Mikrotransaktionen in Diablo 4: Blizzard versucht Spieler zu beruhigen

Max Doll
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Mikrotransaktionen in Diablo 4: Blizzard versucht Spieler zu beruhigen
Bild: Blizzard

Dass das jüngst veröffentlichte Mobile-Diablo Immortal „mit Gacha und Pay2Win ein voller Erfolg“ ist, weckt Befürchtungen für die Zukunft von Diablo 4. Diese versucht Blizzard seit längerem und zunehmend deutlicher zu zerstreuen. Das jüngste Quartalsupdate macht recht deutliche Ansagen.

Diablo Immortal firmierte schon kurz nach Veröffentlichung zynisch als „Diablo Immoral“, weil es spätestens im Endgame ohne den Einsatz von Echtgeld und Lootboxen nicht mehr vorwärtsgeht. Dieses Prinzip wurde nach Release mit einer neuen Raid-Bossgegnerin auf die Spitze getrieben, ohne dass die Einnahmen darunter gelitten hätten. Im Gegenteil: Der Titel erreichte zügig eine Umsatzmarke von 100 Millionen US-Dollar. Pay 2 Win lohnt sich, wurde Blizzard damit zurückgemeldet, und das trotz großer Kritik im Netz.

Monetarisierung in Diablo 4

Diablo 4 solle dieses Konzept nicht aufgreifen, das ist die Kernbotschaft der Blizzard-Kommunikation der letzten Wochen, die immer wieder verbreitet wird. Das jüngste Update zur Entwicklung geht deshalb ausführlicher auf die Monetarisierung ein, als zu erwarten wäre. „Es wird nicht möglich sein, für Stärke in Diablo 4 Geld zu bezahlen“, schicken die Entwickler dabei vorweg.

Diablo IV will be a full-price game with a Cosmetics Shop and Season Pass—none of which provide any pay-for-power options.

Blizzard

Monetarisierung wird an die Spiel-Saisons geknüpft. Dazu plant Blizzard einen Battle Pass. In der kostenlosen Variante enthält er kosmetische Extras, Premium-Währung und Gameplay-Booster, an die jeder ohne Mehrkosten kommt. Die Bezahlversion enthält zusätzlich lediglich Skins und Premium-Währung. Diese sollen einen „riesigen Gegenwert“ versprechen, so Blizzard, der hier, wie das Unternehmen mehrfach betont, in Skins liegt, die das Spielgeschehen dem Verständnis der Entwickler zufolge aufwerten würden.

Die Spielwährung kann in einem Ingame-Shop investiert werden. Auch dort wird es lediglich Skins zum Kauf geben. Quasi als Begründung für die Existenz von Mikrotransaktionen stellen die Entwickler voran, dass Diablo 4 als Live-Service-Spiel konzipiert und auf „Jahre hinaus“ mit Inhalten versorgt werde.

Neues Modell zeichnet sich ab

Mit dem System zeichnet sich ab, dass die Monetarisierung bei Blizzard abhängig vom Zielgruppe und Plattform gehandhabt wird. Das Mobile-Spiel Diablo Immortal darf wie viele Konkurrenten im gleichen Segment deutlicher nach Geld fragen, Diablo 4 als Vollpreistitel erhält einen Season Pass und einen Skinshop. Overwatch 2 nutzt zwar ein Free-to-Play-Modell, wird aber ebenfalls nur mit Season Pass und Skinshop Geld verdienen. Auch hier sind PC und Konsolen die primäre Plattform, wo die Toleranzgrenze für Zusatzkäufe eine andere als auf dem Smartphone ist.