IFA 2016

Nubia Z11 im Test: Dieses Smartphone fällt aus dem Rahmen

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Nicolas La Rocco
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Kamera mit Sondermodi

Die Hauptkamera des Nubia Z11 nutzt einen Sensor von Sony, der mit 16 Megapixel arbeitet und von einem optischem Bildstabilisator unterstützt wird. Der IMX298 zählt zu Sonys Exmor-RS-Serie und bringt seine 16 Millionen Pixel auf einer sehr kleinen Fläche von gerade einmal 1/2,8 Zoll unter, was eine Pixelgröße von 1,12 Mikrometer ergibt. Die ausgegebene Auflösung liegt bei effektiv 4.608 × 3.456 Bildpunkten, also 15,925 Megapixel, und entspricht dem für Smartphones üblichen 4:3-Format.

16-Megapixel-Kamera mit IMX298-Sensor von Sony
16-Megapixel-Kamera mit IMX298-Sensor von Sony

Der Autofokus wird über einen Phasenvergleich (PDAF) realisiert und arbeitet insbesondere bei gutem Tageslicht sehr schnell. Wird rapide von einem nahen zu einem weiter entfernten Objekt geschwenkt, dauert die Scharfstellung nur wenige Bruchteile einer Sekunde. Das Samsung Galaxy S7 (edge) und das Galaxy Note 7 reagieren zwar noch eine Stufe schneller – was Nubia jedoch mit dem Z11 abliefert, kann sich in dieser Disziplin sehen lassen. Die kurze Startzeit der Kamera-App trägt dazu bei, dass die Kamera schnell im Alltag einsatzbereit ist. Selbst dann, wenn sie nicht bereits im Arbeitsspeicher liegt, ist die App in unter einer Sekunde fertig geladen.

Kameravergleich
Nubia
Z11
Samsung
Galaxy Note 7
Apple
iPhone 6s Plus
Hauptkamera Auflösung 16,0 MP 12,0 MP
Sensorgröße 1/2,8" 1/2,5" 1/3"
Sensorformat 4:3
Blendenzahl f/2.0 f/1.7 f/2.2
OIS
Blitz Dual-LED
Dual-Tone
LED Dual-LED
Dual-Tone
Video 2.160p/30 FPS
1.080p/60 FPS
1.080p/30 FPS
720p/30 FPS
2.160p/30 FPS
1.440p/30 FPS
1.080p/60 FPS
1.080p/30 FPS
720p/30 FPS
480p/30 FPS
2.160p/30 FPS
1.080p/60 FPS
1.080p/30 FPS
720p/30 FPS
Zeitlupe 120 FPS/720p 240 FPS/720p 240 FPS/720p
120 FPS/1.080p
Frontkamera Auflösung 8,0 MP 5,0 MP
Blendenzahl f/2.4 f/1.7 f/2.2
Blitz × Display
Video 1.080p/30 FPS
720p/30 FPS
1.440p/30 FPS
1.080p/30 FPS
720p/30 FPS
480p/30 FPS
720p/30 FPS

Bei Tageslicht unter nur leicht bewölktem Himmel punktet das Nubia Z11 mit fast durch die Bank guten Bildern, die einen hohen Schärfegrad und kräftige Farben aufweisen. Die Bildcharakteristik erinnert etwas an die Aufnahmen eines Galaxy S7 oder Galaxy Note 7, wobei bei Samsung der Regler für die Farbsättigung noch etwas mehr aufgedreht und stärker mit künstlichem Nachschärfen die Bildcharakteristik beeinflusst wird.

Nubia Z11 im Test – Kamera

Nicht weniger ähnlich zu Samsung ist der nicht ganz überzeugende Dynamikumfang im standardmäßig eingestellten Automatikmodus der Kamera. Bei Gegenlicht ist entweder nur der Vordergrund oder nur der Hintergrund erkennbar, während der andere Bildbereich zu hell oder dunkel erscheint. Eine gute Balance, wie sie zum Beispiel dem iPhone 6s Plus sehr häufig auch ohne HDR gelingt, ist mit dem Nubia Z11 schwierig zu erzielen. Mit aktiviertem HDR-Modus gelingt das besser; der muss allerdings jedes Mal manuell eingeschaltet werden, denn einen Auto-HDR-Modus hat das Z11 nicht.

Bei schlechten Lichtbedingungen machen sich die kleinen Pixel des kleinen Sony-Sensors rasch bemerkbar. Das Z11 versucht hier mit einer Mischung aus sehr hohem ISO-Wert und längerer Belichtungszeit entgegenzusteuern, dennoch kommt es schon bei einem mit Jalousien vom Tageslicht abgedunkelten Raum zu sehr starkem Rauschen und starker Artefaktbildung, die eine scharfe Abbildung von Objekten verhindern. Hier wählt der Automatikmodus voreilig ISO-Werte von gerne über 4.000, um das fehlende Licht auszugleichen, anstatt dass die Kamera auf ihre optische Bildstabilisierung vertraut. Wo das Z11 mit ISO 4.800 und einer Belichtungszeit von 1/11 Sekunde versucht, das Bild aufzuhellen, nutzt das iPhone 6s Plus gerade einmal ISO 200 und belichtet dafür für 1/4 Sekunde. Ein zum Vergleich herangezogenes Galaxy Note 7 geht einen Mittelweg, profitiert aber auch von der f/1.7-Blende.

Nubia Z11 im Test – Kamera-Sonderfunktionen

Wer bei Nacht interessante Bilder mit dem Nubia Z11 aufnehmen möchte, wechselt entweder vom Automatik- in den Pro-Modus und kann hier manuell alle Einstellungen vornehmen oder geht gleich in die Sonderfunktionen der Kamera. Der etwas kryptisch benannte Menüpunkt „Kamera-Familie“ gibt Zugriff auf neun Sonderfunktionen, darunter zum Beispiel eine Simulation der Blende und ein DNG-Modus. Weitaus interessanter sind aber die Modi „Licht-Draw“, „Star Track“ und „Klonkamera“. Bei Licht-Draw lässt sich dank langer Belichtungszeit mit Licht malen, zum Beispiel durch Autoscheinwerfer. Star Track lädt ein Preset für das Aufzeichnen von Sternspuren, dafür wird aber in jedem Fall ein Stativ benötigt. Bis zu 21 Minuten kann am Stück belichtet werden; bei nur 2 Minuten entstehen zwar noch keine Sternspuren, der Himmel wird aber dennoch gut abgebildet, wenngleich nicht gestochen scharf. Die Klonkamera wiederum erlaubt, Objekte im Raum zu bewegen und an anderer Stelle erneut einzufangen. So kann zum Beispiel dieselbe Person doppelt im Bild auftauchen.

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