Weiterhin Probleme mit VDSL von Vodafone in Berlin

Jan-Frederik Timm
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Der von Kunden geäußerte Unmut über die Leistung von VDSL-Anschlüssen von Vodafone in Berlin reißt nicht ab. Drei Wochen nachdem ComputerBase erstmals über das Thema berichtet hatte, sind die Probleme nicht beseitigt, aus 58 Seiten Beschwerden im Vodafone-Forum sind 161 geworden. Der Anbieter bittet um mehr Zeit.

Wir bitten die davon betroffenen Kunden, die vorübergehenden Einschränkungen zu entschuldigen“, lässt Vodafone auf erneute Rückfrage von ComputerBase wissen. Dem Konzern sind „die zeitweiligen Kapazitätseinschränkungen“ bekannt und es werde „alles getan, um diese zu beheben“. Der Ende April angekündigte Zukauf weiterer VDSL-Kapazitäten aus dem Netz der Deutschen Telekom werde seit Anfang Mai vorangetrieben, neue Kapazitäten „so schnell wie möglich technisch im Netz umgesetzt“. Die vor drei Wochen für Mitte Mai angekündigte Lösung der Probleme sehen betroffene Kunden hingegen noch nicht.

Vodafone versichert, „mit den - für uns [den Konzern, Anm. d. Red.] überschaubaren - Kunden aus Berlin“ weiterhin „im engen Kontakt“ zu stehen und bittet um eine bundesweite Einordnung: „Berlin ist im Vergleich zu vielen anderen, ländlichen Regionen in Deutschland beim Breitbandausbau grundsätzlich gut versorgt. In weiten Teilen der Hauptstadt können die Bürger Internetanschlüsse mit Geschwindigkeiten von mindestens 16 Mbit/s (VDSL 25000) auch in der Praxis nutzen.

In der Zwischenzeit berichten immer mehr betroffene Kunden im Forum von Vodafone davon, frühzeitig aus dem Vertrag entlassen worden zu sein. Unter Hinweis auf die seit Wochen anhaltende Störung akzeptiere der Konzern auf Nachdruck per Brief und Telefon die vorzeitige Kündigung. Der von der Störung betroffene Zeitraum wird Kunden auf Nachfrage nicht in Rechnung gestellt.

Ausgelöst hatten die Probleme in ausgewählten Postleitzahlbereichen in Berlin Aktionen wie „VDSL zum DSL-Preis“. Das Unternehmen sei von der Beliebtheit der Aktion überrascht worden, was dazu geführt habe, dass je nach Vertrag eine mehr als achtmal so hohe Datenrate zur Verfügung gestellt werden musste. Nutzer klagen seitdem über Transferraten im einstelligen Mbit-Bereich und hohe Latenzen.