Breko: Glasfaserausbau über Handelsplattform beschleunigen

Andreas Frischholz
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Breko: Glasfaserausbau über Handelsplattform beschleunigen
Bild: Alexandre Delbos | CC BY 2.0

Um den Glasfaserausbau zu beschleunigen, will der Provider-Verband Breko eine Handelsplattform für Netzbetreiber anbieten. Das Ziel: Wenn ein Unternehmen das Glasfasernetz ausbaut, soll es die Anschlüsse leichter vermarkten können.

Der für den Wirtschaftsstandort Deutschland dringend erforderliche Ausbau von Gigabit-Netzen wird hierzulande in hohem Maße von City- und Regional-Carriern sowie Stadtwerken vorangetrieben“, so Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. Damit der Ausbau aber wirtschaftlich rentabel ist, muss das Netz ausgelastet sein. Deswegen soll nun die Handelsplattform für FTTB/H- und VDSL-Anschlüsse starten, um die jeweiligen Vorleistungsprodukte leichter vermarkten zu können.

Lokale Netzbetreiber sollen mit den Branchengrößen kooperieren

Der Vorteil gegenüber dem Status Quo ist laut dem Breko: Bis dato müssten bundesweit agierende Unternehmen mit den zahlreichen lokalen und regionalen Anbietern individuelle Lösungen erarbeiten, was letztlich aufwändig ist. Durch die standardisierten Prozesse der Handelsplattform soll das nun erleichtert werden. Breko-Geschäftsführer Albers: „Lokale und regionale Netzbetreiber können ihre Netze über unsere Plattform nun auch großen, überregionalen Nachfragern anbieten.

Betreiben wird die Plattform von der Einkaufsgemeinschaft des Breko, die Technik stammt von 1&1 Versatel und vetroconnect. Es handelt sich dabei um ein Open-Access-System, das auf die branchenüblichen Standards und Schnittstellen setzt, sodass „auch Großkonzerne die Plattform unkompliziert im Zusammenspiel mit ihren eigenen Systemen nutzen“ können. Die ersten Vorverträge wurden heute auf der Breko Glasfasermesse in Frankfurt unterschrieben, der offizielle Start ist für Juli vorgesehen.

Breko will die Telekom mit ins Boot holen

Der Verband ist zuversichtlich, dass das Vorhaben auch Anklang in der Branche findet. Allein im Breko sind 160 Netzbetreiber beteiligt. Es können sich aber ebenfalls Unternehmen beteiligen, die nicht dem Breko angehören – dazu zählt etwa die Deutsche Telekom. Für den Bonner Konzern dürfte die Plattform „von großem Interesse“ sein, so der Breko. Daher wolle man aktiv auf die Telekom zugehen.

Das würde zur neuen Strategie der Telekom passen, die Kooperationen mit den Wettbewerbern vorsieht. Anfang des Jahres wurde etwa angekündigt, dass die Telekom die Netze der RWE-Tochter Innogy mietet, um eigene Produkte über die Leitungen zu schalten.