The Ascent im Test: Benchmarks (FHD, WQHD, UHD), DX11 vs. DX12 und Frametimes

 3/4
Wolfgang Andermahr (+1)
188 Kommentare

Das Testsystem und die Benchmark-Szene

Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 5950X (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 1801) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten konnten entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3600, 16-16-16-32, optimierte Sekundär-Timings für die GPU-Benchmarks, Hersteller-Empfehlung für die CPU-Benchmarks) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 10 21H1 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert, dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia genutzt.

Als Treiber kam eine frühe Version des Adrenalin 21.7.2 bzw. GeForce 477.41 zum Einsatz. Beide Treiber sind noch nicht offiziell für The Ascent optimiert.

Die 25 Sekunden lange Testsequenz findet zu Beginn der Open World in dem Abschnitt „Arkologie: Die Warrens“ statt und zeigt einen Lauf über die mit vielen NPCs bestückte Station, die mit all den Reflexionen zu den anspruchsvollsten Sequenzen im Spiel gehört. In Gefechten fällt die Framerate noch tiefer, doch sind selbige nicht zu reproduzieren.

Die Benchmarks ohne Raytracing werden in allen Auflösungen mit den maximalen Ultra-Details durchgeführt. Als API kommt, solange nicht anders gekennzeichnet, DirectX 12 zum Einsatz. Da Raytracing extrem hohe Anforderungen an die Grafikarte gestellt, werden alle drei RT-Effekte einzig in 1.920 × 1.080 genutzt. Sowohl in 2.560 × 1.440 als auch 3.840 × 2.160 sind nur die RT-Effekte für die Schatten und die Umgebungsverdeckung aktiv, während die Reflexionen außen vor bleiben. DLSS ist außer in den speziell gekennzeichneten Leistungsmessungen abgeschaltet.

Auflösung Grafikdetails
1.920 × 1.080 Ultra-Details, DX12
Bei Raytracing: RT-Reflexionen, RT-Umgebungsverdeckung, RT-Schatten
2.560 × 1.440 Ultra-Details, DX12
Bei Raytracing: RT-Umgebungsverdeckung, RT-Schatten
3.840 × 2.160 Ultra-Details, DX12
Bei Raytracing: RT-Umgebungsverdeckung, RT-Schatten

DirectX 12 ist deutlich schneller als DirectX 11

DirectX 12 läuft in The Ascent deutlich besser als DirectX 11, wobei dies primär für niedrige Auflösungen und damit entweder im oder nahe beim CPU-Limit gilt. So legt die GeForce RTX 3080 in Full HD mit DirectX 12 um 56 Prozent bei den Durchschnitts-FPS zu, die Perzentil-FPS werden um mal eben 117 Prozent besser. Die Radeon RX 6800 XT schneidet mit der Low-Level-API gar um 57 und 144 Prozent besser ab.

In 2.560 × 1.440 werden die Vorteile deutlich kleiner, da es bei mehr Pixeln auch DirectX 11 in dem Spiel halbwegs schafft, die GPU auszulasten. Trotzdem wird die Nvidia-Grafikkarte immer noch um 16 und 29 Prozent flotter mit DirectX 12, der AMD-Beschleuniger um 9 und 18 Prozent. Die Perzentil-FPS sind mit DirectX 11 in WQHD gar deutlich besser als in Full HD, da die alte API in einem hohen CPU-Limit offenbar überhaupt nicht zurechtkommt.

DirectX 11 vs. DirectX 12
DirectX 11 vs. DirectX 12 – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • RTX 3080 @ DX12
      167,9
    • RX 6800 XT @ DX12
      153,6
    • RTX 3080 @ DX11
      107,4
    • RX 6800 XT @ DX11
      98,0
  • FPS, 1% Perzentil:
    • RTX 3080 @ DX12
      128,0
    • RX 6800 XT @ DX12
      110,6
    • RTX 3080 @ DX11
      58,9
    • RX 6800 XT @ DX11
      45,3
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

In Ultra HD schneiden DirectX 11 und DirectX 12 gleichwertig ab. Das gilt sowohl für die Durchschnitts-FPS als auch für die Perzentil-FPS, unabhängig davon, ob eine aktuelle Radeon oder GeForce im Rechner steckt.

Benchmarks ohne Raytracing in Full HD, WQHD und Ultra HD

The Ascent an sich stellt keine hohen Anforderungen an die Grafikkarte, darüber hinaus sind hohe Frameraten aufgrund der Art des Spiels ohnehin nicht notwendig. 50 FPS in der Testsequenz reichen zwar nicht für ein optimales, aber für ein gutes Spielerlebnis aus. Und diese Marke wird in 1.920 × 1.080 bereits mit einer alten Radeon RX Vega 64 oder GeForce GTX 1080 erreicht, einzig die Radeon RX 580 und die GeForce GTX 1060 scheitern daran. Für 2.560 × 1.440 sollte es dann mindestens eine Radeon RX 5600 XT, GeForce RTX 2060 Super oder GeForce RTX 3060 sein, ab 3.840 × 2.160 steigen die Anforderungen plötzlich deutlich an. In Ultra HD gibt es 50 FPS erst mit einer Radeon RX 6800 XT oder GeForce RTX 3070 Ti.

Nvidia-Grafikkarten laufen in The Ascent besser als die Pendants von AMD. So ist die GeForce RTX 3080 in Ultra HD 12 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, in AAA-Spielen beträgt der Vorsprung im Schnitt sonst nur 2 Prozent. Nicht nur die aktuelle Generation verhält sich so, denn das gilt auch für ältere Modelle. So liefert die GeForce RTX 2070 Super in WQHD 10 Prozent mehr FPS als die Radeon RX 5700 XT, im Spieleschnitt liegt die Nvidia-Hardware aber nur 4 Prozent vorne. Und auch im Duell GeForce GTX 1060 gegen Radeon RX 580 zeigt sich dasselbe Verhalten.

The Ascent
The Ascent – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      176,6
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      167,9
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      164,1
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      153,6
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      146,9
    • AMD Radeon RX 6800
      129,2
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      127,5
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      117,2
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      108,5
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      99,8
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      96,8
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      78,7
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      78,3
    • AMD Radeon RX Vega 64
      76,4
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      72,2
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      44,4
    • AMD Radeon RX 580
      40,9
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      128,1
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      128,0
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      120,0
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      116,0
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      110,6
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      102,9
    • AMD Radeon RX 6800
      90,4
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      89,6
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      88,2
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      82,7
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      80,8
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      69,6
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      66,8
    • AMD Radeon RX Vega 64
      64,6
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      59,0
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      38,3
    • AMD Radeon RX 580
      36,6
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

RDNA 2 schmeckt The Ascent nicht sonderlich

Auffällig ist darüber hinaus, dass AMDs RDNA-2-Grafikkarten bei den Perzentil-FPS zurückstecken müssen, was für gewöhnlich eine Stärke der Radeons ist. So liegt die Radeon RX 6800 XT bei den Durchschnitts-FPS in WQHD 12 Prozent hinter der GeForce RTX 3080 zurück, bei den Perzentil-FPS sind es aber höhere 17 Prozent. Umso ungewöhnlicher ist das, wenn man die ältere Radeon RX 5700 XT vergleicht, denn sie liegt bei den AVG-FPS 9 Prozent hinter der GeForce RTX 2070 Super zurück, bei den Perzentil-FPS aber nur 7 Prozent – hier dreht sich das Verhalten also plötzlich um.

Das könnte daran liegen, dass The Ascent RDNA 2 nicht allzu gut zu gefallen scheint. So kann sich die Radeon RX 6800 XT nur um 70 Prozent von der Radeon RX 5700 XT mit RDNA absetzen, für gewöhnlich beträgt das Plus 87 Prozent. Nvidias Ampere-Serie schmeckt das Actionspiel dagegen gut, die GeForce RTX 3080 ist 77 Prozent performanter als die GeForce RTX 2070 Super, in AAA-Spielen liegt das neue Modell im Durchschnitt um 74 Prozent vorne.

Benchmarks mit Raytracing in Full HD, WQHD und Ultra HD

Mit Raytracing wird The Ascent dann plötzlich zu einem Hardwarefresser – zumindest, wenn die RT-Reflexionen genutzt werden. Die kosten so viel Performance, dass die GeForce RTX 3080 in Full HD 16 Prozent langsamer ist als in WQHD, auch wenn bei letzterem 78 Prozent mehr Pixel berechnet werden müssen!

50 FPS in Full HD bei vollem Raytracing ist entsprechend kein Zuckerschlecken. Für das Ziel benötigt es mindestens eine GeForce RTX 3070, von AMDs RDNA-2-Modellen schafft dies selbst das Flaggschiff Radeon RX 6900 XT nicht ganz. In WQHD sieht die Situation aufgrund abgeschalteter RT-Reflexionen deutlich entspannter aus, ab einer Radeon RX 6800, GeForce RTX 2070 Super und GeForce RTX 3060 Ti gibt es mindestens 50 Bilder pro Sekunde. In Ultra HD ziehen die Anforderungen dann wieder massiv an, einzig die GeForce RTX 3080 Ti erreicht das Ziel. Darum ist DLSS auch mit reduziertem Raytracing in hohen Auflösungen in vielen Fällen ein Must-have.

The Ascent
The Ascent – 1.920 × 1.080, Raytracing
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      80,0
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      71,6
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      54,2
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      48,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      47,5
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      46,9
    • AMD Radeon RX 6800
      40,6
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      37,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      34,6
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      30,4
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      27,2
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      67,0
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      61,1
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      47,7
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      41,4
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      40,3
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      38,9
    • AMD Radeon RX 6800
      33,8
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      33,4
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      30,2
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      26,2
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      24,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Mit Raytracing liegen GeForce-GPUs noch weiter voraus

The Ascent ist schon ohne Raytracing nicht das Lieblingsspiel der Radeons, mit Raytracing umso weniger. Je mehr Raytracing genutzt wird, desto problematischer wird die Situation. In 2.560 × 1.440 und damit der einfachsten Situation im Test schaut es noch nicht so schlecht für RDNA 2 aus. In dem Fall ist die GeForce RTX 3080 38 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, im AAA-Schnitt sind es sonst etwas geringere 35 Prozent.

In 1.920 × 1.080 und damit bei aktivierten RT-Reflexionen sieht es deutlich schlechter aus. Für gewöhnlich ist die Nvidia-Grafikkarte der Ampere-Generation 32 Prozent schneller als das RDNA-2-Modell, in The Ascent sind es aber mal eben 53 Prozent. Entsprechend kann die Radeon RX 6900 XT gerade einmal mit einer GeForce RTX 3060 Ti mithalten, normalerweise gilt dies für die GeForce RTX 3070 Ti. In 3.840 × 2.160 und damit wieder bei abgeschalteten RT-Reflexionen liegt die GeForce RTX 3080 49 Prozent vor der Radeon RX 6800 XT – hier sind es sonst 39 Prozent.

Keine großen Ausreißer bei den Frametimes, aber starke Ruckler

Die Frametimes von The Ascent sind zwar bei Weitem nicht perfekt, aber dennoch unauffällig. Am meisten Probleme zeigen Radeon-Grafikkarten bei abgeschaltetem Raytracing. Große Ausreißer bei der Frameausgabe gibt es zwar auch dann nicht, jedoch sind die Abstände zwischen den einzelnen Bildern immer mal wieder einige Millisekunden größer, als es sein müsste. Nvidia-Grafikkarten erledigen diesbezüglich zwar auch keinen perfekten, aber einen besseren Job.

Mit aktiviertem Raytracing liegen die Radeon RX 6800 XT und die GeForce RTX 3080 bei den Frametimes dann fast gleichauf. Zu Beginn der Testsequenz ist die Radeon noch leicht unregelmäßiger, großteils gibt es aber keine Unterschiede. Die GeForce schafft das gute Ergebnis über die gesamte Sequenz hinweg, dafür zeigt sich aber ein in der Sequenz immer mal wieder auftretender größerer Spike.

The Ascent
The Ascent – Frametimes, 2.560 × 1.440
048121620Millisekunden 012345678910111213141516171819202122232425Sekunden

Unabhängig von der Hardware gibt es Ruckler

Auf die Frametimes muss man in The Ascent nicht großartig schauen, dennoch ruckelt das Spiel immer mal wieder spürbar. Und zwar ganz gleich welche Grafikkarte im Rechner steckt, welche Detailstufe und Auflösung ausgewählt oder ob Raytracing an oder aus ist. The Ascent hakt immer mal wieder gut spürbar, was störend ist. Das tritt primär beim Betreten neuer Gebiete auf, die sich offenbar erst einruckeln müssen.

The Ascent braucht „keinen“ VRAM

The Ascent gibt sich beim Grafikkartenspeicher so gemäßigt wie sonst kein neues Spiel. Denn selbst in 3.840 × 2.160 bei vollen Grafikdetails und aktiviertem Raytracing sind 4 GB absolut ausreichend – knapp 3,6 GB werden von der Grafikkarte adressiert. Zu VRAM-Engpässen kommt es in dem Titel entsprechend nicht.

Computex 2024 (4.–7. Juni 2024): ComputerBase ist vor Ort!