Ing. mit Fahrzeugtechnik, wie ist es in der realität?

Florianw0w

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Hey,

Ich werde dieses jahr eine abendschule besuchen um meine Matura bzw Abi nachzumachen (bin 22) und das ist wie man bei uns so gerne sagt eine "Ingenieurs Schmiede" auch bekannt als HTL und da möchte Ich als schwerpunkt Maschinenbau nehmen.

Mein plan wäre jetzt theoretisch HTL und danach Fahrzeugtechnik zu studieren in deutschland, kann Ich mich dann ganz normal an uni xyz bewerben oder muss Ich irgendwelche speziellen Formulare vorlegen?
Ich weiß ja noch nicht ganz wie Schwer das Studium ist, aber ist mein MB schwerpunkt hilfreich dabei oder eher nicht so?
Von den noten her, Ich denke nicht das es ein problem sein sollte für mich einen schnitt von 1,3 oder 1,2 zu haben falls Ich mal lernen sollte haha

Wenn Ich dann mit dem Studium fertig bin, wie schwer ist es jetzt in diese mega fahrzeugindustrie zu kommen und dort aufzusteigen? Ich glaube jetzt nicht wirklich das es leicht ist in z.b Audi, vw und co rein zukommen und dann an einen neuen auto zu arbeiten oder planen.
Was mich auch irgendwo stutzig macht ist das gehalt was man angeblich als Einsteiger bekommt mit fast 60k/jahr und wenn man 10+ jahre hat fast 100k. Das ist doch 100%ig bullshit Ich denke realität werden eher so 20 und dann 40k sein.

Irgendwo muss ja ein "Haken" sein bei all dem oder? Es hört sich zu leicht an, klar das Studium ist sicher schwer und die arbeit dann auch aber für mich ist es schwer vorzustellen das Ich dann ein "gutes" leben habe ohne nachteile...
 
Hast du die letzten paar Monate und Jahre mal Nachrichten geschaut? So bezüglich Maschinenbau und PKW-Industrie?
 
Ja, Einstieg 20k. Nach 10 Jahren dann 40k.
 
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Bei den ganzen großen ist es durchaus schwer reinzukommen. Selbst mit Bestnoten und Top-Uni-Abschluss.
Da bewerben sich locker 100 Leute auf eine Stelle und sich da durchzusetzen ist ordentlich.

Bezüglich deines Studiengangs würde ich dir mal empfehlen bei den "Wunscharbeitgebern" auf deren Karriereseite zu schauen, was im Moment gesucht wird. Der Trend geht hier nämlich ganz klar Richtung Softwareentwickler und Elektrotechniker. Persönlich würde ich eher in diese Richtung gehen statt dem klassischen Maschinenbau (inkl. Fahrzeugtechnik).

Bezüglich Gehalt sind 60k Einstieg bei VW, Audi, Daimler und Co. sicher nicht ganz unrealistisch, ABER ich glaube nicht, dass ein Einsteig bei denen direkt zur Zeit möglich ist. Stichwort Arbeitnehmerüberlassung.
Die drücken dich dann schnell Richtung 40k-50k. Trotzdem noch eine ordentlich Summe. Selbiges gilt auch für die größeren Zulieferer. Bei mittleren bis kleineren Zulieferern sieht die Welt nochmal ganz anders.
 
Vor dem Ingenieurstudium sollten die Begriffe wie Vektoren, Differentialrechnung und Integrale nicht Fremd sein.

Fahrzeugelektrik ist nochmals eine Nummer für sich selbst.

Zudem spielt Autonomes Fahren nochmals eine besondere Rolle, fast alle Studiengänge die irgendwie den Namen "Fahrzeugtechnik" in ihrem Namen haben, stellen sich darauf um oder haben es schon.

Also spielt nochmals Informatik eine besondere Rolle.

Ich empfehle dir erstmal deine Matura/Abi einfach Erfolgreich abzuschließen - Mathe LK aufjedenfall machen.
 
Florianw0w schrieb:
Was mich auch irgendwo stutzig macht ist das gehalt was man angeblich als Einsteiger bekommt mit fast 60k/jahr und wenn man 10+ jahre hat fast 100k. Das ist doch 100%ig bullshit Ich denke realität werden eher so 20 und dann 40k sein.
Kein Bullshit, vor Corona war das Realität. 60k mit Bachelor bei Daimler war Standard. Dafür wird auch ordentlich Leistung gefordert, umsonst kriegt man das Geld nicht. Wer sich übrigens nach einem Ingenieursstudium mit 20k abspeisen lässt, hat es dann auch nicht anders verdient. Selbst an der Supermarktkasse kriegt man mehr.

Der Maschinenbau und insbesondere die Autobranche werden sich die nächsten Jahre wohl stark ändern. Wer seinen Schwerpunkt auf Mechatronik/Elektrotechnik/IoT/AI legt, dürfte seine Überlebenschancen drastisch verbessern.
 
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Bzgl einstiegegehalt mal die ERA Tabellen der IG Metall ansehen. Siehe Anhang. ERA 9 sollte doch als frischer Ingenieur drin sein, oder?
 

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Müs Lee schrieb:
(...)Der Maschinenbau und insbesondere die Autobranche werden sich die nächsten Jahre wohl stark ändern. Wer seinen Schwerpunkt auf Mechatronik/Elektrotechnik/IoT/AI legt, dürfte seine Überlebenschancen drastisch verbessern.
Nichts ist so beständig wie der Wandel, ein Blick zurück genügt: Was wurde vor 30 Jahren empfohlen.

Die Themen trage ich zum großen Teil mit, wobei hier schnell ein Blase entstehen kann, durch unerfüllte Träume und sehr vielen Studierten. Die klassische Energietechnik sollte man m. E. auch nicht ganz aus den Augen verlieren, ohne Starkstrom wird sich auch übermorgen kein Rad drehen. Ich meine dass ist derzeit sogar eine antizyklische Chance.
 
wille1277 schrieb:
Bzgl einstiegegehalt mal die ERA Tabellen der IG Metall ansehen. Siehe Anhang. ERA 9 sollte doch als frischer Ingenieur drin sein, oder?

Klar. Aber der TE fängt jetzt mit 22 sein Abitur an, er ist also mit Ende 20 fertig mit dem Bachelor. Gleichzeitig bauen die großen Automobilhersteller und alle Zulieferer massiv Stellen ab, insbesondere eben auch teure Ingenieure (siehe gerade Daimler und Opel).

Frage 1) Gibt es in 6-10 Jahren viele offene Maschinenbaujobs in der Branche? Vermutlich nicht.
Frage 2) Stellt ein deutscher Automobilkonzern dann einen vergleichsweise alten Österreicher ein, dem es zumindest derzeit massiv an Lebenserfahrung fehlt?

Das ist doch alles eher unwahrscheinlich.


Der TE stellt auch, bedingt durch fehlende Reife, die völlig falschen Fragen.
Richtig wäre z. B.: Welche Praktika und welche Werkstudententätigkeit muss ich quasi während meines gesamten Studiums ausüben, um meine extrem schlechten Chancen zu verbessern?
 
Idon schrieb:
Richtig wäre z. B.: Welche Praktika und welche Werkstudententätigkeit muss ich quasi während meines gesamten Studiums ausüben, um meine extrem schlechten Chancen zu verbessern?

Gar keine, da er sich ja mit 20k Einstiegsgehalt zufrieden gibt. Da tut es tatsächlich jedes BWL Bachelor Studium an der FU Hinterdupfing.
Daß jetzt gerade IGM Konzerne nach ihm schreien werden hat er ja auch nirgends behauptet ...
 
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Danke für die ganzen Antworten erstmal.

Meine Matura/abi werde Ich erstmal zu 100% fokussieren und danach mit dem Studium erst schauen, Fahrzeugtechnik interessiert mich am meisten im moment steht aber noch nicht zu 100% fest, also wäre theoretisch alles noch offen.

Bei uns gibt es sogenannte "Klassenpartner" (Also Firmen die uns helfen bei projekten, wo wir bessere chancen haben auf arbeit etc) also Ich werde definitiv praktika machen und gegeben falls wenn möglich dort arbeiten währen Ich die Schule fertig mache. Also komplett ohne Arbeitserfahrung werde Ich nicht sein, außerdem werde Ich sicherlich während des Studiums auch arbeiten.
Vor ca 1 Monat hat der Abteilungsleiter von Maschinenbau erzählt das eine größere Öster. Firma über 500 leute haben wollte, die zahlen sind eventuell beschönigt aber Ich denke meine chancen stehen nicht so extrem schlecht.

Da ich ja noch keine Arbeitserfahrung habe klingen 20k schon irgendwo gut aber auf der einen seite möchte Ich doch, viel, mehr verdienen und mir ein schönes Leben aufbauen auch wenn es sehr schwer wird.
 
Meiner Erfahrung nach ist die Autobranche ein sehr spezielles Arbeitsumfeld - Das muss man wollen.
Ich habe das große "Glück" hin und wieder mal Projekte mit denen machen zu "dürfen".
Nach einigen Projekten mit VW und deren hochnäsigen Tochterfirmen und einer Handvoll von deren selbstherrlichen Zuliefern weiß ich, das ich in der Branche nicht arbeiten will. Ich weiß nicht wie oft mir irgendeiner von denen, als er keine Argumente mehr hatte mit "Wissen Sie eigentlich wer unser Endkunde ist?!" versucht hat zu drohen und den Preis zu drücken.

Drei meiner Bekannten hatten auch den Traumjob Autoindustrie. Einer ist bei VW als Facharbeiter am Band. Der ist relativ zufrieden, Arbeit sehr Human und Bezahlung super - so viel Geld für so wenig Arbeit hätte ihm noch keiner Angeboten.
Zwei andere sind als Ings bei BMW gelandet, beide haben nach 4 bzw 5 Jahren das weite gesucht. War denen zu Eintönig.

Generell ist immer gut wenn man im Zuge der Schule oder des Studiums in völlig verschiedene Unternehmen reinschnuppern kann, sei es als Ferienjob oder Praktikum.
 
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Eigentlich ist alles gesagt worden. In die Fahrzeugindustrie wollen viele, dementsprechend gut ist die Auswahl von Bewerbern. Hat man es selbst erstmal geschafft, ist nicht nur die persönliche Leistung vom Erfolg abhängig, sondern vor allem Vitamin B. Das gillt aber mMn für alle größeren Konzernstrukturen.
Necrol hat es ganz gut beschrieben, ein Job bei den großen ist nicht automatisch mit Spaß und Spannung verbunden.
 
Naja die Landschaft wird sich die nächsten 10 Jahre noch stark verändern, wer jetzt erst mit dem Abi nachholen anfängt brauch sich da nicht wirklich Gedanken machen.

Und ja sicher, relativ sichere Jobs mit guter Bezahlung sind immer gefragt.
 
Die Automobilbranche ist seit einem Jahr genau so sicher wie Pilot bei Lufthansa. Oder Friseurmeister. Oder Gaststättenbetreiber mit 5,0-Sternen bei Google. Oder die Arbeit in einer der ganz großen Hotelketten.
 
Idon schrieb:
Die Automobilbranche ist seit einem Jahr genau so sicher wie Pilot bei Lufthansa. Oder Friseurmeister. Oder Gaststättenbetreiber mit 5,0-Sternen bei Google. Oder die Arbeit in einer der ganz großen Hotelketten.

Wobei man bei den OEMs aber im Zweifelsfall auch sehr gute Abfindungen bekommt. Das große M zahlt derzeit einem ING im Durchschnitt ~250k Euro Abfindung wenn er freiwillig geht. Ich habe das bei mir mal durchgerechnet und würde auf weit über eine halbe Million Abfindung kommen. Damit kommt man dann auch erstmal wieder die nächsten 2-3 Jahre relativ gut um die Runden. Nur wie Zukunft dann genau aussieht, kann niemand vorhersagen.
 
Ganz im Ernst konzentriere dich darauf in Physik und Mathe alles zu beherrschen, jetzt beim Abi nachmachen, das ist imho das wichtigste

Zumeist bekommt man in Ing. Fächern e Studienplätze, da nur 27 % in die Richtung gehen.

Am Ende sind die Basics wichtiger als irgendwelche toll klingenden Vertiefungen, die braucht man nämlich immer.
 
@vaju

Klar. Und dann? Die wenigsten Mittelständler wollen ehemalige Konzernler haben und Konzerne stellen kaum ein bzw. ist das Angebot in einigen Bereichen extrem groß; weit größer als das Angebot.
 
@Idon
Im konkreten ING Fall lockt ja derzeit Tesla alle brauchbaren Arbeitnehmer von der Konkurrenz ab. Dort ist vor allem das dicke Aktienpaket extremst lukrativ.
Ansonsten stimme ich dir schon zu, dass man beim Ausstieg aus einem OEM i.d.R. definitiv kleinere Brötchen bei einem neuen AG backen muss. Je nach Alter hat man da aber dann auch schon ein gutes Polster aufbauen können, sodass man evtl nicht mehr im höheren 6-stelligen Bereich verdienen muss, um ein einigermaßen anständiges Leben führen zu können.
 
vaju schrieb:
(...) sodass man evtl nicht mehr im höheren 6-stelligen Bereich verdienen muss, um ein einigermaßen anständiges Leben führen zu können.
Was sollen denn solche "Geschichten"? Der TE fragt im Titel nach "...in der Realität".
 
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