IAA 2023

Neuer Mini: Das Cockpit erhält ein rundes OLED-Display und Mini OS 9

Nicolas La Rocco
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Neuer Mini: Das Cockpit erhält ein rundes OLED-Display und Mini OS 9
Bild: Mini

Noch bevor der neue Mini im Rahmen der IAA Mobility im September vorgestellt wird, gibt das Unternehmen heute Einblick in das neu gestaltete Cockpit und die digitalen Features des neuen Kleinwagens. Dazu gehören neben einem runden OLED-Display das Mini OS 9, Android-Apps, die Experience Modes, 5G und Remote Software Upgrades.

Rundes OLED-Display mit 240 mm Durchmesser

Im Cockpit des neuen Mini kommt erstmals in der Branche ein vollständig rundes OLED-Display mit einem Durchmesser von 240 mm zum Einsatz, das erneut zentral, jetzt aber freistehend am Armaturenbrett montiert und somit nicht mehr von diesem umrahmt wird, wie es noch beim aktuellen Modell (F56) der Fall ist, dessen Interieur einen rechteckigen Bildschirm mit abgerundeten Seitenbereichen in ein großes Rundelement einfasst, das auch Schaltflächen etwa für das Warnblinklicht und das Radio bietet. Im neuen Mini sitzen die verbleibenden physischen Schalter hingegen außerhalb des neuen Displays.

Mini OS 9 auf Basis des AOSP

Der Hersteller bezeichnet den neuen Bildschirm als „Mini Interaction Unit“ und lässt darauf das neue Mini OS 9 laufen. Dabei handelt es sich einen Software-Stack auf Basis des Android Open Source Project (AOSP), der in ganz ähnlicher Form auch bei BMW mit dem dortigen BMW OS 9 zum Einsatz kommt. Während bei BMW das OS 9 je nach Baureihe zweigleisig einmal mit Linux- und einmal mit AOSP-Basis fährt, nutzt Mini ausschließlich die AOSP-Variante, auf der über den Automotive App Store von Faurecia Aptoide auch für Autos freigegebene Android-Anwendungen installiert werden können.

Für das Mini OS 9 kommt die Designsprache „Charismatic Simplicity“ zum Einsatz, wie der Hersteller erklärt. Funktionale und emotionale Elemente sollen dabei miteinander verbunden werden, Mikroanimationen die intuitive Interaktion zwischen Fahrer und Anzeige verstärken. In der Bildschirmmitte positioniert Mini das Startmenü, in dem über horizontal ausgeführte Wischgesten personalisierbare Inhalte ausgewählt werden können. Eine Statusleiste mit den Menüpunkten „Navigation“, „Medien“, „Telefonie“, „All Apps“ und situationsabhängig „Home“ finden Anwender im unteren Bereich des Displays. Zugriff auf favorisierte Funktionen gibt es über einen von Mini „Toolbelt“ getauften Bereich, der sich über eine Wischgeste vom unteren Bildschirmrand aus erreichen lässt. Dieser Schnellzugriff lässt sich auch über die Sterntaste auf dem Multifunktionslenkrad öffnen.

Geschwindigkeit und Klimatisierung im Blick

Permanent den fahrrelevanten Inhalten wie Geschwindigkeit und Fahrzeugstatus ist hingegen der obere Bereich des Displays gewidmet. Über ein optionales Head-up-Display können die wichtigsten Informationen auch in der Sichtachse des Fahrers positioniert werden. Ebenfalls dauerhaft sichtbar sind die Temperaturen des Fahrers und Beifahrers, die Mini am linken und rechten Bildschirmrand unterbringt. Die Bedienung der Klimatisierung erfolgt stets auf der obersten Ebene des Mini OS 9 und kann sowohl per Touch als auch per Sprache erfolgen.

Intelligent Personal Assistant jetzt auch von Mini

Der neue „Intelligent Personal Assistant“ kann über das Hotword „Hey Mini“ oder die Lenkradtaste aktiviert werden und nimmt Fragen rund um die Navigation, Telefonie, Radio und Temperatur entgegen, wobei auch Anfragen wie „Ich habe Hunger“ oder „Ich hätte gerne einen Kaffee“ mit Optionen der näheren Umgebung beantwortet werden. Während im Vereinigten Königreich bereits auf den Alexa Custom Assistant gesetzt wird, soll dieser Schritt auf weiteren Märkten zu einem späteren Zeitpunkt per OTA-Update erfolgen.

Neuer Intelligent Personal Assistant
Neuer Intelligent Personal Assistant (Bild: Mini)

Themes kommen über die Experience Modes

Einzug hält mit Mini OS 9 auch eine Theme-Engine, bei Mini „Experience Modes“ genannt, die vom Hersteller auch monetarisiert werden. Serienmäßig sind die Modi „Core“, „Green“ und „Go-Kart“ an Bord, über ein optionales Paket kommen „Balance“, „Timeless“, „Vivid“, „Personal“ und „Trail“ hinzu. Mit den Modes einher geht der orchestrierte Einsatz von Licht und Sound, sodass der Fahrer in insgesamt acht verschiedene „Welten“ eintauchen können soll, deren Aktivierung von einem Jingle begleitet wird. Auf der Rückseite des dünnen OLED-Bildschirms kommt dabei ein optionaler Projektor zum Einsatz, der zum jeweiligen Modus passende Farben und Muster auf das Armaturenbrett projiziert, die bis in die Türverkleidungen hineinreichen. Ausschließlich im Personal Mode lässt sich über den „Personal Picture Upload“ ein eigenes Hintergrundbild für die Mini Interaction Unit bestimmen. Daraufhin wird automatisch eine passende Farbe aus dem entsprechenden Bild für die Innenbeleuchtung und Dashboard-Projektion ausgewählt.

Sounds passend zum Modus

Da es den neuen Mini auch wieder in einer rein elektrischen Ausführung geben wird, ziehen auch neue Fahrsounds im Interieur, ein neuer Markensound als Erkennungszeichen für das Exterieur, neue Jingles für die Experience Modes sowie 30 neue Klangzeichen für Hinweis- und Warnfunktion in das Fahrzeug ein.

Hier holen sich die Entwickler Sounds für den neuen Mini (Bild: Mini)

Navigation für den elektrischen Mini

Beim elektrischen Mini erfolgt die Navigation zudem mit ladeoptimierten Routen, in deren Übersicht wichtige Informationen zu den Ladestopps angezeigt werden. Während der Fahrt werden Live-Daten verarbeitet, um automatisch neue Ladestationen einzuplanen, falls die ursprünglich angesteuerten Ladestationen nicht mehr verfügbar sein sollten. In den Grundeinstellungen ist das System so ausgerichtet, dass das Fahrtziel und Ladestopps mit einem Ladezustand von mindestens 10 Prozent erreicht werden.

Apple CarPlay und Android Auto drahtlos

Wer sich bei der Navigation und weiteren Apps lieber bei Apple und Google bleiben möchte, kann CarPlay und Android Auto drahtlos ausführen. Beide Dienste stellen ihre Anzeigen neben dem Bildschirm im optional verfügbaren Head-up-Display bereit.

In-Car-Gaming wie im neuen 5er

Apps von Drittanbietern kommen über den Mini Connected Store in das Fahrzeug, dessen Zugang über das optional erhältliche Mini Connected Package geregelt wird. Geplant sind Anwendungen unter anderem aus den Bereichen Gaming, Musik- und Videostreaming, die speziell für den runden OLED-Bildschirm des Mini angepasst wurden. Gleich zum Start sind Spotify und Amazon Music mit entsprechenden Apps für das Mini OS 9 vertreten. Auch das In-Car-Gaming von Casual-Games über die AirConsole-App, wie sie zuletzt mit dem neuen 5er eingeführt wurde, wird (rechteckig) im neuen Mini angeboten.

In-Car-Gaming mit der AirConsole-App
In-Car-Gaming mit der AirConsole-App (Bild: Mini)

5G, RSUs und Digital Key Plus halten Einzug

Alle Online-Funktionen des Fahrzeugs erfolgen über die serienmäßige LTE-Anbindung, wobei optional auch 5G angeboten werden soll. Über das Mobilfunknetz halten auch die bereits von BMW bekannten Remote Software Upgrades (RSU) Einzug, die mehrmals pro Jahr kostenlose Funktions- und Qualitätsverbesserungen für das Auto liefern sollen.

Und auch ein weiteres Merkmal aus dem Hause BMW zieht bei Mini ein: der Digital Key Plus (Test). Damit erhalten jetzt auch Mini-Kunden die Option, über ein kompatibles Apple-, Google- oder Samsung-Smartphone mit Unterstützung der Ultra-Breitband-Technologie (UWB) schon bei der Annäherung zum Fahrzeug eine Begrüßung auszulösen, die Türen oder den Kofferraum zu entriegeln sowie den Motor zu starten, ohne das Smartphone dafür aus der Hosentasche nehmen zu müssen. Aus der Apple oder Google Wallet lässt sich zudem ein Schlüssel über die aus vielen Apps bekannte Teilen-Funktion des Betriebssystems an Freunde oder Familienmitglieder teilen.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von BMW im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Garching unter NDA erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und zwei Hotelübernachtungen wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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