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HERE Safety Services: Autos teilen Sensordaten zur Gefahrenprävention

Nicolas La Rocco
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HERE Safety Services: Autos teilen Sensordaten zur Gefahrenprävention
Bild: HERE

Der Kartendienst HERE wird zu Mitte des Jahres nicht mehr nur Real-Time-Traffic-Informationen (RTTI) zur Verfügung stellen, sondern über die zwei neuen Dienste HERE Road Signs und HERE Hazard Warnings auch Informationen zu Straßenschildern und Gefahrensituationen liefern. Letzteres ermöglichen Pkw-Sensordaten, etwa von BMW.

Was lässt sich mit den von einem Fahrzeug gesammelten Sensordaten anstellen, das über die Informationsverarbeitung im eigenen Pkw hinaus geht? Laut HERE sollen die Daten in die Open Location Platform (OLP) fließen und anderen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung gestellt werden, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen.

HERE gehört seit Abschluss der Übernahme Ende 2015 den deutschen Automobilkonzernen Audi, BMW und Daimler. Zwischenzeitlich haben sich an dem Unternehmen aber auch Intel und Pioneer beteiligt, heute sind mit einem Anteil von jeweils 5 Prozent auch noch Bosch und Continental hinzugestoßen.

Das Auto sieht mehrere Kilometer voraus

Über die zwei neuen Dienste HERE Road Signs und HERE Hazard Warnings werden Informationen zur Beschilderung und zu Straßen- sowie Wetterbedingungen mit anderen Fahrzeugen geteilt. BMW ist der erste Autohersteller, der die HERE Safety Services ab Mitte des Jahres in seinen Fahrzeugen anbieten möchte. Per Car-to-Car-Kommunikation sollen über die Open Location Platform Informationen zu Gefahrensituationen ausgetauscht werden. Sensordaten könnten dann zum Beispiel vor starkem Regen, Nebel, rutschiger Straße oder der Notbremsung eines weit vorausfahrenden Fahrzeugs warnen, bevor der Fahrer in eine brenzlige Situation gerät. Das „Sichtfeld“ des Fahrzeugs würde dadurch vom tatsächlich sichtbaren um mehrere Kilometer erweitert werden.

Zugriff auf Daten nicht auf Teilhaber beschränkt

Nur weil BMW ein Teilhaber von HERE ist, ist der Zugriff auf die Informationen nicht auf die teilhabenden Konzerne beschränkt. Sofern ein Pkw-Hersteller an die Open Location Platform angebunden ist, kann auf die von allen Fahrzeugen zur Verfügung gestellten Informationen zugegriffen werden. Umso mehr Fahrzeuge an diese Plattform angebunden sind, umso umfangreicher und präziser werden die Informationen.

Die neuen Dienste von HERE spielen zudem nicht nur bei von Menschen gesteuerten Automobilen eine Rolle, die Open Location Platform ist auch mit Blick auf den autonomen Straßenverkehr konzipiert worden. Zudem soll die Integration neuer Sicherheits-Services auch Einfluss auf Crashtest-Rankings etwa bei Euro NCAP haben.

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