3 Stunden pro Woche: Jugendliche in China spielen nur noch per Termin online

Sven Bauduin
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3 Stunden pro Woche: Jugendliche in China spielen nur noch per Termin online
Bild: Pexels

Wie Xinhua, die Nachrichtenagentur der Regierung der Volksrepublik China, bekannt gegeben hat, dürfen Jugendliche in China nur noch dreimal pro Woche eine Stunde über das Internet Onlinespiele spielen. Hierfür gibt es zudem feste Termine von Freitag bis Sonntag. An den Feiertagen ist die Regierung etwas „großzügiger“.

In China heißt es ab jetzt Spielen nach Termin

Die chinesische Regierung greift zu drastischen Maßnahmen und beschränkt die Möglichkeit von Minderjährigen, an Onlinespielen teilzunehmen, per Gesetz und geht damit sehr weit. Lediglich von Freitag bis Sonntag dürfen Kinder und Jugendliche in China jeweils eine Stunde pro Tag über das Internet spielen. Auch der Zeitpunkt der Aktivitäten ist fest vorgegeben, gespielt werden darf jeweils von 20 bis 21 Uhr. Dabei greifen die Regulierungen direkt an den Wurzeln.

Der Maßnahmenkatalog der zuständigen Regulierungsbehörde sieht vor, dass die Anbieter von Onlinespielen, diese Spiele Jugendlichen nur noch zu den fest vorgegebenen Zeiten zugänglich machen dürfen.

Eine Stunde Bonus an Feiertagen

Eine Ausnahme stellen die chinesischen Feiertage dar, an denen jeweils für eine Stunde zusätzlich gespielt werden darf. Damit nimmt die Behörde und damit auch die Regierung die Spielanbieter direkt in die Verantwortung und Pflicht. Viele der Anbieter und Websites hatten in einem Anflug von vorauseilendem Gehorsam aber ohnehin bereits weit im Vorfeld eigene Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um Jugendliche zuverlässig von ihren Services und Spielen fernzuhalten.

Über die Clients und Websites der Onlinespiele des chinesischen Internetgiganten Tencent darf nach 22 Uhr nur noch der spielen, der sich per Gesichtserkennung und Identitätsnachweis als erwachsen ausweisen kann. Jugendliche werden ohnehin online kontrolliert und müssen sich unter ihrem Realnamen registrieren, um an Onlinespielen teilzunehmen.

Maßnahmenpaket gegen „elektronische Drogen“

Die chinesische Regierung, die den großen Internetkonzernen des Landes ihre Grenzen aufzeigt, hat mittlerweile ein ganzes Maßnahmenpaket gegen die „elektronische Drogen“ erlassen. Denn, wie die Tagesschau berichtet, bezeichnete die staatliche Wirtschaftszeitung das Spielen von Onlinespielen als „geistiges Opium“ und „elektronische Drogen“. Für die chinesische Regierung stellt sich die Sache wie folgt dar:

Mit den Maßnahmen soll die „körperliche und geistige Gesundheit“ von Kindern und Jugendlichen geschützt und einer „exzessive Nutzung von Onlinespielen“ sowie einer daraus resultierenden „Abhängigkeit“ vorgebeugt werden, so die Behörde.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied „Otsy“ für den Hinweis zu dieser Meldung.