5G: O2 Telefónica überholt Vodafone beim Netzausbau

Die Netzbetreiber O2 Telefónica und Vodafone haben heute jeweils über den aktuellen Stand des Ausbaus im Mobilfunknetz mit Fokus auf 5G berichtet. Demnach zählt Telefónica mittlerweile über 18.000 Antennen für 5G und erreicht 75 Prozent der Bevölkerung. Bei Vodafone werden 41.000 Antennen für 60 Millionen Menschen gemeldet.

Telefónica hatte anvisiert, bis Ende dieses Jahres 50 Prozent der Bevölkerung Deutschlands mit 5G versorgen zu können. Diesen Meilenstein hatte der Netzbetreiber bereits im Juli erreicht, weshalb das alte Ziel bereits zu 50 Prozent übertroffen gilt. Der Konzern gibt für seine 18.000 5G-Antennen eine Abdeckung der Bevölkerung von 75 Prozent an, sodass gemessen an der Anzahl der Einwohner Deutschlands rund 63 Millionen Menschen das 5G-Netz von Telefónica nutzen können.

5G bei 3,6 GHz hatte Priorität

Der Netzbetreiber hatte zu Beginn des Ausbaus den Fokus auf die Errichtung von 5G-Antennen im neu erworbenen Spektrum bei 3,6 GHz fokussiert, um mit mehr Bandbreite höhere Geschwindigkeiten zu erzielen. Die meisten Antennen bei 3,6 GHz zählt das Unternehmen in Berlin, München, Hamburg und Köln. Priorität habe dieser Frequenzbereich weiterhin, für die Verbreitung im ländlichen Raum wird seit längerer Zeit aber auch der Ausbau im Low Band bei 700 MHz vorangetrieben. Im Low Band werden bei Telefónica auch 4G (800 MHz) und 2G (900 MHz) angeboten.

Gesamte Bevölkerung bis Ende 2025 erreichen

Mit hohem Ausbautempo soll bis Ende 2025 die gesamte Bevölkerung (nicht Fläche) Deutschland mit 5G versorgt werden. Der Netzbetreiber schmückt sich mit dem angeblich schnellsten Ausbau unter den Mitbewerbern und hat die aktuellen 75 Prozent innerhalb von zwei Jahren seit Start des 5G-Ausbaus im Oktober 2020 erreicht.

Vodafone wird von Telefónica überholt

Bei Vodafone sind im Oktober dieses Jahres 400 neue 5G-Stationen und mehr als 1.200 5G-Antennen hinzugekommen, sodass der Netzbetreiber mittlerweile 41.000 Antennen zählt, über die 60 Millionen Bundesbürger erreicht werden. Genau genommen hat Telefónica über die letzten Monate somit einen leichten Vorteil gegenüber Vodafone erzielen können, wenngleich dort deutlich mehr Antennen zum Einsatz kommen.

5G Standalone wächst

Vodafone betreibt gewisse 5G-Stationen bereits für die Nutzung von 5G Standalone (5G SA), das keinen Anker mehr im LTE-Netz benötigt. An 2.750 Stationen seien 8.000 Antennen für diesen Standard aktiv, erklärt der Netzbetreiber, und will damit 20 Millionen Menschen versorgen. Im abgelaufenen Oktober seien 50 neue Stationen für 5G SA hinzugekommen.

Netzbetreiber schließt 107 Funklöcher

Darüber hinaus hat Vodafone nach eigenen Angaben 107 Funklöcher im Oktober geschlossen und dafür 76 Neubauten in Betrieb genommen sowie an 31 Standorten erstmals LTE ausgerollt. Während Vodafone bei 5G auf eine Abdeckung von knapp über 71 Prozent der Bevölkerung kommt, sind es bei LTE 98,7 Prozent der Haushalte und bei 2G 99,9 Prozent der Bevölkerung.