegt in der kombinierten Verwendung der Heatpipes. Zentral wurde ein imposanter, 150 mm langer Superconductor-Zylinder mit 25,4-mm-Durchmesser verbaut, der den Löwenanteil des Wärmeabtransports übernehmen soll. Anders als bei den Cool-Scraper-Vorgängern liegt das Ende der kupfernen SC-Pipe dabei nicht direkt auf der Prozessoroberfläche auf, sondern mündet ohne zusätzlichen Verschluss in einer massiven Cu-Bodenplatte, die gleichzeitig als Wärmeverteiler fungiert. Zusätzlich kommen zwei in typischer U-Form verlötet integrierte, dezentrale 6-mm-Heatpipes zum Einsatz, welche die Zentralpipe unterstützen. Laut Herstellerangaben sollen die 6-mm-IT-Heatpipes durch ihre Leistungscharakteristik speziell im niedrigeren Temperaturbereich wirken, während der Superconductor effizienter bei höheren Temperaturen arbeitet.
Qualitativ hinterlässt der NB Twintec einen ausgezeichneten Eindruck. Neben der soliden Fertigung und hohen Materialgüte überzeugt der Neuling durch seine harmonisch abgestimmte Optik und sein einheitliches Nickelfinish als Qualitätsmerkmal.
Bei der Belüftung des Kühlers vertraut Noiseblocker auf den hauseigenen M12P der erfolgreichen Multiframe-Serie. Dieser agiert mit PWM-Funktion zwischen 1.000 und 2.000 U/min und wird klassisch per Drahtbügel am Kühlkörper fixiert. Geniale Besonderheit und in der Praxis enorm wirkungsvoll: Der Multiframe-Lüfter verfügt über eine patentierte Rahmenkonstruktion mit eingepassten Gummielementen, die mechanische Schwingungen sehr effektiv dämpfen und damit Vibrationsgeräusche drastisch minimieren. Wie sich im entsprechenden Abschnitt zeigt, zählt die NB-Serienbelüftung damit in Referenz zur Drehzahl zu den leisesten.
Montagebesonderheiten
Anders als bei seinen Cool-Scraper-Vorgängern stattet Noiseblocker den Twintec mit plattformübergreifendem Montagematerial für alle aktuellen AMD- und Intelsockel inklusive LGA-1156 aus. Damit muss der Anwender auch beim Systemwechsel gegebenenfalls keine optionalen Kits nachkaufen, wie es noch beim Cool-Scraper 3 der Fall war.
Unabhängig davon vertraut Noiseblocker auf eine sichere, rückplattenbasierende Verschraubmontage für AMD und Intel. Die Umsetzung hätte allerdings etwas anwenderfreundlicher realisiert werden dürfen, denn abseits des Motherboardausbaus müssen sehr viele Einzelteile in Form von Schrauben, Muttern und Isolier- bzw. Abstandsringen zusammengefügt werden. Auch der in deutscher Sprache verfassten Montageanleitung hätte etwas mehr Umfang und Bebilderung gut zu Gesicht gestanden.
Zur Montage müssen zunächst die plattformspezifischen Haltebügel am Kühlerboden angeschraubt werden. Ferner wird die Rückplatte motherboardrückseitig positioniert und mit Hilfe von vier durchgesteckten Schrauben, Isolationsringen und Muttern handfest fixiert. Nun kann der lüfterlose Twintec auf die mit Wärmeleitpaste vorbestrichene CPU aufgesetzt und von oben mit den vier Schraubbolzen befestigt werden. Beim manuellen, wechselseitigen Anziehen dieser Bolzen besteht aufgrund der ausladenden Lamellenkonstruktion nur wenig Handlungsspielraum.
Wie bei allen Towerkühlern ist auch beim NB Twintec auf die Bauhöhe des Kühlers (158 mm) respektive die Kompatibilität zum verwendeten Gehäuse zu achten.