Tachyum nun mit „AI for All“: 48-Kern-ATX-Plattform für unter 5.000 US-Dollar beworben

Volker Rißka
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Tachyum nun mit „AI for All“: 48-Kern-ATX-Plattform für unter 5.000 US-Dollar beworben
Bild: Tachyum

AI ist in aller Munde, auch die hohen Kosten dafür. Tachyum will die Lösung dafür haben und mit einem ATX-Tower „AI for All“ bieten. Wie bei Tachyum aber schon immer der Fall, gibt es außer einigen Schemas und Ankündigungen im PDF keine echten Produkte zu sehen.

Tachyum Democratizes AI for All with $5000 Prodigy ATX Platform“ klingt einmal mehr vielversprechend, so wie es das Unternehmen nun verlauten lässt. Doch für 5.000 US-Dollar gibt es etwas weit weg vom 192-Kerner, den das Unternehmen ins Rampenlicht stellt. Die kleinen, aber feinen Details gibt es dann erst in einem 10-seitigen PDF-Dokument, welches Tachyum erst nach Eingabe der E-Mail-Adresse herausrückt.

Tachyums ATX-System
Tachyums ATX-System (Bild: Tachyum)

Die Prodigy ATX platform für 5.000 US-Dollar soll einen 48-Kern-Prozessor beherbergen und mit 256 GByte DDR5 bestückt sein. Das wiederum relativiert die ganze Geschichte doch deutlich und ist auch gar nicht mehr so günstig, vor allem da nach wie vor völlig unklar ist, was die Prodigy-Universal-CPU denn wirklich kann. Für unter 5.000 US-Dollar gibt es aktuell beispielsweise vollständige 96-Kern-Systeme mit Ampere Altra, einer Arm-CPU, von der man jedoch weiß, was sie kann. Ein Dev Kit mit 128 Kernen kostet gar nur 3.340 US-Dollar.

Tachyums ATX-Plattform
Tachyums ATX-Plattform (Bild: Tachyum)

Doch Tachyums Prodigy soll eben nicht nur ein einfacher Prozessor sein, sondern mehr bieten. Das hat das Unternehmen aber nach wie vor nicht bewiesen, echte Hardware gibt es noch immer nicht. Denn während für das Arm-System zum gleichen Preis nun noch eine GPU für die AI-Anwendungsfälle kommen müsste, soll Tachyums Lösung das alles bereits so erledigen können. Vor allem mit dem 192-Kerner – der intern wohl aus zwei 96-Kernern besteht – und bis zu 1 TByte DDR5-6400, die das Unternehmen gern bewirbt.

Genau in diesen Szenarien, in denen Speicher die alles entscheidende Rolle spielt, stellt sich Tachyum gern auf und will dann die aktuellen Nvidia-Lösungen in den Schatten stellen. Auch dies geschieht bisher freilich nur auf dem Papier, denn ein echter Chip wurde bekanntlich noch nicht produziert.

Die von Tachyum gewählten Szenarien (Bild: Tachyum)

In diesem Jahr will Tachyum laut den letzten Aussagen die Produktion der 192-Kern-CPU starten, im nächsten Jahr soll sie dann einsatzbereit sein. Zuletzt gab es dabei auch erstmals eine kleine Aussage über Probleme, die aber auf Partner abgewälzt wurden. Seit vielen Jahren soll die CPU nun bereits auf den Markt kommen, bis heute gibt es aber nichts als Ankündigungen. Tachyum hat sich aufgrund dessen und der unzähligen Luftschlösser, die in den letzten Jahren mit stetig neuen, höheren Zielen gemalt wurden, zuletzt zu einem Meme in der Branche entwickelt.