Last.fm stellt Musik-Streaming-Abo am 28. April ein

Przemyslaw Szymanski
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Nachdem der Internetradio- und „Scrobble“-Anbieter Last.fm erst im Dezember 2012 das eigene Angebot im Bereich Radio zurückschraubte und seitdem hierzulande nur mit Abonnement – das monatlich drei Euro kostet – verfügbar war, wird nun das Ende eingeläutet: Das Musik-Streaming wird zum 28. April eingestellt.

Als Grund für diesen Schritt geben die Betreiber im unternehmenseigenen Forum eine „erheblich veränderte Musiklandschaft“ an. Obwohl keine anderen Dienste genannt werden, liegt es jedoch nahe, dass Last.fm damit auf den Erfolg von Streaming-Plattformen wie beispielsweise Spotify, Napster und Rdio anspielt.

Zukünftig will der Dienst zu seinen Wurzeln zurückkehren und sich ganz auf das sogenannte „Scrobbeln“ konzentrieren. Dabei können Nutzer die gehörten Titel in einer kleinen Datenbank in ihrem Last.fm-Nutzerkonto sammeln und ihren Musikgeschmack mit Freunden, Bekannten und anderen Mitgliedern teilen, um so neue Empfehlungen zu bislang unbekannten Künstlern zu erhalten.

Gleichzeitig kündigen die Betreiber jedoch an, Musik weiterhin über den Anfang dieses Jahres gestarteten Last.fm-Player anzubieten. Anders als zuvor kommt die Musik, die das Unternehmen darüber an die Kunden verbreitet, jedoch nicht von den eigenen Servern, sondern von YouTube und Vevo. Eine ähnliche Zusammenarbeit hat das seit 2007 zu CBS Interactive gehörende Unternehmen im Januar 2014 bereits mit Spotify begonnen.

Mit Verträgen wie diesen wird Last.fm weiterhin Musik anbieten, kann gleichzeitig aber die ansonsten anfallenden Lizenzgebühren für die wiedergegebenen Titel umgehen. Dennoch äußert Last.fm Verständnis gegenüber jenen Nutzern, die ihr Abonnement aufgrund der geänderten Bedingungen kündigen wollen und stellt dafür entsprechende Hilfe zur Verfügung.

Last.fm wurde im Jahre 2002 von den Österreichern und Deutschen Felix Miller, Martin Stiksel, Michael Breidenbruecker und Thomas Willomitzer als eine Internetradio-Station respektive Musik-Community-Seite gegründet und ging aus dem Netlabel „Insine“ hervor. Derzeit zählt Last.fm über 55 Millionen registrierte Nutzer.

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