Anti-Tracking-Add-on: ClearURLs für Google Chrome wieder verfügbar

Update Sven Bauduin
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Anti-Tracking-Add-on: ClearURLs für Google Chrome wieder verfügbar

Google hat das beliebte Anti-Tracking-Add-on ClearURLs, welches Tracking-Felder im Sinne des Datenschutzes aus Adressen entfernt, aus seinem Browser Google Chrome verbannt. Anders als Mozilla, das die Browser-Erweiterung explizit empfiehlt, wird Google das Add-on zukünftig nicht mehr anbieten. Die Begründung ist schwach.

Google schließt ClearURLs aus

Anwender, welche die offizielle Projektseite der populären Browser-Erweiterung ClearURLs des Entwicklers Kevin Roebert im Chrome Web Store öffnen wollten, erhielten erst vor wenigen Tagen plötzlich und ganz unvermittelt die Fehlermeldung „404 - Die angeforderte URL wurde nicht auf dem Server gefunden“. Mittlerweile hat Google das Add-on sogar vollständig aus seinem Store entfernt und sogar eine entsprechende Erklärung parat, die allerdings wenig plausibel erscheint.

Mozilla und Microsoft haben kein Problem mit ClearURLs

Google begründet die Sperrung des Add-ons mit fehlenden und/oder verwirrenden Informationen in der Beschreibung der Erweiterung. Sowohl Mozilla als auch Microsoft haben mit ClearURLs allerdings kein Problem und bieten das Add-on für den Firefox respektive Edge auf Chromium-Basis weiterhin an. Mozilla spricht gar eine explizite Empfehlung aus.

Googles Begründung für die Sperrung des Add-on ist wenig plausibel
Googles Begründung für die Sperrung des Add-on ist wenig plausibel

Werbeeinnahmen durch ClearURLs in Gefahr

Der Entwickler weist diese Vorwürfe seitens Google von sich und sagt „Diese Gründe sind lächerlich und wahrscheinlich nur vorgeschoben, weil ClearURLs das Geschäftsmodell von Google schädigt“. In einem Statement auf GitHub führt er weiter aus, „ClearURLs hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tracking über die URL zu verhindern und damit verdient Google Geld“, was der eigentliche Grund der Sperrung sei, so Kevin Roebert.

Der Entwickler habe in der Zwischenzeit Einspruch gegen die Sperrung eingelegt, was aber bislang nicht zum Erfolg geführt habe. Eine manuelle Installation von ClearURLs sei aber nach wie vor möglich, so der Entwickler. Auch habe er die von Google beanstandeten Kritikpunkte in der Zwischenzeit korrigiert, doch die Erweiterung sei dennoch nicht in den Chrome Web Store zurückgekehrt.

Über die Firefox Browser Add-ons und die Microsoft Edge-Add-ons Beta ist ClearURLs indes weiterhin verfügbar.

Update

ClearURLs für Google Chrome wieder verfügbar

Nachdem der Entwickler die „Clipboard Write Permission“ aus dem Code seiner Erweiterung entfernt hat, hat Google das Add-on wieder in den Chrome Web Store aufgenommen. ClearURLs ist somit wieder für Google Chrome erhältlich.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied „foo_1337“ für den Hinweis zu diesem Update.

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