Thermalright HR-22 im Test: Passiv-Riese mit Allround-Qualitäten
3/7Montagebesonderheiten
Thermalright vertraut beim HR-22 standesgemäß auf das hauseigene Premium-Montagekit VX-II (Pressure Vault Bracket) für AMD- und Intel-Plattformen (außer LGA 775), welches auch Kühlern wie dem Archon SB-E X2 oder der Venomous-Serie beiliegt und grundlegende Kompatibilität zu beinahe allen Thermalright-Kühlern der jüngeren Vergangenheit zeigt (Ultra-120-Serie, HR-Serie, Silver-Arrow, IFX-14).
Besonderheit dieses variablen „Bolt Thru“-Kits ist die nachträgliche Justierbarkeit der Anpresskraft zwischen 178 und 311 Newton (40 bis 70 lbs) durch eine zentrale Stellschraube. Das entsprechend notwendige Werkzeug zur Anpassung wird mitgeliefert. Wir nutzen für unsere Tests den höchstmöglichen Anpressdruck.
Zur Kühleranbringung wird zunächst der Montagerahmen mit dem Mainboard verschraubt. Anschließend wird der HR-22 auf der mit Wärmeleitpaste benetzten CPU ausgerichtet, der zentrale Steg des Bolt-Thru-Kits eingefädelt und mit Hilfe der zwei Sechskant-Schrauben fixiert. Da die Schrauben einseitig vom Kühler verdeckt werden, besitzen die Lamellen des HR-22 einen großzügigen, zentralen Schacht, der vom mitgelieferten Schraubendreher passiert wird. Sind die beiden Schrauben bis zum Anschlag arretiert, erfolgt die Feinjustierung der zentralen Anpress-Stellschraube.
Insgesamt gestaltet sich der Montageakt aufgrund der üppigen Kühlerabmessungen etwas kniffelig, ist aber durchaus auch für ungeübte Hände zu bewerkstelligen.
Aus Sicht der Kompatibilität bestehen Einschränkungen bezüglich der Bauhöhe. Zwar ist der HR-22 mit 159 mm Höhe etwa drei Millimeter flacher als sein Vorgänger, dennoch kann es bei schmalen Gehäusen zu Problemen kommen. Darüber hinaus verdeckt er aufgrund seiner Radiatorbreite bei manchen Mainboards den ersten PCIe-Slot. Weniger Probleme dürfte es hingegen mit potentiellen Arbeitsspeicher-Kollisionen geben, da der HR-22 diesen mit seiner versetzten Form geschickt vorbeugt.