Bericht 11 Marketing-Tricks bei Netzteilen

Crebase schrieb:
Das ist nochmals dasselbe haltlose Statement wie im Artikel ohne unterlegende Beweise.
Bring mal ein Beispiel eines solchen NTs. Noch nicht mal Super-Flower (Fan with temperature control) mit der bemängelten Lüfterregelung, welche in einem etwas zurückliegenden Test nerviges auf- und abschwellen gezeigt hat.
Das Problem ist, dass die Hersteller in den Marketing Materialien oft behaupten, dass es sich um temperaturgeregelte Lüfter handelt, während das in der Realität nicht vollständig zutrifft. Das von der erwähnte Sea Sonic G-Serie/S12G und die älteren S12II sind beispielsweise primär lastgeregelt, auch bei sehr niedriger Temperatur nimmt die Lüfterdrehzahl bei hoher Last deutlich zu. Erst wenn man die Umgebungstemperatur deutlich erhöht, wirkt sich die Temperatur aus. Woher ich das weiß, ist einfach: Ich habe die Netzteile bei 12 Grad und 24 Grad Raumtemperatur verglichen. Bei den ersten Cougar Power gibt es dazu auch eine offizielle Bestätigung des Herstellers in irgendeinem der damaligen Forenthreads. Ich weiß aber nicht mehr wo genau und sehe auch keinen grund, das zu suchen.

Ich möchte darum bitten, Punkte nicht mit bloßer Behauptung als haltlos zu bezeichnen. Mir liegen oft weitere Infos zu, die allerdings unter NDA sind und daher nicht als Referenz verwendet werden können. Ich arbeite mit zahlreichen Netzteilmarken eng zusammen und erhalte oft interne Einblicke, die ich dann nicht direkt öffentlich wiedergeben kann. ComputerBase-Artikel folgen nicht dem wisenschaftlichen Standard und liefern öffentlich einsehbare Belege für alle Behauptungen. Unabhängig davon sind die Artikel nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, da könnt ihr euch darauf verlassen.

Meist werden Mischformen aus Last- und Temperatursteuerung verwendet.
 
Piktogramm schrieb:
@Crebase

Uiuiui, ich habe nicht geschrieben, dass ich physikalische Größen Kalibrieren will sondern das Regelsystem. Du solltest genauer lesen!

Jedes Messystem muss kalibriert werden. Im Falle eines Temperaturfühlers muss die Auswertung erfolgen, welcher elektrischer Widerstand der Messonde welcher Temperatur entspricht. Da die Messsonde jedoch nur bedingt die Temperatur ausgibt die man haben möchte, muss man zudem noch eine Messreihe aufbauen, bei der der Zusammenhang von Temperatur des kritischen Halbleiterelements zur Temperatur der Messsonde ins Verhältnis gesetzt wird. (...)

Schön und gut, aaaaaaber:

Das Mainboard regelt den CPU-Lüfter entweder nach einem Temperatursensor der irgendwo im Sockel verbaut ist (und damit auf der "falschen" Seite der CPU misst), oder nach den Temperatursensoren in der CPU, die bekanntlich abseits der CPU-Grenztemperatur ziemlich ungenau arbeiten. Grafikkarten regeln ihre Lüfter ebenfalls nach der Temperatur, die ihnen ein Sensor irgendwo auf der GPU mitteilt (und für dessen Genauigkeit das gleiche gilt wie für CPU-Sensoren, wobei GPUs typischerweise näher an der Grenztemperatur betrieben werden).

In beiden Fällen wird auf Sensoren geregelt, die entweder nicht sonderlich genau messen oder nicht direkt am Ort des Geschehens sitzen, und trotzdem geht das idR gut. Also warum sollte man in einem Netzteil auf einmal wahnsinnig rumkalibrieren? Ist doch egal, ob man 2 K systematischen und 5 % relativen Fehler bei der Temperaturmessung macht - man legt die maximal erlaubte Temperatur einfach ausreichend weit weg von der Grenze wo die ersten Bauteile Probleme bekommen, baut noch ne Hysterese ein (um die Ohren zu schonen), und fertig ist die Temperaturregelung. Da sehe ich jetzt irgendwie kein großes Problem drin.

Wenn man es ein bisschen fortschrittlicher haben will nimmt man nen 1-wire-Sensor der auf 0.5 K genau misst und schließt ihn und den Lüfter an nen kleinen µC, knallt ne PID-Regelung drauf (sind nur ein paar Zeilen Code) und fertig ist die Lüftersteuerung. Das ist weder kompliziert noch aufwendig noch teuer. Hat außerdem den Vorteil, dass man PWM-geregelte Lüfter nehmen und sich die DC-Regelung sparen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Keule du schreibst doch nix Anderes.

Eine billige Leistungs bzw. Temperatursteuerung arbeitet tendenziell ungenau und sollte daher entsprechend mit etwas Sicherheit dimensioniert sein. Sprich die Lüfter arbeiten stärker als unbedingt nötig um die Ungenauigkeit im Zweifelsfall abfangen zu könne
Oder aber eine genaue Temperatursteuerung, die mit einem zusätzlichem µC, genauem Sensor und (wesentlich) Komplexerer Montage genauer Arbeitet aber eben auch ungleich teurer ist. Das mag in der Fertigung weniger als ein Euro sein, jedoch schlagen Herstellungskosten dank der ganzen Zwischenhändler auf dem Vertriebsweg gern mit Faktor 5-10 durch. Damit wäre ein solches Netzteil am Markt einfach ungleich teurer für einen minimal leiseres Betriebsgeräusch.
 
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