Rainbow Six Siege: Ubisofts Mausefalle ist ein voller Erfolg

Marc Stöckel
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Rainbow Six Siege: Ubisofts Mausefalle ist ein voller Erfolg
Bild: Ubisoft

Im Kampf gegen Cheater hat Ubisoft im taktischen Ego-Shooter Rainbow Six Siege einige neue Systeme eingeführt, die dem Spielspaß zugutekommen sollen. Nachdem sich diese für ein paar Monate beweisen durften, hat das Unternehmen nun ein Zwischenfazit veröffentlicht und nennt ein paar konkrete Zahlen zum Erfolg der Maßnahmen.

Gerade in der heutigen Zeit, in der Videospiele immer häufiger online und in größeren Gruppen gespielt werden, stellt auch der Kampf gegen Cheater die Spielentwickler wiederholt vor neue Herausforderungen. Schließlich kann nur ein einziger Cheater Hunderten von Spielern ihren Spielspaß verderben und dafür sorgen, dass sich Letztere dauerhaft aus dem Spiel zurückziehen. Um diesem Problem zu begegnen, hat Ubisoft zwei Systeme eingeführt, die der Publisher MouseTrap und QB nennt.

Mausefalle lässt Spoofer auf Controller umsteigen

MouseTrap zielt auf als Spoofer bezeichnete Konsolenspieler, die versuchen, sich durch den Einsatz von Maus und Tastatur einen Vorteil hinsichtlich einer höheren Präzision und schnelleren Reaktionszeiten zu verschaffen. Statt die Betrüger zu sperren, sobald das System entsprechende Eingabegeräte erkennt, bestraft es die Anwender mit einer erhöhten Eingabelatenz, bis diese wieder auf einen Controller umsteigen. Diese Latenz macht es Spoofern nahezu unmöglich, ihren Vorteil durch die überlegenen Eingabegeräte weiter auszuschöpfen. Eingeführt hatte Ubisoft die Mausefalle im April 2023, wobei das Unternehmen damals auf einen Rückgang der Spoofer um 30 bis 50 Prozent hoffte. Tatsächlich habe sich die Anzahl der Betrüger jedoch nach der Einführung von MouseTrap um insgesamt 78 Prozent reduziert. In Bezug auf Ranglistenspieler lag der Rückgang immerhin noch bei 73 Prozent.

Rückgang der Spoofer nach Einführung der MouseTrap
Rückgang der Spoofer nach Einführung der MouseTrap (Bild: Ubisoft)

Doch viele der bestraften Spieler kehrten Rainbow Six Siege danach nicht einmal den Rücken: Immerhin 43 Prozent spielten laut Ubisoft nach der Bestrafung mit dem Controller weiter, ohne jemals erneut in die Mausefalle zu treten. Wie der Publisher erklärt, gebe es aktuell „weniger Maus- und Tastaturspieler auf der Konsole als irgendwann zuvor in den letzten Jahren.“ Dies hebt das Unternehmen zugleich als Gelegenheit für von Spoofern verärgerte Spieler hervor, um dem Ego-Shooter nach ihrer Abwesenheit einen erneuten Besuch abzustatten.

Auch am PC geht Ubisoft gegen Cheater vor

Darüber hinaus geht Ubisoft aber auch auf das Anti-Cheat-System QB ein, das darauf abzielt, die Entwicklung von Cheats für die PC-Version von Rainbow Six Siege zu erschweren. Über 10.000 Cheater seien nach der Einführung von QB bereits gesperrt worden. Zugleich habe das System inzwischen mehreren Cheat-Anbietern die Motivation genommen, weitere Cheats für den Titel zu entwickeln.

Zu guter Letzt weist Ubisoft noch auf die Erfolge seines Reputationssystems hin. Dieses bestraft Spieler aktiv aufgrund toxischer Verhaltensweisen – beispielsweise durch „unerwünschte Kommunikation“ im Sprach- oder Text-Chat oder durch wiederholtes sowie beabsichtigtes Friendly Fire. Wie der Publisher erklärt, habe das System dazu beigetragen, „die Toxizität in Rainbow Six Siege zu verringern“. Demnach stellte rund jeder zweite Spieler, der eine erste Verwarnung wegen eines Missbrauchs der Chat-Systeme erhalten hatte, sein Fehlverhalten infolgedessen ein.

Erfolg des Reputationssystems
Erfolg des Reputationssystems (Bild: Ubisoft)

Auch auf die absichtliche Verletzung eigener Teamkameraden im Spiel soll sich das Reputationssystem positiv ausgewirkt haben, wenngleich Ubisoft diesbezüglich keine konkreten Zahlen nennt. Durch weitere Updates will das Unternehmen den Schutz der Spieler aber in den kommenden Jahren noch weiter verstärken. So soll beispielsweise ein ab Herbst 2023 erwartetes Belobigungssystem „die positive Einstellung“ der Spielerschaft stärken und fördern. Dadurch sollen Spieler die Möglichkeit erhalten, andere Teilnehmer eines Matches nach dessen Ende aktiv zu loben. Wie Ubisoft die Spieler dazu bewegen will, sich regelmäßig Zeit für ein positives Feedback zu nehmen, lässt der Publisher noch offen. Belohnungen innerhalb des Spiels könnten diesbezüglich aber durchaus die nötigen Anreize schaffen.