Autonomes Fahren: BMW erprobt iNEXT im Winterfahrtest in Schweden

Nicolas La Rocco
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Autonomes Fahren: BMW erprobt iNEXT im Winterfahrtest in Schweden
Bild: BMW

Ab 2021 will BMW den iNEXT im Werk Dingolfing in Serie produzieren. Um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen, erprobt BMW Prototypen des Fahrzeugs derzeit im schwedischen Arjeplog bei eisigen Temperaturen. Alle Bestandteile des Antriebs und Fahrwerks sollen unter extremen Klima- und Fahrbahn-Bedingungen geprüft werden.

Für die breite Öffentlichkeit existiert BMWs autonome und elektrische Zukunft nur in Form der Studie Vision iNEXT, die ComputerBase im Herbst des letzten Jahres aus nächster Nähe betrachten konnte. Mehr als eine virtuelle Probefahrt zur CES war bisher nicht möglich. Ein bisschen iNEXT-Design gibt es schon beim neuen X7 zu sehen.

Vollständig getarnt sind hingegen noch die Erprobungsfahrzeuge in Schweden unterwegs, die wichtige Erkenntnisse zur Antriebs- und Fahrwerkstechnik unter extremen Bedingungen liefern sollen. Nah am Polarkreis sollen die Komponenten unter realen Bedingungen getestet werden, die dem Testprogramm herkömmlich angetriebener BMW-Modelle entsprechen.

Elektromotor und Batterie im Fokus

Insbesondere der Elektromotor, die Batterie und das Kühlsystem des iNEXT werden in diesem Szenario vor Herausforderungen gestellt, erklärt BMW. Die Ingenieure müssen demnach insbesondere auf das Energiemanagement des neuen eDrive-Systems achten. Es soll analysiert werden, wie sich die Minustemperaturen auf das Aufladen des Energiespeichers, die Abgabe von Strom an den Elektromotor, die Versorgung des Bordnetzes sowie den Betrieb der Heizung und Klimatisierung auswirken.

Fahrerassistenzsysteme im Test

Auch die Kraftübertragungs- und Fahrwerksregelsysteme gilt es zu begutachten. Auf abgesperrten Eisflächen reichen bereits niedrige Geschwindigkeiten, um das Eingreifen der Systeme auszulösen. So lässt sich das Zusammenspiel des für den E-Antrieb entwickelten Allradsystems und des DSC (Dynamic Stability Control) unter reproduzierbaren Bedingungen analysieren und optimieren. Feinabstimmungen sind zudem an der Lenkung und der Bremsanlage vorgesehen. Neben der reinen Verzögerungsleistung muss die Rekuperationsleistung im Schubbetrieb an die jeweilige Fahrsituation angepasst werden.

Ein weiterer virtueller Einblick in den Vision iNEXT ist für ComputerBase im Rahmen des MWC Ende Februar möglich.