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VR im Auto: Holoride setzt auf Vive Flow für die Serienintegration

Nicolas La Rocco
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VR im Auto: Holoride setzt auf Vive Flow für die Serienintegration
Bild: Holoride, HTC

Das Ende 2018 in München gegründete und von Audi unterstützte Start-up Holoride hat mit HTC Vive nicht nur einen weiteren technischen Partner für Virtual Reality im Auto gefunden, sondern will mit der jüngst vorgestellten Vive Flow im Laufe dieses Jahres auch die erste Serienintegration der Technologie in Fahrzeugen anbieten.

Holoride entwickelt die Technologie für Virtual-Reality-Erlebnisse im Fahrzeug. Das Start-up stellt ein Software Development Kit (SDK) zur Verfügung, das als Schnittstelle zwischen der Sensorik im Auto und der virtuellen Realität dient. Beschleunigung, Verzögerung und Lenkbewegungen des Fahrzeugs können so auf den virtuellen Inhalt übertragen werden, der sich auf dem VR-HMD des Passagiers abspielt. Fährt das Auto in der echten Welt um die Kurve, würde sich in einem Sci-Fi-Shooter auch die Flugrichtung des Space Shuttles ändern, in dem sich der Mitfahrer virtuell befindet.

Erste Demos mit Content-Partnern

Erstmals öffentlich vorgestellt wurde Holoride im Januar 2019 im Rahmen der CES in Las Vegas, als mit mehreren Audi e-tron eine kurze Rennstrecke abgefahren und parallel dazu „Rocket’s Rescue Run“ aus einer Kooperation zwischen Disney und Audi auf einer Oculus Rift wiedergegeben wurde. Der „Guardians of the Galaxy“-Weltraum-Shooter lief synchron zu den Fahrbewegungen des Autos auf dem Rundkurs, sodass Fliehkräfte für ein immersives Erlebnis sorgten. Als sich damals jedoch ComputerBase die Demo anschauen wollte, kam es wiederholt zu Abstürzen. Auf der IAA Mobility 2019 in Frankfurt gab es eine Kooperation zwischen dem Discovery Channel und Porsche zu bestaunen. Im selben Jahr folgte eine weitere Demo von Universal Pictures und Ford.

Vive Flow eignet sich besser fürs Auto

Nachdem die verschiedenen Demos stets auf der Oculus Rift gezeigt wurden, kommt die jetzt angekündigte Serienintegration mittels Vive Flow ein wenig überraschend. Doch hatte Holoride schon 2019 zur ersten öffentlichen Präsentation gesagt, dass die Technologie grundsätzlich auf jedem VR-Headset lauffähig sei, sofern es gewisse Mindestanforderungen erfülle. Die Vive Flow ist insofern besonders attraktiv für den Einsatz im Auto, weil sie lediglich 189 Gramm wiegt und nicht mehr mit dem Fahrzeug, sondern lediglich über ein Kabel mit einem Smartphone verbunden wird, das auch als Touch-Controller dient. Auf dem Smartphone läuft einem Bild nach zu urteilen Software von Holoride, wenngleich zur Schnittstelle zum Auto noch keine technischen Details vorliegen.

Holoride mit Vive Flow im Auto
Holoride mit Vive Flow im Auto (Bild: Holoride, HTC)

Start in der zweiten Jahreshälfte

Abseits der interaktiven VR-Inhalte kann Holoride klassisch für 2D-Inhalte genutzt werden, indem zum Beispiel in den erweiterten Kinomodus mit einer virtuellen, Kinoleinwand gewechselt wird. 2019 hatte das Unternehmen neben Spielen auch Unterhaltungsangebote wie Filme oder virtuelle Konferenzen in Aussicht gestellt. In der zweiten Jahreshälfte 2022 soll die Vive Flow die erste Holoride-fähige VR-Brille für die Serienintegration in Fahrzeuge werden.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Holoride und HTC unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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