Bitkom kritisiert zu hohe Abgaben auf externe Festplatten

Patrick Bellmer
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Zuletzt hatte die ZPÜ (Zentralstelle für private Überspielungsrechte) für deutliche Kritik aufgrund hoher Urheberrechtsabgaben auf USB-Sticks und Speicherkarten gesorgt. Ein wenig in Vergessenheit ist dabei eine andere, bereits vor etwa acht Monaten bekannt gegebene Forderung geraten.

Denn auch für externe Festplatten werden seitdem deutlich höhere Gebühren seitens der ZPÜ und ihrer Mitgliedsverbände eingefordert. Fällig werden seit November 2011 entsprechend der neuen Tarife sieben Euro für Laufwerke mit einer Kapazität von weniger als einem Terabyte, bei größeren Datenträgern sind es neun Euro.

Wie der Branchenverband Bitkom nun mitteilt, sind diese Summen aufgrund jüngster Studienergebnisse seiner Meinung nach deutlich überzogen. So habe die GFK in einer repräsentativen Befragung ermittelt, dass im Durchschnitt lediglich weniger als drei Prozent des zur Verfügung stehenden Speichers für „vergütungsrelevante Privatkopien“ verwendet werden. Die derzeit in Verwendung befindlichen externen Festplatten würden im Schnitt über eine Kapazität von 607 Gigabyte verfügen.

Davon würden 55 Prozent gar nicht benutzt, 24 Prozent entfielen auf Sicherungskopien, acht Prozent auf berufliche Dateien sowie sieben Prozent auf Inhalte, die von Freunden oder dem Nutzer selbst erstellt worden seien. Gut die Hälfte der verbliebenen sechs Prozent seien ferner nicht vergütungsrelevant, da dieser Teil nach Ansicht der Industrie und ZPÜ für lizenzierte Werke verwendet wird. Damit würden die verlangten Summen „in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Nutzung“ stehen, so der Verband.

Tatsächlich entfiele somit ein nennenswerter Teil des Verkaufspreises solcher Laufwerke – ähnlich wie bei USB-Sticks und Speicherkarten gefordert – auf die Gebühr. Externe Festplatten mit einer annähernd dem laut Studie genannten Durchschnittskapazität kosten im Handel ab etwa 60 bis 70 Euro.