Tablet-Verkäufe sollen sich verachtfachen

Patrick Bellmer
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Das auf den IT-Bereich spezialisierte Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner hat eine neue Prognose für den Tablet-Markt vorgelegt. Demnach geht das amerikanische Unternehmen davon aus, dass die Zahl der verkauften Media-Tablet-PCs im Jahr 2011 auf knapp 54,8 Millionen Stück steigen wird.

Zwei Jahre später – 2013 – rechnet man schon mit einer Verdreifachung der abgesetzten Geräte. Die dann verkauften rund 154 Millionen Tablets würden in etwa eine Steigerung um 700 Prozent im Vergleich zu den für dieses Jahr angenommenen 19,5 Millionen bedeuten. Laut Carolina Milanesi, dem Vize-Präsidenten des Bereichs Research, wird dieses starke Wachstum zu Lasten anderer Segmente gehen. Am stärksten betroffen wird der Markt der kleinen Netbooks sein, da der durchschnittliche Verkaufspreis der Tablet-PCs in den nächsten zwei Jahren wohl auf etwa 300 US-Dollar (rund 215 Euro) sinken wird.

Ebenso sollen die Verkaufszahlen der großen Smartphones sinken. Laut Gartner werden viele Käufer von Tablets nicht noch ein großformatiges Handy kaufen, sondern eher auf kleinere Modelle ausweichen. Begründet wird dies zusätzlich mit der erwarteten Ausstattung der Tablet-PCs: Während in diesem Jahr nur gut jedes zweite Tablet mit WLAN und oder Mobilfunk-Unterstützung verkauft wird, sollen 2014 schon vier von fünf Geräten autonom Datenverbindungen aufbauen können.

Das starke Wachstum in den nächsten Jahren wird auch durch eine erwartete Änderung der Vertriebspolitik der Mobilfunk-Provider unterstützt. Laut Milanesi werden diese in absehbarer Zeit nicht länger Netbooks und kleine Notebooks subventionieren, sondern Tablet-PCs zusammen mit Laufzeit-Verträgen in ihr Sortiment aufnehmen. Dadurch würden die einmaligen Anschaffungskosten auf eine längere Zeit verteilt, was den Kauf für viele attraktiver machen würde.

Interessant ist die Unterteilung des Tablet-Segments durch Gartner. Die Studie bezieht sich nur auf die sogenannten Media-Tablets. Darunter fasst das Unternehmen alle mobilen Touch-Geräte wie das iPad oder das Galaxy Tab zusammen, die ein „leichtes“ Betriebssystem wie iOS, Android oder WebOS verwenden. Damit werden Geräte, die unter Windows laufen – etwa das schon vor langer Zeit angekündigte HP Slate – nicht berücksichtigt.

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