Mini Augmented Vision: Brille lässt durch A-Säule und Tür im PKW blicken

Silvio Werner
75 Kommentare
Mini Augmented Vision: Brille lässt durch A-Säule und Tür im PKW blicken
Bild: BMW

Mini, die Automarke des BMW-Konzerns, zeigt auf der Auto Shanghai 2015 den Prototypen einer Augmented-Reality-Brille. Die optisch an eine Fliegerbrille erinnernde Brille blendet relevante Informationen ein, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu verdecken – und lässt sogar die A-Säule optisch verschwinden.

Durch die sogenannte See-Through-Technologie sollen die Informationen im direkten Sichtfeld eingeblendet werden, ohne den Blick auf die Straße oder andere Verkehrsteilnehmer einzuschränken. Die MINI Augmented Vision soll somit die Sicherheit und den Komfort im Straßenverkehr verbessern.

Die Brille bietet die Möglichkeit, Zielpunkte für das Navigationssystem auch außerhalb des Fahrzeuges auszuwählen und zeigt Informationen unter anderem zur aktuellen Geschwindigkeit und dem geltenden Tempolimit an. Damit keine anderen Verkehrsteilnehmer verdeckt werden, bleibt die Anzeige dieser Informationen stets gleich – die Positionierung oberhalb des Lenkrads entspricht derer von konventionellen Head-Up-Displays in Fahrzeugen.

Diese statischen Information werden durch sogenannte kontaktanaloge Anzeigen erweitert. Kontaktanalog bedeutet, dass dem Fahrer das Gefühl vermittelt wird, dass die eingeblendeten Informationen Teil der eigentlichen Umwelt wären. Die MINI Augmented Vision soll etwa Pfeile zur Navigation auf der Straße und interessante Orte wie beispielsweise freie Parkplätze einblenden. Das Aufsetzen der Augmented-Reality-Brille außerhalb des Fahrzeugs outet den Träger nicht nur als Mini-Fahrer, sondern ermöglicht durch die First/Last-Mile-Funktion auch die Navigation vom aktuellen Standort wieder zurück zum Auto beziehungsweise vom Parkplatz zum eigentlichen Ziel.

MINI Augmented Vision

Eine weitere Funktion der Brille ist der sogenannte X-Ray-View, der verdeckende Fahrzeugteile wie beispielsweise die A-Säule oder Türen virtuell verschwinden lässt und einen Blick durch diese Fahrzeugteile ermöglicht. Zudem lassen sich Bilder einer im rechten Außenspiegel montierten Kamera anzeigen. Die Funktion soll beim Einparken durch eine bessere Feststellung des Abstandes zum Randstein hilfreich sein.

Fast schon konventionell wirkt dagegen die Messaging-Funktion: Ein kleines Symbol symbolisiert eingehende Kurznachrichten, die sich vorlesen lassen. Anzeigen lassen sich die Nachrichten aus Sicherheitsgründen jedoch nicht.

Die MINI Augmented Vision wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Firmen der Qualcomm-Unternehmensgruppe entwickelt, für das Design zeichnet Designworks verantwortlich. Die Vorstellung eines Prototyps der Brille soll auf der vom 22. bis 29. April stattfindenden Automesse Auto Shanghai erfolgen.