Nach schlechten Bewertungen: Square Enix löst Forspoken-Entwickler auf

Max Doll
213 Kommentare
Nach schlechten Bewertungen: Square Enix löst Forspoken-Entwickler auf

Nach nur einem Spiel ist schon wieder Schluss: Square Enix hat Luminous Productions, das Studio hinter Forspoken (Test), als eigenständiges Unternehmen aufgelöst. Mitarbeiter werden nun anderweitig für den Publisher an neuen Spielen arbeiten. Der Grund für den Schritt ist offenkundig.

Ein klarer Fehlschlag

Teenager landet in Zauberwelt, muss in der Fremde zurechtkommen und die Welt retten: Eigentlich klang Forspoken dank ungewöhnlichem Setting nach einem Geheimtipp. Eine generische Welt, die Charakterisierung der Heldin und insbesondere die Qualitätsarmut der Dialoge trübten die Stimmung allerdings, und waren noch nicht einmal die einzigen Kritikpunkte.

Der erhoffte Erfolg ist Forspoken deshalb nicht geworden. Insgesamt nur 59 Prozent positive Wertungen auf Steam und ein vergleichbar enttäuschender Metacritic-Schnitt sprechen eine deutliche Sprache. Eine Rolle gespielt haben wird aber auch der hohe Preis. Rund 80 Euro verlangte Square Enix für das Spiel in seiner Normalversion, ohne dafür das ultimative Über-Angebot zu liefern. Schnelle und hohe Nachlässe schon wenige Wochen nach Veröffentlichung zeugen von einer erwartbar geringen Nachfrage, die auch durch die laut Steam Charts geringen Spielerzahlen gestützt wird.

Square Enix zieht den Stecker

Auch wenn das Studio die Neuverteilung der Mitarbeiter ohne Angabe von Gründen ankündigt, spricht dieser Kontext Bände. Schon ab dem 1. Mai werden Angestellte innerhalb von Square Enix andere Aufgaben im Bereich der Spieleentwicklung übernehmen, das Tochterunternehmen damit aufgelöst.

Im Gaming-Segment hatte sich der Publisher zuletzt allerdings verkleinert und zahlreiche in westlichen Märkten bekannte Marken veräußert, um sich stärker auf Blockchain-Konzepte konzentrieren zu können. Durch den Zug wolle Square Enix so die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Studios stärken, heißt es in einer knappen Stellungnahme, indem andere Entwickler mit der AAA-Expertise und den technischen Fähigkeiten von Luminous verstärkt werden. Auch Forspoken ist damit fast am Ende. Entwickelt wird aktuell noch der DLC „In Tanta We Trust“, der im Sommer erscheinen wird. Zudem soll der bereits angekündigte Performance-Patch fertiggestellt werden.