Mining auf Spielkonsolen: Die Ukraine nimmt mehr als 3.800 PlayStation 4 vom Netz

Sven Bauduin
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Mining auf Spielkonsolen: Die Ukraine nimmt mehr als 3.800 PlayStation 4 vom Netz

Der Inlandsgeheimdienst der Ukraine SBU hat eine illegale Mining-Farm vom Internet genommen und dabei neben CPUs und Grafikkarten auch insgesamt mehr als 3.800 Spielkonsolen vom Typ PlayStation 4 konfisziert, deren Jaguar-APU mit 1,84 TFLOPS für das Mining von Kryptowährungen genutzt wurden.

Erstmals überhaupt dokumentiert

Wie der Geheimdienst, zu dessen Aufgaben unter anderem auch der Schutz der staatlichen Souveränität, der Verfassung sowie des wissenschaftlich-technischen Potenzials der Ukraine gehören, in einer offiziellen Pressemitteilung bekanntgab, wurden bei einer Razzia in einer illegalen Mining-Farm unter anderem die folgenden Gerätschaften und Dokumente beschlagnahmt:

  • 3.800 PlayStation 4
  • Mehr als 500 Grafikkarten
  • 50 Hauptprozessoren
  • Dokumentationen
  • USB-Speicher
  • Notebooks
  • Handys

Zudem veröffentlichte der Inlandsgeheimdienst zwei Fotos der Örtlichkeiten, auf denen die unzähligen PlayStation 4 zu sehen sind. Die Konsolen leisten mit ihren insgesamt acht Jaguar-Kernen sowie den 18 Compute Units und 1.152 Shadern auf Basis von GCN 2 maximal 1,84 TFLOPS.

Die Mining-Farm befand sich laut den Ermittlern in der ukrainischen Stadt Vinnytsia. Welche Kryptowährung geschürft und mit welcher Software die PlayStation 4 dafür betrieben wurden, ließ der Geheimdienst offen.

Auch Game Boy und C64 schürfen

Mit der richtigen Software lassen sich so gut wie alle modernen CPUs, GPUs und APUs zum Mining einsetzen. Selbst alte Chips aus der 8-Bit-Ära sind in der Lage Bitcoin auf der Blockchain abzubauen. Erfolgreich zweckentfremdet wurden bereits der Commodore 64 und der Gameboy.

Neben China und dem Iran wenden sich nach und nach immer mehr Staaten vor allem gegen das illegale Mining. Die zweite große Kryptowährung Ethereum möchte in absehbarer Zeit bereits den Wechsel von Proof of Work zu Proof of Stake vollziehen und damit „ökologischer“ werden.