Virtuelle Realität: Fraunhofer HHI & SES senden 10K × 2K Video per Satellit

Parwez Farsan
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Virtuelle Realität: Fraunhofer HHI & SES senden 10K × 2K Video per Satellit
Bild: Airbus Defence and Space

Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) in Berlin und der Satellitenbetreiber SES S.A. (Société Européenne des Satellites) werden im Rahmen der ab dem 8. September in Amsterdam stattfindenden International Broadcast Conference (IBC) die Übertragung eines 10K x 2K Panorama-Videosignals via Satellit demonstrieren.

Satellitenübertragung auf den Messestand

Das mit einer OmniCam-360 des Fraunhofer HHI aufgenommene 360-Grad-Videosignal wird im Rahmen eines gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojektes über den Satelliten Astra 19,2 Ost der SES an den SES-Stand auf der IBC übertragen. Dort wird es mittels Sat-over-IP-Technik auf einem UHD-Bildschirm sowie auf mehreren VR-Brillen wiedergegeben. Die Übertragung per Satellit sehen die Partner aufgrund der hohen Datenmengen eines 10K-×-2K-Videos gegenüber anderen Übertragungswegen im Vorteil, da die terrestrischen Netze nicht belastet werden.

Potenzial für Sport-Events, Konzerte und Live-Shows

Die Zuschauer am Stand haben die Möglichkeit, mit einer Fernbedienung den Blickwinkel im Video zu ändern, heran und heraus zu zoomen und das Bild auf dem Schirm zu drehen. Alternativ kann das Videosignal auch mit einer von mehreren VR-Brillen betrachtet werden, mit denen eine Drehung des Kopfes genügt, um die Sicht auf das 360-Grad-Video zu verändern. Die Demonstration soll einen ersten Eindruck davon bieten, wie 360-Grad-Videos in Zukunft aussehen könnten.

Die Fraunhofer-Forscher sehen das Potenzial, den Zuschauern bei der Übertragung von Sportveranstaltungen, Konzerten und anderen Live-Shows ein immersives Erlebnis bieten zu können, auch wenn sie nicht persönlich vor Ort sind.

10 HD-Kameras für 10.000 × 2.000 Pixel

Die OmniCam 360, mit der das 360-Grad-Video aufgenommen wird, ist ein spiegelbasiertes Mehrkamerasystem mit zehn vertikal und kreisförmig angeordneten HD-Kameras, die jeweils ein 36-Grad-Spiegelelement mit einem Field of View von 60 Grad aufnehmen. Mit der am Fraunhofer HHI entwickelten Real Time Stitching Engine wird das Material der zehn Kameras in Echtzeit zu einer 10.000 × 2.000 Pixel großen 360-Grad-Aufnahme zusammengesetzt, die auf verschiedenen Anzeigegeräten wie unter anderem auch VR-Brillen wiedergegeben werden kann.

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