Orange Pi Neo: Gaming-Handheld mit AMD Ryzen und Manjaro Linux

Marek Lindlein
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Orange Pi Neo: Gaming-Handheld mit AMD Ryzen und Manjaro Linux
Bild: Manjaro

Mit dem Steam Deck hat Valve einen Nerv getroffen, immer mehr Hersteller springen auf den Trend auf. Auch die Macher des Orange Pi beteiligen sich und schnüren ein Paket aus potenter Hardware, langlebigen Hall-Effekt-Sticks, 16:10-Display und RGB-Beleuchtung. Manjaro Linux statt Windows bildet die Basis.

8 Zen-4-Kerne und RDNA-3-Grafik

Beim SoC bedient sich der Orange Pi Neo bei AMDs Phoenix-Serie mit Zen-4-CPU-Kernen und RDNA-3-iGPU. Als mobiler Ableger ist der Ryzen 7 7840U durch eine typische TDP von 28 Watt durch den Stromverbrauch in der Leistung begrenzt, bietet aber im Vergleich zur im Steam Deck verbauten APU auf dem Papier eine deutliche Aufwertung.

Acht statt vier Kerne mit, eine um 50 Prozent größere GPU mit höherem Takt und in beiden Fällen eine modernere Architektur, wie der Wechsel von Zen 2 auf Zen 4 sowie der Sprung von RDNA 2 auf RDNA 3. Wie viel davon am Ende in Spielen ankommt, wird sich zeigen müssen, da das mit 1.920 × 1.200 Pixeln höher aufgelöste Display auch entsprechend höhere Anforderungen stellt. Dessen Helligkeit beziffert der Hersteller mit 500 nits und gibt als Bildwiederholrate 120 Hz an.

Der Handheld lässt sich mit 512 GB bis 2 TB Speicherplatz konfigurieren und verwendet hierbei das weit verbreitete Format 2280 für normal lange M.2-SSDs. Als RAM kommen entweder 16 oder 32 Gigabyte LPDDR5-7500 im Dual Channel zum Einsatz.

Verschleißfreie Analogsticks

Als Besonderheit hervorstechen dürften die Hall-Effekt-Steuersticks, welche als präziser und frei von Abnutzungserscheinungen gelten. Um die Sticks selbst ist ein Ring mit steuerbarer RGB-Beleuchtung verbaut. Modelle werden in Weiß oder Schwarz ausgeliefert.

Zum Lieferumfang gehört ein 65 Watt starkes Galliumnitrid-Netzteil, das den 50 Wh (wie Steam Deck OLED) fassenden Akku lädt. Das Gehäuse des Orange Pi Neo wird aus Aluminium gefertigt. Konnektivität wird durch zwei USB-4.0-Typ-C-Anschlüsse gewährleistet.

Reicht der interne Speicher nicht, finden Spiele optional auf Speicherkarten Platz. Ein Stecker für Kopfhörer ist ebenfalls verbaut. Die Abmessungen ähneln denen des Steam Decks.

Manjaro Linux als Besonderheit

Ein Alleinstellungsmerkmal ist die Partnerschaft mit Manjaro, die das Arch-Linux-Derivat auf einen Handheld bringt. Die Leistung dürfte dem Steam Deck entsprechen, durch das Rolling Release und damit neue Treiber könnte Manjaro sogar früher von Leistungssteigerungen profitieren. Da das Betriebssystem für Desktop-PCs ausgelegt ist, bleibt allerdings die Frage offen, ob es Komfort-Anpassungen für den Handheld geben wird, wie sie auch Valve in seinem SteamOS getroffen hat. Die Erfahrung hat gezeigt: Die Hardware kann noch so schnell sein, es ist die Einfachheit in der Nutzung, die das Steam Deck bis dato so einzigartig gemacht hat.

Veröffentlichungstermin und Preis für den Orange Pi Neo sind zum aktuellen Stand noch offen. Spekulationen deuten auf die Goldene Woche in China im Oktober hin.

Technische Spezifikationen
Komponente
Model Orange Pi Neo
Betriebssystem Manjaro Linux
CPU AMD Ryzen 7 7840U
Bildschirm 7 Zoll 16:10, 1.920 × 1.200, 120 Hz, 500 nits
RAM 16 GB / 32 GB LPDDR5-7500 im Dual-Channel
Speicher 512 GB bis 2 TB M.2 SSD (2280) PCI-e 4.0
Akku 50 Wh 3-Zellen Li-Polymer
Anschlüsse 2 × USB 4.0 Typ-C, 3,5 mm Klinke, Speicherkarten-Slot
Steuerung RGB beleuchtete Hall-Effekt Sticks, 6-Achsen-Gyroskop
Audio 2 × 1 Watt Lautsprecher
Abmessungen 259 mm × 107 mm × 19,9 mm
Ladegerät GaN 65 Watt PD