850-Watt-Netzteile im Test: Sieben Modelle von 80 Plus Gold bis Titanium

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Nico Schleippmann
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Lieferumfang und Äußeres

Der Präsentation der High-End-Netzteile wird ein hoher Stellenwert zugeordnet. So werden die Netzteile in Schaumstoff gepolstert, zusätzlich in extra Taschen umhüllt und die modularen Kabel in Beutel verpackt.

be quiet! Dark Power Pro 11 850W

Die Umverpackung des Dark Power Pro 11 850W ist gerade noch groß genug, dass alle Informationen dort aufgedruckt werden konnten. Vorbildlich sind sämtliche technische Daten enthalten, selbst ein Kabelbaum wird skizziert. Der Lieferumfang enthält ein ausführliches Benutzerhandbuch, ein Kaltgerätekabel, Kunststoff- und Klettkabelbinder sowie Schrauben zur Montage. Als spezielle Beigaben gibt es außerdem einen Schalter für das I/O-Panel oder einen simplen Jumper, mit dem von einer Multi-Rail- auf eine Single-Rail-Absicherung gewechselt werden kann. Des Weiteren können bis zu vier Lüfter mit den beiliegenden Kabeln an die Lüftersteuerung des Netzteils angeschlossen werden.

Das Gehäuse macht mit seiner spiegelnden Oberfläche einen edlen Eindruck, zieht allerdings Fingerabdrücke entsprechend stark an. Um das Entlüftungsgitter gibt es einen abnehmbaren Kunststoffrahmen, der Vibrationen an das PC-Gehäuse vermindern soll. Das Anschluss-Panel mit Kunststoffoberfläche ist übersichtlich gestaltet, dafür verringert dieses den sehr hochwertigen Gesamteindruck etwas.

Cooler Master V850

Alle wichtigen Informationen zum V850 sind auf der Verpackung abgedruckt und Diagramme zu Lüfterdrehzahl und Effizienz geben unkomplizierte und eingängige Erkenntnisse. Der Lieferumfang beschränkt sich hingegen auf das Nötigste. Mehr als ein Kaltgerätekabel, Schrauben und eine Kurzanleitung sind nicht enthalten.

Das schlichte Gehäuse des V850 setzt mit einem auffälligen Lüftergitter Akzente. Die wabenförmige Struktur könnte sich jedoch auch negativ auf die Lautstärke des Lüfters auswirken.

Corsair HX850i

Auf der Umverpackung des HX850i sind alle Informationen gewissenhaft untergebracht. Im Vergleich zum Dark Power Pro 11 850W fehlen einzig Daten zu den Kabellängen. Der Lieferumfang fällt eher standardmäßig aus. Im Gegensatz zum V850 gibt es aber zahlreiche Kabelbinder und Dokumentationen zu dem Gerät und den Garantieleistungen sowie einen Sticker mit Herstellerlogo.

Das Gehäuse des HX850i soll mit seiner Robustheit überzeugen – das Lüftergitter wurde mit konzentrischen Streben verstärkt, sodass ein Verbiegen unmöglich ist. Der Aufdruck des Modellnamens erfolgt in der für die Serie typischen Farbe. Auf dem Anschluss-Panel gibt es neben den Ausgangsleitungen auch eine Schnittstelle für Corsair Link. Ein entsprechendes Micro-USB-auf-Header-Kabel (für die internen USB-Anschlüsse des Mainboards) ist beigefügt. Die Konnektivität zu Link wird mit einer Status-LED signalisiert. Des Weiteren gibt es unterhalb dieser LED einen Taster zum Testen des Lüfters, da der Lüfter des Netzteils standardmäßig deaktiviert bleibt, solange es die internen Temperaturen erlauben.

LC-Power LC8850III

Mit Details zu den Kabellängen und der Steckeranzahl gibt LC-Power die wichtigsten Informationen auf der Verpackung wieder. Zum Lieferumfang gehören die Standardbeigaben bestehend aus einem Kaltgerätekabel, Kabelbindern, Schrauben und einer Bedienungsanleitung.

Das Lüftergitter des Gehäuses erinnert an jenes der Cooler-Master-V-Serie. Für die Aufschrift auf der Anschlussplatine hat sich LC-Power hingegen der Corsair-Umsetzung bedient – nicht ohne Grund erscheint der Aufdruck „6+2 PCI-E & 4+4 CPU“ sinnlos, denn es gibt beim LC8850III keine modulare CPU-Leitung.

SilverStone Strider Titanium ST80F-TI 800W

An Informationen auf der Verpackung des Strider Titanium ST80F-TI wurde nicht gespart. Die Angaben sind nahezu vollständig, einzig die Daten zu den Kabellängen könnten vermisst werden. Gegenüber der Konkurrenz fällt der Lieferumfang umfangreicher aus – neben normalen Schrauben gibt es auch Rändelschrauben, zu den Kunststoffkabelbindern wurden Klettkabelbinder beigelegt und ein Staubfilter mit Magnetfixierung hat sich als besonderes Extra eingefunden.

Ungewöhnlich für ein Netzteil dieser Leistungsklasse ist das überaus kurze Gehäuse. Mit einer Tiefe von 150 mm wurde so die Grundfläche auf quadratische Ausmaße beschränkt. Das kleine Format geht nicht auf Kosten der Stabilität. Die einzige Einschränkung betrifft den Lüfter, der mit 120 mm Kantenlänge kleiner als die der Mitstreiter ausfällt. Auf der Anschlussplatine gibt es neben der 24-Pin-ATX-Buchse auch eine 4-Pin-Buchse, die beide zusammen beschaltet werden sollten, da letztere die Sense-Leitungen der Ausgangsspannungen verbindet, wodurch die Spannungsregulation profitiert. Dem Platzmangel geschuldet wurde auf einen Netzschalter an der Kaltgerätebuchse verzichtet.

Super Flower Leadex Titanium 850W

Auf der Rückseite der Einzelhandelsverpackung gibt Super Flower viele Hinweise auf die eingesetzte Technik und deren Spezifikationen. Zudem wird auf den optional einsetzbaren Semipassiv-Modus eingegangen. Der Lieferumfang umfasst lediglich ein Kaltgerätekabel, Schrauben und eine Bedienungsanleitung.

Das Design des Netzteilgehäuses ist in der kompletten Leadex-Familie gleich. Der einzige Unterschied betrifft für die Leadex-Titanium-Modelle die Anschlussplatine, die nicht mit LED-beleuchteten Buchsen ausgestattet ist, da in der höchsten Ausbaustufe für diese der Platz nicht ausreichen würde. Neben dem modularen Stecksystem befindet sich außerdem ein Schalter, mit dem zwischen dem Semipassiv- (Eco) und Aktiv-Lüftermodus (Auto) gewechselt werden kann.

Thermaltake Toughpower DPS G Platinum 850W

Auf der Verpackung des Toughpower werden insbesondere die Software-Features des Netzteils hervorgehoben, die einen Cloud-Dienst beinhalten, sodass auch mobile Endgeräte zur Überwachung und Steuerung genutzt werden können. Ebenso sind technische Details zur Lüftersteuerung und Kabelausstattung enthalten. Der Lieferumfang erstreckt sich über die obligatorischen Beigaben von einem Kaltgerätekabel, Kabelbindern bis hin zu den Schrauben. Das USB-Kabel ist genauso wie beim HX850i enthalten.

Das Gehäuse macht mit seinen gelben und roten Bannern einen farbenfrohen Eindruck. Es ist gut verarbeitet; nur für das Lüftergitter gibt es Nachholbedarf. Die Schlitze sind in ein dünnes Blech hineingestanzt, das schon bei geringer Krafteinwirkung nachgibt, sodass der Lüfter dadurch sehr einfach zum Stoppen gebracht werden kann.

An den Kabelenden zum ATX-, EPS- und PCIe-Strang befinden sich Labels, die kennzeichnen, welcher Stecker mit dem Netzteil und welcher mit der Hardware verbunden wird. Insbesondere für den 24-Pin-ATX-Stecker sollte dies beachtet werden, weil auf Netzteilseite der freie Pin, der ehemals der -5-Volt-Schiene zugeordnet war, die Sense-Leitung für die 3,3-Volt-Rail trägt – ansonsten ist die Belegung auf beiden Seiten identisch. Weitere Kritik am Stecksystem ist ebenfalls dem 24-Pin-ATX-Stecker anzurechnen, der nur mit starker Krafteinwirkung angeschlossen beziehungsweise abgezogen werden kann. Dies hat beim Testmuster so weit geführt, dass ein Terminal des Steckers herausgerutscht ist, weil eine Arretiernase abgebrochen ist.

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