News Bußgeld gegen Google wegen WLAN-Datenaufzeichnung verhängt

Was mich irgendwie gerade mehr ärgert als die Tatsache, dass die Strafe an sich ziemlich gering ausfällt:

Die ganzen Leute hier, die nun meckern weil die Strafe ja viel zu gering ist - aber wehe Google würde anfangen für all Ihre Dienste auch nur einen Cent zu nehmen. Aber solange die Dienste kostenlos sind immer schön alles nutzen aber wehe die Strafen sind zu gering…oh man..
 
Fotos, Passwörter und Emails, die man ebenfalls nicht eindeutig einer einzigen Person zuordnen kann bzw der Aufwand dazu zu hoch ist.

Ich meine die SSIDs bzw MACs. Fotos und Passwörter sind(für Google wohlgemerkt) noch viel größerer Datenmüll, da es sich nicht lohnt diese vereinzelten Datensätze gewinnbringend zu verarbeiten. Oder glaubt ihr echt, dass Google sowas an kriminelle weiterverkauft? für sich selbst zu verarbeiten bringt auch nichts, denn sie haben viel mehr und vor allem genauere und noch personenbezogenere Daten durch andere Kanäle.

Am Rand möchte ich noch bemerken, dass Personen, die ihre Daten unverschlüsselt in die Welt hinausstrahlen offensichtlich nicht möchten, dass diese Daten privat bleiben.
 
Das ist so lächerlich, Microsoft muss 750 Millionen wegen eines Fehlers zahlen, aber Google darf 145 Tausend wegen eines bewussten Missbrauchs...
 
leider ist das system so aufgebaut und würde anders garnicht laufen.
ich zahle lieber, aber das ist illusion. die gesellschaft wird gläsern
 
ice-breaker schrieb:
Bei der Panne geht es ja darum, dass sie scheinbar auch den Datenverkehr von unverschlüsselten Netzwerken mitgeschnitten haben und somit personenbezogene Daten erfasst haben (können).
Also wenn jemand da gerade die Registrierung auf einer Non-SSL-Seite ausgefüllt hat deren Adresse usw.

Das Mitschneiden der Mac-Adresse und SSID der Router war nicht das Problem, das ist datenschutztechnisch unbedenklich, da es keine personenbezogenen Daten sind, und auch keine Daten mit denen eine Personenbeziehbarkeit hergestellt werden kann.

Ja, nur sollte man bedenken das man IMMER automatisch unverschlüsselten Traffic mitschneidet bzw. mitschneiden kann wenn man nach verfügbaren Netzen scannt. Gewissermaßen fragt der Empfänger ja an, welche Hosts gerade in der Nähe sind - und nimmt erstmal alles an Paketen auf, die da so aufzunehmen sind, in der Hoffnung, irgendwo in den Packets die Antwort auf seine Anfrage zu kriegen(vereinfacht dargestellt). Und wenn das dann nunmal unverschlüsselter Traffic ist..tja - dann ist das so. Das ist einfach eine Eigenheit dieser Technik. Entscheidend ist am Ende des Tages eher die Frage, ob die Pakete verworfen oder behalten/ausgewertet werden.. ;)
 
Vivster schrieb:
Fotos, Passwörter und Emails, die man ebenfalls nicht eindeutig einer einzigen Person zuordnen kann.

Da ist das Problem doch längst nicht mehr die Personenbezogenheit, sondern das unerlaubte abhören eines Kommunikationskanals. Dass das WLAN in diesen Fällen nicht verschlüsselt war spielt keine Rolle. Sehr viele der DECT-Telefone in gefühlten 99% aller deutschen Haushalte verschlüsseln die Übertragung nicht. Fändest du es lustig, wenn jemand deine Telefone abhört? Geht mit Hardware aus der Bucht und Linux-Tools für unter 100€.

Vivster schrieb:
Ich meine die SSIDs bzw MACs.

Warum denkst du, dass Google überhaupt eine Wifi-Antenne auf dem Auto hatte? Natürlich möchte man macs sammeln, zum Beispiel, um Nutzern mit Mobilgeräten eine schnelle Ortung ohne GPS zu erlauben, wenn sie Google Maps oder eine andere App öffnen. Wenn du selbst ein Android-Gerät hast, dann sammelst du übrigens selbst fleißig macs für Google, es sei denn du hast das explizit unterbunden.

Ja, nur sollte man bedenken das man IMMER automatisch unverschlüsselten Traffic mitschneidet bzw. mitschneiden kann wenn man nach verfügbaren Netzen scannt.

Mitschneiden heißt hier das bewusste abgreifen und persistieren von Daten, welche nicht für einen bestimmt sind. Ich würde mal behaupten (bitte um Korrektur), dass das reine Scannen maximal auf osi-schicht 1+2 abläuft und von der Hardware übernommen wird, da ist man noch weit weg davon, die Nutzdaten zu interpretieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Bußgeld ist das nicht für Google. Buße muss man spüren.
 
carom schrieb:
Mitschneiden heißt hier das bewusste abgreifen und persistieren von Daten, welche nicht für einen bestimmt sind. Ich würde mal behaupten (bitte um Korrektur), dass das reine Scannen maximal auf osi-schicht 1+2 abläuft und von der Hardware übernommen wird, da ist man noch weit weg davon, die Nutzdaten zu interpretieren.

Ich bin mir gerade auch nicht zu 100% sicher(werde das nachher nochmal näher prüfen) aber das Scannen an sich erfolgt auf Schicht 2, das Auswerten der empfangenen Datenpakete jedoch auf Schicht 7. Und das scannen an sich ist ja erstmal nicht schlimm - nur weißt du ja auch beim scannen schon nicht, was du noch so an Paketen währenddessen findest. Was mir wichtig ist: Ich versuche das Verhalten von Google nicht zu rechtfertigen, da ja meines Wissens nach damals bekannt geworden ist das die "zusätzlich mitbekommenen" Daten tatsächlich gespeichert wurden. Nur man sollte sich halt auch immer bewusst sein, wie diese Technik nun einmal funktioniert und was da mit dran hängt. Und das wird hierbei finde ich gekonnt ignoriert.
 
Die Frage ist halt, wie der Staat (die verfolgende Behörde es anpackt)!

Beispiel:
Wenn ich mit dem Auto zu schnell fahre (durchgehend) und an mehreren Kontrollpunkten geblitzt werde,
zahle ich auch nicht nur einmal (weil ich einmal zu schnell gefahren bin, das aber durchgehend),
sondern für jedes Feststellen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung.

Google hat auch nicht nur einmal gegen das Datenschutzgesetz verstoßen, sondern zuhauf, aber immer
nach dem selben Muster.
Hier müßte man ansetzen:

Verstoß Tag 1: Ort: xxx, Straße: yyy, Uhrzeit: zzz = Bußgeld
Verstoß Tag 1: usw. (hunderte Fälle)
....
Verstoß Tag w: hier wären wir dann bei mehreren tausend Fällen.

Man wird ja auch für jeden Ladendiebstahl einzeln bestraft und nicht für alle zusammen...

Dass es nun so gelaufen ist, bedeutet für mich nur: Man wollte Google gar nicht richtig bestrafen,
man musste halt nur irgendwie reagieren.
Und dass die Meinung des Datenschutzbeauftragten nicht gleich der Meinung der Regierung/Politik ist,
das liest man ja des öfteren.
 
GrayFox schrieb:
Ich bin mir gerade auch nicht zu 100% sicher(werde das nachher nochmal näher prüfen) aber das Scannen an sich erfolgt auf Schicht 2, das Auswerten der empfangenen Datenpakete jedoch auf Schicht 7.

Alles auf Schicht 7 kann sich maximal auf die Nutzlast beziehen und ist ganz weit weg vom Scannen, das relativ abstrakte TCP ist ja bereits nur noch auf Schicht 4. Dinge wie die MAC etc. sind ganz weit unten anzusiedeln, an einem Ort, an dem man noch gar nicht weiß und sich vor allem auch nicht dafür interessiert, was das Paket genau überträgt. Werde genauer nachschauen, nur gerade keine Zeit dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:
Euphoria schrieb:
Das ist so lächerlich, Microsoft muss 750 Millionen wegen eines Fehlers zahlen, aber Google darf 145 Tausend wegen eines bewussten Missbrauchs...

Das ist ja wohl ein Unterschied, ob man etwas verbotenes macht und dafür bestraft wird, oder ob man nach der Bestrafung nach Hause geht und einfach damit weiter macht :D
Microsoft wurde meines Wissens zunächst dazu gezwungen die Browserauswahl einzuführen. Sie haben sich dann BEWUSST gegen den Beschluss der EU gestellt und dafür dann haufenweise Strafe gezahlt und nicht, weil keine Browserauswahl vorhanden war.
 
ist doch doch die gleiche frage wie mit streetview. diese aufzeichnungen kann jeder mit einem smartphone machen. dafür solche strafen zu verhängen muss nicht sein.
 
@Baumschule

Okay, folgender Vergleich:

Du zeichnest etwas mit dem Smartphone aus Spass heraus auf.

vs.

Google zeichnet 80 Millionen mal etwas auf was diese auch katalogisieren, zuordnen und filtern, und das mit Profitabsicht.


Dieses Aufzeichnen kann jetzt filmen mit Google Glass, durchs Fenster gucken oder einfach alle offenen WLAN Netze mitzeichnen sein.

Erkennst du vieleicht einen WINZIGKLEINEN Unterschied?^^
 
@Patrick90: Dann müssten die aber jeden, der sich in ein fremdes ungesichertes Netz einwählt automatisch die gleiche Strafe zahlen lassen. Selbst wenn es nicht absichtlich gemacht wurde. Willst du jede Privatperson, die das macht mit 145.000€ bestrafen?
 
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