News DSGVO-Verstoß: 1&1 klagt gegen Strafe in Höhe von 10 Millionen Euro

ayngush schrieb:
Möööp. Falsch. Die DSGVO ist am 24. Mai 2016 in kraft getreten und die Karenzzeit ist am 25. Mai 2018 abgelaufen. Man hatte also schon etwas mehr Zeit sich angemessen darauf vorzubereiten.
Abgesehen davon musste man auch schon nach dem alten BDSG entsprechende TOM umsetzen usw. hat nur niemanden gejuckt, weil die Bußgelder mit 250.000 EUR max lächerlich gering waren und die Aufsichtsbehörden zahnlos daherkamen.
Klugscheißer :lol: Reiß das nicht aus dem Zusammenhang. Es geht mir nicht ums Inkrafttreten, sondern ab wann die Leute Grund zum Heulen haben, weil die Geldbußen drohen. Der Beitrag #10 , auf den ich mich bezog, erweckt den Eindruck, dass die DSGVO Geldbuße zur Zeit des Verstoßes noch nicht galt und man nachträglich eine unberechtigte Buße verhängt hätte.
Aber in der Sache hast Du ja Recht. Habe ich ja auch mit meiner Aussage

"Wenn ich überlege, wie alle seinerzeit vor der Einführung des DSGVO routiert sind und ihre eigenen Prozesse geprüft haben, ob die Erhebung und Verarbeitung DSGVO-Konform ist. :freak:"

zum Ausdruck gebraucht.
 
habichtfreak schrieb:
Altpapiercontainer und findet irgendein Schreiben wo Name, Adresse und Kundennummer drauf steht.
Na wenn das der COntainer einer Firma ist, dann hat die aber gewaltig Probleme und das nicht erst seit der DSGVo. Auch wie Papier mit solchen Daten zu entsorgen ist, ist geregelt...

Außerdem kann mir das egal sein. Es ist die Aufgabe des Unternehmens sich entsprechende Verfahren zu überlegen. Videoidentifikationsverfahren, Pinverfahren etc. sind jetzt keine echte Neuheit...
 
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Vollkorn schrieb:
Die 10 Millionen die 1&1 jetzt irgendwo hin zahlen muss auf Grund des magelnden Datenschutzes werden die wieder reinholen müssen. Das werden die machen indem sie Mitarbeiter entlassen oder die Packetpreise erhöhen, in beiden Fällen hat der Kunde doppelt verloren (er bekommt keine Abfindung dafür dass mit seinen Daten schlampig umgegangen ist und er muss für derern magelnden Umgang demnächst mehr bezahlen)
Oder er wechselt.
 
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Vollkorn schrieb:
Die 10 Millionen die 1&1 jetzt irgendwo hin zahlen muss auf Grund des magelnden Datenschutzes werden die wieder reinholen müssen. Das werden die machen indem sie Mitarbeiter entlassen oder die Packetpreise erhöhen, in beiden Fällen hat der Kunde doppelt verloren (er bekommt keine Abfindung dafür dass mit seinen Daten schlampig umgegangen ist und er muss für derern magelnden Umgang demnächst mehr bezahlen)

Damit schießt sich das Unternehmen selbst ins Bein, wenn sie deswegen die Preise erhöhen. Es springen Leute weg von 1&1 und schon ist weniger zahlende kundschaft vorhanden.
 
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Techniker Freak schrieb:
Da müssten noch eine Menge mehr Unternehmen bluten. Name, Geburtsdatum und eine plausible Geschichte die man überzeugend rüberbringt und es öffnen sich einem Tür und Tor.
Nicht nur Unternehmen, dein Meldeamt rückt Daten auch zu leichtfertig raus.
Alle verklagen!
 
Mal schauen wie lange Frau Dr. Zirfas ihren Job noch hat, es wäre ihre Aufgabe gewesen genau so etwas zu vermeiden.
 
Mustis schrieb:
Gleich? Schau nochmal nach, seit wann die DSGVO existiert und seit wann sie gültig ist. Verwarnungen wurden bereits seit langer Zeit ausgesprochen. gleich...

Hast du eine Ausgesprochene Verwarnung gegen 1&1 wahr genommen, oder steht davon gar was im Artikel?
Wär ja noch schöner wenn die Strafen davon abhängen würden wie lange ein Gesetz schon in Kraft ist. Da gäbe es bei den meisten Vergehen nur noch Höchststrafen die entsprechenden Gesetze stehen da nämlich schon ein paar (hundert) Jährchen.
 
WoFNuLL schrieb:
Strafen / Bußgelder sind an sich sehr wichtig, jedoch muss auch eine Verhältnismäßigkeit gewahrt werden.

Vor allem da die 1&1 Einsichtig war und vor allem auch kooperativ und das Problem beseitigt hat, rechtfertigt in meinen Augen in keinster Weise eine Rückwirende Strafe in Millionenhöhe ...

Zumal ich mal anmerken muss das sich der Verstoß gegen die DSGVO im Juli 2018 ereignete und seit dem abgestellt wurde und das JETZT nachdem ein neuer Bußgeldkatalog ( mit wohlgemerkt weitaus höheren Strafen ) eine Strafe ausgesprochen wird, grenzt schon fast an Amtsmissbrauch und Abzocke gegenüber 1und1 ... Zumal von diesen Bußgeldern, betroffene oder die Allgemeinheit nie einen Cent sehen wird!

Ja der Verstoß hat sich im Juli 2018 ereignet und seit dem hat es 1&1 nicht geschafft das Problem zu beseitigen. Also ist es gut, dass jetzt die Strafe verhängt wird. 1&1 hatte genug Zeit das Problem zu lösen. Es handelt sich wegen der Kooperation ja auch um eine niedrige Strafe. Ich finde es gut und hoffe, dass 1&1 nicht mit der Gegenanzeige durchkommt. Genau das Gleiche bei Deutsche Wohnen...
 
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Wundert mich nicht, dass ein Wirtschaftsunternehmen in seinem Streben nach maximalem (wirtschaftlichen) Erfolg versucht, die Strafe zu reduzieren. Das ist letztlich doch auch die Erwartungshaltung eines Aktionärs, der die Geschäftsführung/Vorstand da nachkommt.

Das einzig diskussionswürdige an dem Thema ist für mich nicht die Höhe der wohl auch noch recht niedrig angesetzten Strafzahlung, sondern die Umstände, die überhaupt zu der Strafzahlung führten.

Und das Schöne an dem ganzen Vorgang ist für mich auch, dass man hieran erkennt und auch spürt, dass die EU uns EU-Bürgern mit der DSGVO ein ganz prächtiges und - noch wichtiger - ein vor allem auch wirksames Geschenk gemacht hat.
 
TrueAzrael schrieb:
Hast du eine Ausgesprochene Verwarnung gegen 1&1 wahr genommen, oder steht davon gar was im Artikel?
Nein, davon weiß ich nicht direkt auf 1&1 bezogen. Ist aber auch egal. Das Thema musste bei denen schon deshalb präsent sein, weil sie einen DSGVO Beauftragten benennen müssen und dieser genau so was auch intern anmerken sollte. Ich bezweifele, dass das nicht geschehen ist. Auch hat 1&1 sicher mehr als einen Anwalt, der dazu hätte befragt werden können. Der einzige Grund, warum das immer noch so ist, leigt darin begründet, dass es 1&1 nicht interessiert hat. Verwarnungen gleicher und ähnlicher Natur gab es zu Hauf.

PS: die 10 Mio sind nicht mal im Ansatz Höchststrafe...
 
Strafen sind schön und gut, aber ein „Unternehmen“ zur Zahlung zu verpflichten ist hanebüchener Unsinn. Ein Unternehmen existiert nur in der Theorie bzw. ist ein theoretisches Konstrukt. Das juckt eine Strafe nicht. Das fühlt nichts und hat auch keine Interessen. Selbst 100 Millionen wären dem scheißegal. Nur Menschen machen Fehler und nur Menschen kann man ggf. bestrafen und zur Einsicht bringen. Sämtliche Strafen müssen also von Menschen gezahlt werden wenn sie etwas nützen sollen.

Die 10 Millionen Firmenvermögen werden durch Einsparungen an Menschen (einfache Mitarbeiter und Kunden) wieder reingeholt. Also Menschen, die keine Schuld tragen bzw. sogar die Geschädigten waren.
Strafen müssen endlich vom Privatvermögen der Verantwortlichen abgezogen werden, sonst nützen sie gar nichts. Wer im Management sitzt und horrende Gehälter bezieht, die er/sie immer wieder mit der enormen Verantwortung begründet, der soll diese auch tragen.
 
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Die neue Bußgeldregelung, nach der die Summe berechnet wurde und die für die gesamte deutsche Wirtschaft gilt, wurde am 14. Oktober 2019 veröffentlicht und orientiert sich am jährlichen Konzern-Umsatz. So können bereits kleinste Abweichungen riesige Geldbußen zur Folge haben.

War das nicht der Sinn hinter dem Ganzen?
 
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Moep89 schrieb:
Strafen müssen endlich vom Privatvermögen der Verantwortlichen abgezogen
Der wiederum selten der direkt Schuldige ist. Das heißt, er hat wiederum Regressanspruch intern gegenüber den eigentlichem Täter. Dieser wiederum wird kaum aus der höchsten Ebene stammen. Ich gebe dir Recht, dass das mit der Verantwortung allzu gern genutzt wrd um die horrenden Gehälter zu rechtfertigen, was eine Farce ist. Dem so zu begegnen ist aber der falsche Ansatz. Abgesehen davon, dass man nachweisen kann, dass diese GF auch die Täter wirklich sind. Dann geht man sie aber auch privat an wie man im Diesel Skandal sieht.
 
Im Urteil werden dann vielleicht 100 TSD oder 500 TSD EUR daraus. Ich denke, die Signalwirkung des Bußgelds von 10 Mio. EUR wird schon ihre Wirkung tun. Schlussendlich hapert es ja eher am Bewusstsein gegenüber persönlichen Daten und das wird meiner Meinung nach durch den Aufruf von 10 Mio. Strafe durchaus bis in die Chefetagen geweckt.

Die Person, die ich momentan mit am aller wenigsten sein möchte: Die arme Dame an der Hotline, welche die E-Mail Adresse weitergegeben hat.
 
@Mustis
Nunja. Entweder der Verantwortliche IST der Schuldige oder er hat nicht gemäß seiner Verantwortung gehandelt. In beiden Fällen ist es vollkommen korrekt ihn/sie zu belangen, denn dafür wird er/sie bezahlt. Das „Mittäter“ auch belangt werden ist ja nicht ausgeschlossen.
Und gerade hier ist ja auch nichts im Geheimen gelaufen. Die Verstöße waren zu jeder Zeit offen sichtbar für alle.
Bei VW werden die Verantwortlichen im Rahmen des Zivilrechts auch nicht privat angegangen. Das ist Strafrecht. Die ganzen Vergleiche, Strafen etc. zahlen nicht Winterkorn und Co. sondern „das Unternehmen“.
 
Na ja hier ist letztlich der Mitarbeiter am Telefon der Täter. Wenn intern Schulungen stattgefunden haben, das sowas nicht sein darf etc. wieso sollte da die GF persönlich für haften, wenn das dann trotzdem gemacht wird? Mittäter wäre sie dann jedes mal, denn natürlich weiß das die GF irgendwann, dass das nicht immer umgesetzt wird. Aber sie kann schlechterdings da kaum persönlich hingehen und das abstellen. Daher ist es schon richtig, das da keine persönliche Haftung grundsätzlich vorliegt und diese gesondert bewiesen werden muss, dass die GF auch direkt Täter ist eben durch zum Beispiel klare Weisung, dass dieses illegale Handeln gemacht werden soll.

Was man einbringen könnte wäre, dass durch solche Verfahren Boni verfallen. Aber das ist halt wiederum privatvertraglich geregelt und damit auch nicht wirklich belangbar.
 
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