Nintendo Switch Lite im Test: Akkulaufzeit, Ergonomie und Fazit

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Frank Hüber
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Längere Akkulaufzeit trotz kleinerem Akku

Der Akku der Switch Lite ist kleiner und die Kapazität sinkt von 4.310 auf 3.570 mAh. Trotzdem verspricht Nintendo eine minimal längere Akkulaufzeit zwischen 3,0 und 7,0 statt 2,5 bis 6,5 Stunden.

Im Test werden beide Konsolen mit maximaler Helligkeit und aktiviertem WLAN im Handheld-Modus betrieben. Für den Test nutzt ComputerBase die beiden Nintendo-Klassiker The Legend of Zelda: Breath of the Wild und Super Mario Odyssey.

Die erste Switch kommt in The Legend of Zelda: Breath of the Wild bei maximaler Helligkeit auf eine Akkulaufzeit von 2:37 Stunden. Die Switch Lite liegt bei gleichen Einstellungen bei 2:54 Stunden. In Super Mario Odyssey erreicht die erste Generation der Switch eine Akkulaufzeit von nur 2:15 Stunden, während die Switch Lite 3:01 Stunden durchhält. Je nach Spiel ist somit nicht nur die Akkulaufzeit, sondern auch der Unterschied zwischen beiden Versionen unterschiedlich.

Ergonomie: Kleiner und leichter hält sich die Waage

Das kleinere Gehäuse der Switch Lite führt in der Praxis dazu, dass die unteren Rundungen der Konsole nicht mehr in der rechten Handinnenfläche aufliegt, wenn man den rechten Analogstick benutzt, sondern die rechte Seite nur noch mit den Fingern gehalten wird. Der Wechsel von den Tasten zum Analogstick ist deshalb auf der Switch Lite ein größerer Wechsel als bei der alten Switch, auch wenn der Abstand der Bedienelemente zueinander identisch ist.

Die Switch liegt bei größeren Händen demnach insgesamt besser in der Hand, aber das geringere Gewicht der Switch Lite fällt schon nach kurzer Spielzeit sehr positiv auf. 120 Gramm sind kein marginaler Unterschied, sondern ein deutlicher, hat man doch fast ein Smartphone weniger auf den Händen liegen und ist es Nintendo gelungen, mehr als ein Viertel des Gewichts der gesamten Konsole einzusparen. Das Gewicht der Switch Lite im Formfaktor der Switch wäre die subjektiv beste Kombination.

Fazit

Die Nintendo Switch Lite ist ein klassischer Handheld im Stile des Nintendo 3DS oder der PlayStation Vita. Hierfür sind die Änderungen, die Nintendo mit der Switch Lite vollzogen hat, genau richtig. Denn das deutlich geringere Gewicht ist beim Spielen unterwegs ein riesiger Pluspunkt gegenüber der normalen Switch. Die kleineren Abmessungen machen sie zwar ebenfalls transportabler, die größere Switch liegt aber bei größeren Händen besser in diesen. Die Aktions- und Schultertasten der Switch Lite sowie das digitale Steuerkreuz bieten sogar eine bessere Steuerung als die sehr direkten Tasten der Switch.

Als echte Handheld-Konsole überzeugt die Switch Lite somit in jeder Hinsicht, wobei Nintendo den USB-C-Anschluss nicht der Übertragung des Videosignals hätte berauben sollen, so dass Spieler mit Freunden auch mit der Switch Lite am Fernseher hätten spielen könnten, wenn sie hierfür bereit gewesen wären, zusätzliche Controller zu kaufen.

Bei direkter Sonneneinstrahlung ist auch das stark spiegelnde Display der Switch Lite zu dunkel – an diesem Punkt hat sich im Vergleich zum großen Bruder demnach nichts geändert. Unter anderen Bedingungen ist die Helligkeit jedoch mehr als ausreichend und die Abstimmung des Displays überzeugend.

Wer den direkten Vergleich der Switch Lite mit der größeren Switch hat, wird die Vibration der Joy-Con vermissen, wer sie nicht kennt, kann aber bei der Switch Lite auch auf sie verzichten. Ein echtes Manko, das Nintendo auch mit der Switch Lite nicht ausgemerzt hat, ist jedoch der Umstand, dass keine Bluetooth-Kopfhörer mit der Konsole verbunden werden können und der Ton nicht über diese abgespielt werden kann. Dies wiegt bei der Switch Lite als rein mobile Konsole noch schwerer als bei der Switch. Kabelgebundene Kopfhörer wirken bei einer Handheld-Spielekonsole im Jahr 2019 nicht mehr zeitgemäß, zumal das Kabel immer wieder stört.

Als Zweit-Switch sollte die Switch Lite nur genutzt werden, wenn man ein kostenpflichtiges Abo von Nintendo Switch Online besitzt und sich der aktuellen Einschränkungen des häufigen Online-Zwangs beim Spielen bewusst ist und dies in Kauf nehmen möchte.

Für wen das Spielen am Fernseher ohnehin ausgeschlossen ist und eine leichtere Spielekonsole für unterwegs sucht, der greift zur Nintendo Switch Lite, die über kurz oder lang den Nintendo 3DS beerben sollte. Wem das höhere Gewicht und der Aufpreis nichts ausmachen, der ist weiterhin mit der Switch besser beraten, selbst wenn er sie nicht am Fernseher nutzt. Nintendo täte aber gut daran, die neuen Tasten und Druckpunkte der Switch Lite auch bei einer neuen Revision der Switch zu nutzen.

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