Factorio Benchmarks: Intels neue CPUs verbessern sich nur minimal

Update Dennis Krause
182 Kommentare
Factorio Benchmarks: Intels neue CPUs verbessern sich nur minimal
Bild: Wube Software LTD.

In einer Datenbank eines Benchmarks für das Spiel Factorio sind Einträge zu Intels CPU-Architektur Raptor Lake Refresh aufgetaucht. Das Spiel wird herangezogen, um den i9-14900K, den i7-14700K und i5-14600K unter die Lupe zu nehmen. AMD platziert sich mit dem Ryzen 7 7800X3D in bestimmten Szenarien an der Spitze.

Die Einträge stammen aus der FactorioBox, einem Werkzeug, um die Geschwindigkeit von CPUs in Factorio zu messen. Da das Spiel aufgrund seiner 2D-Grafik hauptsächlich den Prozessor belastet, wird es gelegentlich von Testern für Review-Benchmarks herangezogen. Mit dem Näherrücken des mutmaßlichen Starts von Raptor Lake Refresh am 17. Oktober finden sich bereits jetzt erste Einträge zu den neuen Prozessoren von Intel in der Datenbank.

Leistung in Factorio

In Factorio wird die Leistung in „Updates pro Sekunde“ (UPS) berechnet. Ein höherer Wert bedeutet, die CPU kann schneller durch die tausenden Produktionsfabriken des Aufbauspiels kalkulieren und stellt dem Spiel dadurch mehr Leistung zur Verfügung. In der unten stehenden Grafik werden die Ergebnisse einfachheitshalber mit der Einheit „FPS“ angegeben.

Für Spieler hat dieser Wert in der Praxis eine wichtige Rolle: Factorio ist zwar auf 60 UPS gedeckelt, um eine stabile Bildwiederholrate von 60 FPS zu halten und so das Spiel in Echtzeit berechnen zu können, jedoch steigt mit einer umfangreicheren Größe der Fabrik die Komplexität des Spielstandes und so sinken die UPS im Normalfall gerade mit Mods drastisch – teils sogar unter 60. Die Karte im Benchmark produziert deshalb rund 10.000 Wissenschaftspakete pro Minute, was je nach Spielweise bereits recht anspruchsvoll ist.

Umso höhere Werte eine CPU hier erreicht, umso mehr Spielraum hat sie also, für den Fall, dass die Fabrik noch weiter wächst.

AMD schlägt Intel weiterhin mit großem Abstand

Im Benchmark zeigt sich, dass Intel mit dem Refresh AMDs Dominanz in Factorio nicht brechen kann. Ein i9-14900K ist rund 38 Prozent langsamer als ein Ryzen 7 7800X3D. Verwunderlich ist das nicht, denn ein i9 aus der 14. Generation schlägt seinen älteren Bruder aus der 13. Generation ebenfalls nur um magere vier Prozent. Der größte Sprung zwischen den Generationen findet beim Core i7 statt: Ein 14700K schlägt den direkten Vorgänger 13700K mit beinahe sieben Prozent und landet auf dem Niveau eines i9 13900K. Am Ende hilft aber auch das dem Refresh nicht mehr auf die Beine, selbst ein älterer Ryzen 7 5800X3D schlägt einen Intel Core i9 14900K noch um 23 Prozent.

Raptor Lake Refresh in Factorio im Vergleich
    • Ryzen 7 7800X3D
      450
    • Ryzen 7 5800X3D
      340
    • Core i9 14900K
      276
    • Core i7 14700K
      266
    • Core i9 13900K
      266
    • Core i7 13700K
      249
    • Core i5 14600K
      240
    • Core i5 13600K
      237
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Zu beachten ist, dass der Benchmark keine Angaben zum Takt oder verwendeten Arbeitsspeicher macht. Die Ergebnisse sind daher bereits ein Durchschnitt vieler Einzelwerte, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, aber sollten dennoch nur als Richtwerte herangezogen werden – es empfiehlt sich offizielle Tests abzuwarten.

Werte überraschen nicht

Verwunderlich sind die Ergebnisse nicht: Mit Raptor Lake Refresh dreht Intel nur geringfügig am Takt, ansonsten bleibt die Architektur (größtenteils) gleich und auch das Lineup vermutlich unverändert. Große Sprünge der Leistung sind daher nicht zu erwarten, nur der Core i7-14700K soll vier zusätzliche E-Cores erhalten und näher an den i9 heranrücken. Dass sich das neue Flaggschiff nicht vor dem im Jahr 2022 erschienenen Ryzen 7 5800X3D durchsetzt, liegt nicht zuletzt auch an AMDs 3D-VCache, den Factorio wie kaum ein anderes Spiel verschlingt.

Ein Refresh bleibt ein Refresh

Ob Intel in anderen Spielen und Anwendungen ebenfalls nur kleine Sprünge vollzieht, wird sich spätestens mit den ersten Tests zeigen. Mutmaßlich am 17. Oktober sollen die neuen CPUs am Markt verfügbar sein. Wir bereits bei Raptor Lake soll auch der Refresh erst mit drei K-CPUs in den Markt starten. Dass die Erwartungen nicht zu hoch gesetzt werden sollten, teilte bereits MSI mit, die aus Versehen die marginalen Performance-Verbesserungen vorab veröffentlicht hatten.

Update

Intel kann AMD doch schlagen

Im Test zu Intel Core i9-14900K, i7-14700K und i5-14600K zeigt sich, dass Intel nicht immer das Nachsehen hat: Die Stärke der AMD-Prozessoren mit 3D-VCache schwindet mit wachsender Komplexität der Fabrik gerade in Factorio dahin. Wird der größere Cache bei AMD aufgrund einer hohen Mapgröße komplett ausgelastet, so verschwindet der Vorteil gänzlich.

Werden nun alle CPUs mit einem Late-Game-Spielstand getestet, zeigt sich: Ein i9-14900K ist bei fortgeschrittener Mapgröße um einige Prozent schneller als ein AMD Ryzen 7 5800X3D und Ryzen 7 7800X3D. Am geringen Leistungszuwachs von Raptor Lake Refresh ändert das jedoch nichts.

Factorio
  • Zeitbedarf für 6.000 Ticks auf Map „170sps“:
    • Core i9-14900K
      DDR5-5600CL32
      104,3
    • Core i9-13900K
      DDR5-5600CL32
      105,3
    • Core i7-14700K
      DDR5-5600CL32
      108,6
    • Core i7-13700K
      DDR5-5600CL32
      111,4
    • Core i5-14600K
      DDR5-5600CL32
      112,6
    • Ryzen 7 5800X3D
      DDR4-3200CL14
      112,7
    • Ryzen 7 7800X3D
      DDR5-5200CL32
      113,1
    • Core i5-13600K
      DDR5-5600CL32
      113,6
    • Core i5-12600K
      DDR5-4800CL32
      127,9
    • Ryzen 7 7700X
      DDR5-5200CL32
      141,3
    • Ryzen 9 5950X
      DDR4-3200CL14
      142,4
    • Ryzen 5 7600X
      DDR5-5200CL32
      142,6
Einheit: Sekunden