Coronavirus: Firmen stellen sich auf massive Umsatzverluste ein

Volker Rißka
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Coronavirus: Firmen stellen sich auf massive Umsatzverluste ein
Bild: Eneas De Troya | CC BY 2.0

Bisher haben die meisten Firmen nur kleinlaut mögliche Auswirkungen durch das Coronavirus bekannt gegeben, nach und nach werden die Zahlen jedoch drastisch nach oben korrigiert. In Asien rechnen einige Unternehmen nun bereits mit bis zu 30 Prozent weniger Umsatz.

Vor allem asiatische Hersteller trifft das Virus besonders hart. Viele Arbeiter in China sind seit Wochen nicht an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt, weshalb große Teile der Produktion beeinträchtigt sind. Doch auch der Vertrieb zum Endabnehmer oder Handel ist zum Teil unterbrochen, die Lieferketten insgesamt sind nur dürftig bestückt.

Lieferanten von Displays rechnen deshalb im aktuellen Monat mit einem Rückgang von 20 Prozent, schreibt DigiTimes. Das breit aufgestellte Unternehmen Lite-on, in der Branche für viele OEM-Produkte ein wichtiger Produzent, rechnet für das erste Quartal sogar mit einem Umsatzverlust von bis zu 30 Prozent.

Microsoft, HP, Nvidia und Apple korrigieren

In der westlichen Welt passen die großen Unternehmen bisher nur zögerlich ihre Prognose an. Doch jeden Tag werden es nun mehr, Microsoft gab in der Nacht bekannt, dass das PC-Segment seine Vorhersage wohl nicht einhalten könne. Ähnliche Aussagen hatte HP in der Nacht zuvor getroffen, PC-Bestellungen würde sich nach aktueller Ansicht in das folgende Quartal verschieben. Nvidia hatte bereits bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen Mitte Februar einen geringeren Umsatz in Aussicht gestellt, wenngleich die seinerzeit veranschlagten 100 Millionen US-Dollar oder drei Prozent des Umsatzes vermutlich zu gering sein dürften.

Vor einer Woche hatte bereits Apple gewarnt, seine Quartalsziele nicht erreichen zu können, da das Geschäft in Asien ein wichtiges Standbein ist. Neuerlich werden Gerüchte lauter, dass es auch Auswirkungen auf die nächste Generation des iPhones haben könnte, wenngleich bis dahin noch Monate vergehen und die Produktion noch nicht angelaufen ist, schreibt Reuters.

Die Augen richten sich auf Intel und AMD

Der Blick richtet sich nun aber auch an die Chip-Firmen hinter den Herstellern: AMD und Intel. Beide Firmen hatten ihre Prognosen noch im Januar vor den drastischen Entwicklungen erstellt und seitdem nicht aktualisiert. Es wird weithin erwartet, dass auch diese nun nicht mehr erfüllt werden können, wenn ihre Kunden weniger Produkte verkaufen. An der Börse geben die Aktien von AMD und Intel wie viele andere Aktien der Technik-Branche ebenfalls nach, aktualisierte Vorhersagen werden von Analysten in Kürze erwartet.