Ing. mit Fahrzeugtechnik, wie ist es in der realität?

Nunja, kommt halt immer drauf an, wo man in D lebt. In München bzw generell im Süden D's ist das nunmal die (bittere) Realität.
 
Ich lebe im Süden, dass hier ein angestellter Ingenieur "im höheren 6-stelligen Bereich verdienen muss, um ein einigermaßen anständiges Leben führen zu können", d. h. 600k-900k pro a für ein Dach überm Kopf, halte ich persönlich für Nonsens.
 
Necrol schrieb:
Generell ist immer gut wenn man im Zuge der Schule oder des Studiums in völlig verschiedene Unternehmen reinschnuppern kann, sei es als Ferienjob oder Praktikum.
Weil Ich es vergessen habe, bei meiner Schule kann man auch ein Ferien job haben wo Ich dann z.b nach Deutschland oder Finnland gehen kann, je nach wie viele es in anspruch nehmen kann man es sich aussuchen.

Ich habe sehr oft gelesen das Mathe und Physik die Basics sind bei einen Ing. Ich hatte eig nie probleme mit Mathe, physik oder chemie sie waren immer schon meine lieblingsfächer.

Ich glaube wenn man richtung E-mobilität bzw alternative geht ist es doch relativ sicher

Tesla ist schon extrem cool, Ich finde ihre autos bzw Technologie extrem Interessant, vor allem den Autopiloten! Ich würde ja schon extrem gerne bei Tesla arbeiten, Ich mag ihre ideen bzw die von Elon Musk.

Wieso stellen Mittelständler nicht gerne ehemalige Konzernler ein? Die haben ja eigentlich immer gute Erfahrung mit sich
 
Weil Konzerne anders funktionieren als mittelständische Unternehmen. Im Konzern gibt es für jeden noch so kleinen Prozess eine exakt definierte Vorgehensweise und es gibt Menschen, die diese Prozesse überwachen (sollen). An jedem Prozessschritt gibt es exakt definierte Unterstützungen durch Kollegen und jeweilige Fachabteilungen. Im Hintergrund hat man neben sinnvollen und sinnlosen Sparmaßnahmen aber letztlich auch eine enorme Finanz-, Man- und Verhandlungspower. Flexibilität ist in aller Regel nicht gewünscht und/oder nicht innerhalb der Prozesse möglich.

Insbesondere bei kleinen und mittleren Mittelständlern funktioniert das alles anders. Es gibt vielleicht Prozesse, vielleicht auch nicht, man muss aber selbst viel erledigen - auch rechts und links der eigenen Aufgaben. Es gibt nicht für jeden Detailmist eine eigene Fachabteilung, immer wieder muss improvisiert werden.


Diese Umstellung ist für viele ehemalige Konzernler schwierig. Als Unternehmen hat man dann also womöglich Mitarbeiter, die sich nicht wohlfühlen und/oder die überfordert sind. Und damit macht das für beide Seiten keinen Spaß.

Ich kenne auch ein paar Konzernler die es geschafft haben in den Mittelstand zu wechseln. Es dauert etwas, um sich zu akklimatisieren und bei den meisten glaube ich nicht, dass sie glücklicher sind als zuvor. Vor allem aber sind diese Arbeitgeber aber extrem auf Mitarbeitersuche in eher schwierigen Regionen. Das ist also eher ein "ja/nein" als ein "ich hätte gerne einen Mitarbeiter wie folgt...".




Der Anspruch von Tesla und insbesondere Elon Musk persönlich an Ingenieure ist enorm. Man muss wissen, ob man sich der latenten Gefahr ausgesetzt sehen möchte, da unter die Räder zu geraten.
 
Ich glaube auch einfach, dass die Gehaltsansprüche bei Konzern-MA ganz andere sind als im Mittelstand. Da bezahlt kaum einer 60k€+ für einen 25 jährigen frischen Absolventen. In IGM-Konzernen ist das fast schon ein normaler Einstieg. In Bayern bekommt man als normaler Ingenieur minimum EG 8, im Normalfall sogar EG 9 und wenns ein rares Feld ist wie IT, Software o.Ä. evtl sogar direkt die EG 10.
Nicht zu vergessen ist dabei immernoch die Leistungszulage. Können bei Berufsstartern auch gern zwischen 5 und 10% zusätzlich sein.
Wenn man dann zurück in den Mittelstand will und keine wesentlichen Abstriche beim Gehalt machen möchte, wird es schon schwierig. Da laufen die Uhren zum Teil einfach etwas anders. Als IGM-Konzern'ler ist man da einfach etwas verwöhnt (Da ich selbst einer davon bin ist mir das durchaus bewusst).

Wobei man dann ggf. wirklich noch zwischen den Großen und "kleinen" - IGM Betrieben unterscheiden muss.
Vermutlich macht es doch nochmal einen Unterschied, ob am Standort 2.000 Leute arbeiten oder 10.000.

Um mal auf die Fragen vom TE selbst einzugehen.
20k€ als Einstieg für einen Ingenieur (ganz gleich ob Maschinenbau, E-Technik, IT oder Wirtschaft) wäre ein Witz. Das verdient ja jeder bessere Werksstudent schon. Selbst im kleinsten Mittelständler wäre das doch lachhaft wenig. Dafür braucht man nicht studieren. Das sind ja nicht mal 10€ Brutto pro Stunde.
Ich glaube nicht, das wir drüber diskutieren brauchen, ob man sich als Ingenieur am Mindestlohn orientieren sollte.
Als 35-40k€ sollten als Minimum schon drin sein wenn man nicht gerade mit 3,8 sein 0815 Studium an der Walddorfhochschule von Rügen absolviert hat.
Ansonsten kann ich dir nur raten: Wenn du schon Maschinenbau klassisch machen willst, dann schau, dass du dir Kenntnisse und Fähigkeiten in Richtung Automatisierung, Mechatronik etc. aneignen kannst. Dann stehen die Chancen z.B. in Richtung Produktionstechnik/Anlagenbeschaffung etc. zu gehen nicht schlecht.
 
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@Khaotik

IGM gibt's auch im Mittelstand, aber klar, üblicherweise ist das Gehaltsgefüge auch anders. Nicht zwingend besser/schlechter, aber anders.
 
Die Gehaltsdiskussion ist doch müßig, in D bezahlen fast alle großen OEMs und Tier1 Lieferanten nach IGM Tarif, den kann man einfach Nachschlagen. Bachelor bekommt in der Regel EG9, Dipl/Master EG10 , plus leichten Verhandlungsspielraum bei der Leistungszulage. Wie viel da drin ist, bestimmt in der Regel deine bisherige Ausrichtung bzw. Spezialisierung im Studium/Praktikum.

An den TO: Und genau da liegt der Schlüssel um an Stellen zu kommen: Die Spezialisierung. Niemandem nützt der klassische Wald- und Wiesen Maschinenbauer, der von allem ein bisschen kann. Du musst deine Nische finden und dir da möglichst viel selbst aneignen und erarbeiten. Das kann Software-Architektur für LIDAR-Sensoren sein, Simulationsverfahren für Alu-Druckgussteile oder Produktionstechnik für Kabelbäume. Dein Studium / CV muss das abbilden und ein roter Faden erkennbar sein, sonst bist du gleich auf dem "uninteressant" Stapel.

An den Beispielen sieht man schon, dass Autos bauen vor Allem eins ist: kleinteilig. Niemand arbeitet einfach "an Autos". Das gesamte Fahrzeug bekommen die Testingenieure vielleicht vorgesetzt, der Rest arbeitet an Querlenkern, Einspritzsystemen, Infotainment oder auch Leistungselektronik. Das muss einem klar sein und war auch einer der ersten Zähne den ich mir ziehen lassen musste ;-)
 
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Idon schrieb:
IGM gibt's auch im Mittelstand, aber klar, üblicherweise ist das Gehaltsgefüge auch anders. Nicht zwingend besser/schlechter, aber anders.
Ja durchaus natürlich. Wobei ich doch vermuten würde (ich weiß es natürlich nicht mit Gewissheit) dass die Stellenbewertungen etwas anders aussehen. Oft ist es doch dann auch nur an IGM angelehnt mit zusätzlichen betrieblichen Vereinbarungen und Abweichungen.
Mein letzter Mittelstandbetrieb war ein Handwerksbetrieb mit 300 Leuten. Seitdem war ich nur in Konzernen unterwegs mit IGM-Bindung. (Alle >50.000 MA Konzernweit)
Das was beim Mittelständler die leitenden Angestellten (Konstruktionsleiter, Gesamtbetriebsleiter) verdient haben, hat in den Konzernen jeder kleine Abteilungsleiter mit 5 Mann dahinter verdient.

Wobei man meine ich auch sehen muss, dass sich auch hier die Zeiten ändern. Was früher schnell EG12B Stellen waren, sind heute zumeist min 2. Gehaltsstufen weniger. EG 12 gibt’s bei uns schon nur noch mit Personalverantwortung oder hoher Reisetätigkeit. AT-Verträge dann frühestens in der Stufe darüber oder als tatsächlicher Spezialist mit 10, 15 Jahren Erfahrung.
 
@Khaotik

Es gibt auch "echtes" IGM. :) Es fehlen eher ein paar Betriebsvereinbarungen, z. B. hohe Gewinnbeteiligungen o.ä., dafür wird oft mit EGs um sich geworfen, wenn man eine Stelle unbedingt besetzen muss/will. Das ist oft flexibler, da es ja den Standard-Fließbandarbeiter (á la Automobilbranche) so nicht gibt.

Hat alles Vor- und Nachteile.


Generell, für dich aber auch @magnus4ever : Die EG-Stufen sind in jedem Bundesland anders. Magnus könnte aus Baden-Württemberg kommen, du bist vermutlich in Bayern unterwegs. Selbst in manchen Bundesländern unterscheiden sich je nach Gebiet dann die IGM-Verträge, so gibt's in Baden-Württemberg sowohl 3 Monate Probezeit als auch 6 Monate Probezeit.
 
Bis der TE das Abi hat und das Studium abgeschlossen ist vergehen ja erstmal 7-8 Jahre, einfach mal abwarten wieviele Zulieferer / Hersteller dann wirklich noch in Deutschland sitzen und hier noch fertigen.
 
Idon schrieb:
Magnus könnte aus Baden-Württemberg kommen, du bist vermutlich in Bayern unterwegs.
Zugegeben, die Schwoben tanzen mit ganzen 17 Tarifstufen ziemlich aus der Reihe...

Wer es genau wissen will, hier hat man die Übersicht über alle Bundesländer:
https://www.igmetall.de/download/do..._78d3e1848939887f53dcf9506907870bb637c493.pdf

Noch ein Hinweis an den TE: bei offiziellen Stellenausschreibungen ist oftmals die ERA-Stufe angegeben, da kann man sich dann mit der Tabelle gut raussuchen, was man erwarten kann für ähnliche Stellen.
 
Also die HTL bei uns in Österreich ist eigentlich die am best angesehenste Schule überhaupt. Also Ich werde jetzt erstmal "nur" Maschinenbau lernen und danach möchte Ich mich dann in einen Studium auf z.b Fahrzeugtechnik spezialisieren oder was mich danach auch immer wirklich interessiert.

Okay jetzt verstehe Ich das mit dem Mittelständischen und Konzernler. Wie schwer ist es z.b von Mittel zu Konzern? Hat ja eigentlich nur vorteile außer das man mehr arbeiten muss oder?
Das autos nicht nur so zusammengebaut werden ist mir klar, Ich sehe das ja bei Motorräder, die interessieren mich etwas mehr als autos, alleine wie wichtig elektronik ist und das alles perfekt zusammenpassen muss, mittlerweile muss man sich mehr mit elektronik/software auseinandersetzten als mit mechanischen problemen.

Ich weiß ja nicht ob man dafür etwas spezielles machen muss, aber wenn man für das Unternehmen reisen möchte, was muss man grob dafür haben? Weil das klingt doch auch sehr verlockend

und nochmals danke für die ganzen antworten und hilfe. Ich bin echt happy darüber :D
 
Wieviel du arbeiten musst und willst hängt von dir ab, gerade in Konzernen gibt es deutlichst mehr leute die einfach mit schwimmen nichts leisten und damit glücklich sind.
Mach dir mal 0 Gedanken, wie gesagt erstmal abi machen, studium 2/3 mit sehr guten Leistungen umgehen lassen und dann drüber nachdenken.
 
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