Für VR und AR: Samsung und LG fertigen bald Micro-OLED-Displays

Michael Günsch
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Für VR und AR: Samsung und LG fertigen bald Micro-OLED-Displays
Bild: HTC

Als Alternative zu Micro-LED-Displays mit winzigen anorganischen Leuchtdioden gibt es auch Micro-OLED-Displays mit winzigen organischen Dioden. Laut Medienberichten planen sowohl Samsung Display als auch LG Display die Herstellung kleiner Micro-OLED-Bildschirme für die Bereiche Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR).

Laut Berichten aus Südkorea haben Firmen wie Apple, Meta und Samsung die Micro-OLED-Technik für kommende Generationen von XR-Geräten auserwählt. XR steht für Extended Reality und fasst die Bereiche VR-, AR- und MR (Mixed Reality) unter einem Begriff zusammen.

Silizium für hohe Pixeldichten

Der wesentliche Unterschied zwischen Micro-OLED-Displays und klassischen OLED-Displays liegt im Trägermaterial, dem sogenannten Substrat. Für herkömmliche OLED-Panels wird meist ein Low-Temperature-Poly-Silicon (LTPS) oder Oxid-TFT auf Basis von Glassubstraten verwendet. Bei Micro-OLED oder auch OLEDoS (OLED on Silicon) wird hingegen ein Silizium-Substrat eingesetzt.

Wie Mikrochips werden die kleinen Displays also aus einem Silizium-Wafer gefertigt. Das ermöglicht besonders feine Strukturen, untersagt aber große Display-Diagonalen. Daher ist die Micro-OLED-Technik primär für die Mini-Displays in VR/AR-Headsets gedacht. Mit weniger als 1 Zoll Diagonale blickt der Anwender nicht direkt auf das Panel, sondern erhält über eine optische Linse eine vergrößerte Version des Bildes.

OLED und Micro-OLED im Vergleich
OLED und Micro-OLED im Vergleich (Bild: Sony)
OLED und Micro-OLED im Vergleich
OLED und Micro-OLED im Vergleich (Bild: Blume Elektronik)

Sony hat schon Micro-OLED-Displays entwickelt, die eine UXGA-Auflösung bei 0,5 Zoll Diagonale und damit eine Pixeldichte von rund 4.000 ppi liefern. Bei der neuen PlayStation VR2 kommt aber offenbar noch herkömmliche OLED-Technik mit immerhin 800 ppi zum Einsatz.

Micro-OLED-Displays bald auch von Samsung und LG

Nach Quellen der südkoreanischen Zeitung ET News soll nun auch Samsung Display die Herstellung von Micro-OLED-Displays vorbereiten. In Kleinserie („pilot prodction“) sollen die ersten Displays im zweiten Halbjahr 2023 vom Band laufen.

Es wird erwartet, dass diese Micro-OLED-Displays in XR-Geräten vom Mutterkonzern Samsung Electronics als auch von Google und Qualcomm eingesetzt werden. Doch immer wieder wird auch Apple als potenzieller Abnehmer ins Spiel gebracht.

Wie The Elec berichtet, soll Meta wiederum für künftige XR-Produkte mit den Herstellern LG Display und SK Hynix kooperieren. Dabei werde Meta das Design entwerfen, während der Halbleiterfertiger SK Hynix die Silizium-Wafer stelle und LG Display wiederum den finalen Schritt mit der Abscheidung der OLEDs auf dem Wafer, die dann zu einem Micro-OLED-Panel geschnitten werden, übernehme.

Diese Gemeinschaftsfertigung werde aber frühestens 2025 oder 2026 beginnen, offiziell ist hier zudem noch nichts bestätigt.