TBrandes
Lieutenant
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- Dez. 2013
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- 858
Einleitung
Zuerst einmal eine Sachen vorweg: Ich werde hier ausschliesslich Sachen empfehlen die ich auch selbst in den Fingern gehabt und für gut befunden habe. Teilweise werde ich das auch begründen und ihr müsst für euch selbst entscheiden ob ihr den Ratschlag annehmen wollt oder auch nicht.
Angefangen habe ich, wie auch viele andere, mit einem Schraubenziehersatz für 10 DM von einem Grabbeltisch. Hey, Schraubenzieher ist doch Schraubenzieher und wozu etwas Teureres kaufen, die langen doch auch...
Nunja, inzwischen habe ich gelernt, dass es keine Schraubenzieher gibt, und über die vielen anderen Anfängerfehler (und da gab es 'ein paar' Sachen ) breite ich jetzt mal lieber den Mantel des Schweigens.
Es hat sich jedenfalls eine Sache ganz klar herausgestellt: man wird durch gutes Werkzeug nicht besser. Aber es behindert einen nicht bei der Arbeit, sondern vereinfacht diese ungemein.
Ich baue jetzt seit zig Jahren Computer und will Euch hier Werkzeuge zeigen die sich bei mir im Laufe der Jahre bewährt haben und die ich nur empfehlen kann. Die Links zu den einzelnen Teilen sind nur wegen den Bildern hinterlegt und ihr werdet die Sachen woanders vermutlich günstiger bekommen. Achtet aber immer auf die Versandkosten.
Wollt ihr berühmt werden?
Dann überspringt diesen Abschnitt und nominiert euch selbst für einen möglichenDarwin Award. Ach Unsinn, da kann nichts schiefgehen. Tja, das dachten sich viele der bisherigen Gewinner auch...
Ihr schaut euch diesen Thread an, also wollt ihr etwas an eurem System ändern oder sogar modifizieren, also betreffen auch euch die Hinweise. Einmal kurz nicht aufgepasst und es kann, es muss nicht, aber es kann sehr Böse enden. Also hier ein paar Tips für euch um Gefahren zu minimieren:
1. Bei Änderungen der Hardware eines Systems immer das Stromkabel abziehen.
2. Achtet auf passende Kleidung. Selbst ein kleiner Cutter kann böse Verletzungen hervorrufen - ihr wollt nicht wissen was einige Werkzeuge anrichten können.
3. Offene lange Haare und ein Feinbohrschleifer sind keine gute Idee. Die Narbe an der Stirn verblasst zwar langsam aber ich habe sie immer noch und ich habe damals verdammt viel Glück gehabt!
4. Lasst die Finger von Netzteilen solange ihr nicht dafür ausgebildet seid und sehr genau wisst was ihr da macht. Da besteht Lebensgefahr!
5. Euch ist eine Schraube ins Netzteil gefallen? Herausschütteln oder ab zu einem Fachmann! Da wird nicht im Netzteil rumgestochert und versucht das herauszuangeln! Da besteht immer noch Lebensgefahr!
Der letzte Azubi der mit einem Schraubendreher in einem Netzteil rumstochern wollte machte einen Salto rückwärts! Da ist dann auch bei mir Schluss mit Lustig...
6. Aufschrauben von Netzteilen um z.B. einen Lüfter zu tauschen ist, solange ihr nicht dafür ausgebildet seid und sehr genau wisst was ihr da macht, eine ausgesprochen saudumme Idee. Muss ich das mit der Lebensgefahr wiederholen?
7. Kauft euch vernünftige Netzteile von Markenherstellern (fragt notfalls hier im Forum nach). Ich habe schon Stichflammen und abfackelnde PC aufgrund eines Billignetzteils (aka 'Chinaböller') erlebt.
8. Achtet beim 'Basteln' im Freien auf die Beschaffenheit des Untergrundes und vernünftige Kabel. Strom und taubenetztes Gras bzw. feuchter Untergrund ist keine gesunde Kombination.
So, das wär es fürs Erste, und bei folgendem Punkt stimme ich mit Twostone vollkommen überein:
Lieber zu oft auf die Gefahren hinweisen als später die Asche zusammenfegen müssen.
Akkuschrauber
Mit den Teilen verbindet mich eine Art Hassliebe. Geht es um gröbere Arbeiten (Verbau von Kabelschächten, Kabelverlegung, etc.) verwende ich sie sehr gerne. Sobald es aber um ein System selbst geht fluche ich regelmässig wenn da Jemand beim Hersteller für Rändelschrauben einen Akkuschrauber verwendet hat. Ohne vernünftiges Werkzeug wird da selbst der Einbau einer Grafikkarte unnötig erschwert.
Ob ihr jetzt einen Akkuschrauber beim Bau eines PC verwenden möchtet überlasse ich lieber euch. Für kleinere Arbeiten haben sich da folgende zwei Geräte bewährt:
Bosch IXO (klein, praktisch, ist aber eher nur für den 'Hausgebrauch')
Metabo Powergrip (m.M.n. die teurere aber auch bessere Variante der beiden Geräte)
Wenn man grössere Sachen machen möchte und sich keine 'Hilti' holt, dann sollte man sich bei 'Metabo' oder 'Makita' umschauen. Die kosten zwar etwas, bieten aber eine dementsprechend gute Qualität.
Aufbewahrung
Im Laufe der Zeit sammelt sich immer mehr Kleinkram (Schrauben, Adapter, Anschlüsse, etc.) an und die immer nur in einen Mainboardkarton zu werfen ist nicht gerade übersichtlich. Für diesen Zweck bietet sich dann natürlich ein Sortimentskasten an.
Allerdings sollte man auch hier nicht zu geizig sein und sich einen der einfachen Kästen holen. Die mit den einsetzbaren Trennwänden taugen für Kleinteile nicht wirklich, denn da landet nach dem Transport immer irgendein Teil im falschen Fach und nach einem Sturz ist garantiert alles wieder kunterbunt gemischt (wofür war nochmal der Kasten?). Die mit den festen Fächern sind einfach nur unpraktisch.
Also ich kann da wirklich nur welche mit herausnehmbaren Einsätzen empfehlen. Man entnimmt nur die Einsätze mit den benötigten Kleinteilen und kann den Setzkasten dann schliessen und beiseite stellen. Vertraut mir, das erspart euch eine ganze Menge auf den Knien rumrutschende Aufklauberei (sehr neugierige Katze + normaler Setzkasten am Tischrand = eine fürchterlich erschreckte Katze + ein paar hundert Kleinteile im Raum verteilt)!
Empfehlenswert ist dabei folgender Setzkasten:
LUX Sortierkasten
Anmerkungen
1. Warum dieser Kasten? Es ist schlicht und einfach eine preiswerte, aber brauchbare, Version der von Firmen gerne verwendeten Raaco/Cimco Setzkästen die sonst das doppelte bis dreifache kosten. Der Witz an der Sache ist auch, dass die Kästen alle vom selben Hersteller kommen.
2. Warum denn vier Kästen? Klar, man kann auch einzelne Kästen kaufen, aber diese Handybox ist einfach viel praktischer und verbraucht nur wenig Platz im Regal.
Fach 1 = Schraubendrehertasche, Zangen, Werkzeugzubehör, und USB-Stick mit Diagnosesoftware.
Fach 2 = Schrauben bis zum Abwinken.
Fach 3 = Wasserkühlung (Adapter, Winkel, O-Ringe, etc.)
Fach 4 = Kabel, Adapter, Crimps, und weiterer Kleinkram.
Gerade wenn die Fehlerbeschreibung mal wieder lakonisch 'Geht nicht' lautet ist diese Handybox ihr Gewicht in Gold wert.
Aussensechskant/Steckschlüssel
Hier hätten wir eine Werkzeugart welche sehr nützlich sein kann, aber wo ich persönlich nicht so ganz von überzeugt bin. Gerade im PC-Bereich kocht jeder Hersteller gerne sein eigenes Süppchen und dann kommen da gerne noch verschiedene Standards (UNC ist ein Begriff? ) ins Spiel.
Entweder kauft man sich dann eine Menge dieser Steckschlüssel um alles abzudecken, oder behilft sich mit einem kleinen Trick.
Besorgt euch einfach eine vernünftige Flachrundzange, verseht die Spitze mit etwas Schrumpfschlauch um Beschädigungen/Kratzer zu vermeiden, und zieht damit handfeste Abstandhalter an (d.h. per Hand eindrehen und zum Schluss noch etwa eine Vierteldrehung mit der Zange).
Drehteller
Spätestens wenn eine grössere Wasserkühlung provisorisch verbaut ist und es ans finale Kabelmanagement geht werdet ihr einen Drehteller sehr zu schätzen lernen. Denn andauernd umsetzen wollt ihr ein schweres vollgepacktes Gehäuse nicht wirklich (und glaubt mir, der Kabelsalat sitzt nie auf Anhieb ).
Eine Empfehlung gebe ich jetzt nicht da man hier fast alles nehmen kann (Finger weg von den Drehscheiben von Designern und für die Küche, die halten keinen PC aus). Achtet einfach nur auf die Tragkraft und einen vernünftigen bzw. angemessenen Preis.
Feilen/Schleifen
Da die Gehäusehersteller inzwischen auch immer mehr an Leute mit einer Wasserkühlung denken, hat das oft mühsame Feilen und Schleifen doch stark nachgelassen und ich kann nicht gerade behaupten, dass ich diesen Vorgang so wirklich vermissen werde...
Elektrische Hilfen (wie z.B. den Bandschleifer BS/E) habe ich zwar probiert, aber da greife ich doch lieber auf Handwerkzeug und, bei den letzten Feinarbeiten, auf die Schleifbänder meines Feinbohrschleifers zu.
Vorarbeiten erledige ich am liebsten mit folgenden Feilen:
Stanley Feilen-Set (das Set was ich hier habe könnte sogar noch aus der Studienzeit in England stammen )
Bei Feinarbeiten verwende ich solche Fräsköpfe:
Hartmetallfräser
Bei reinen Schleifarbeiten (z.B. Vorbereitung für Lackierungen) benutze ich dann entweder meine 'Schleifplatte' (siehe Tips und Tricks) oder einen gewöhnlichen Schleifklotz mit dem passenden Sandpapier. Yep, ziemlich 'old-school'.
Tips und Tricks
1. Was für eine Schleifplatte? Bei manchen Kleinteilen oder auch beim schleifen von Kühlerböden oder Heatspreadern benötigt man eine möglichst ebene Oberfläche.
Für den Zweck hatte ich mir eine Schleifplatte gebastelt:
A. Nehmt eine Glasplatte (DinA4 oder mehr) und klebt die auf eine gleich grosse etwa 1cm dicke Holzplatte.
B. Bringt L-Profile aus Alu oder Messing als Kantenschutz an.
C. Klebt auf die Unterseite eine dünne Moosgummiplatte und ihr seid fertig.
Durch die dicke Holzplatte und das Moosgummi müsst ihr euch schon richtig viel Mühe geben das Teil bei der Arbeit zu verschieben...
2. Um ein möglichst sauberes Ergebnis zu erzielen schleife ich immer in einer 8 (alternativ geht natürlich auch die Variante mit dem ∞).
Feinbohrschleifer (aka 'Dremel')
Gerade beim 'Modden' eine sehr sehr nützliche Sache und hiervon hatte ich schon so einige in den Fingern gehabt (Discounterware, Bauhausqualität, und auch schon ein paar andere 'Markengeräte'). Hier gibt es eigentlich nur zwei Geräte die ich ruhigen Gewissens empfehlen kann:
1. Proxxon FBS 240/E
2. Proxxon IBS/E (Powerversion des FBS)
Wichtiges Zubehör
Auf zwei Sachen sollte man beim Einsatz eines Multitools auf gar keinen Fall verzichten:
1. Eine Schutzbrille. Da fliegt viel zu schnell etwas in der Gegend rum und das kann sehr schnell Böse enden. Also immer (!) eine aufsetzen!
2. Atemschutz. Das wird gerne 'vergessen' aber der beim Schleifen unvermeidliche Staub ist garantiert nicht wirklich gesund (und das superfeine Zeug ist wirklich lästig).
3. Handschuhe sind zwar nicht unbedingt notwendig (deswegen steht oben auch zwei und nicht drei ) werden aber sicherlich nicht schaden. Ungeschickte Hände und eine sehr schnell rotierende Scheibe sind keine empfehlenswerte Kombination... Übrigens ist festes Schuhwerk auch keine so schlechte Idee.
Tips und Tricks
1. Werft nie bereits benutzte Scheiben weg. Gerade bei Arbeiten an PC-Gehäusen (wie z.B. kürzen von Streben oder kleinere Kreisausschnitte) sind die kleineren angenutzten Scheiben oft sehr nützlich.
2. Bei Kreisausschnitten kann man sich die Arbeit sehr erleichtern wenn man die Rundung der Trennscheibe für sich arbeiten lässt. Dazu muss man nur die Hand ausserhalb des Ausschnittes halten, und den Proxxon schräg (etwa 45°) mit leichtem (!) Druck aufsetzen. Den Rest macht das Gerät dann fast schon alleine.
3. Bei längeren Schnitten kann man sich die Arbeit erleichtern indem man immer wieder neu ansetzt und die Scheiben 'eintauchen' lässt. Man muss dann zwar die Kanten etwas nacharbeiten, aber man verbraucht weniger Scheiben...
4. Auch bei den im WaKü-Bereich immer beliebter werdenden Tubes aus Acryl kann man den Proxxon wunderbar einsetzen. Die im Set beiliegenden Sägeblätter eignen sich zum Kürzen der Rohre, die Nachbearbeitung der Enden (wieder mal 45° ) kann mit den Schleifbändern erledigt werden, und zum Schluss kann man noch kurz mit einem Polieraufsatz über die Enden gehen.
5. Der im Set mitgelieferte Bohrer eignet sich perfekt um Löcher auf M3 zu erweitern. Die Schraube muss sich dann zwar ein eigenes Gewinde schneiden, aber das hat bis jetzt immer sehr gut geklappt.
Anmerkungen
1. Warum kein 'echter' Dremel? Dremel ist zwar der Erfinder dieses Gerätetyps hat allerdings (inzwischen?) bei der Qualität stark nachgelassen. Da wird meiner Meinung nach viel zu viel Plastik verwendet und wenn man sich da einiges vom Zubehör anschaut (wie z.B. den Schraubstock oder der Workstation) kann einem eigentlich nur schlecht werden... Wobei das noch sehr höflich ausgedrückt ist.
2. Welches Verbrauchsmaterial ist empfehlenswert? Hier kann ich dann doch ruhigen Gewissens einmal Dremel empfehlen, da die Sets (wie z.B. das Dremel Zubehör-Set #722) zwar relativ teuer aber auch sehr gut sind. Alternativ bleibt noch das Zubehörmaterial von Proxxon selbst welches ebenfalls gut ist.
Man sollte hier aber auf keinen Fall auf billige Sachen zugreifen. Nach der sehr kurzzeitigen Benutzung eines Drahtbürstenaufsatzes war ich heilfroh über meine Schutzbrille. Da flogen mir innerhalb von wenigen Sekunden die Hälfte der Drähte ins Gesicht und das hätte 'ein wenig' ins Auge gehen können...
Heissluftpistole
Für viele Leute mag für Schrumpfschlauch ein simples Feuerzeug langen, ich bevorzuge aber bei der eigenen Herstellung von Kabeln eine kleine Heissluftpistole. Besonders praktisch ist es dann wenn man eine Möglichkeit hat diese im Betrieb hinzustellen und dann beide Hände frei hat.
Bewährt hat sich dann für kleinere Aufgaben, um mehr handelt es sich im PC-Bereich ja nicht, folgendes Gerät:
Proxxon Micro MH 550
Tips und Tricks
1. Gerade wenn man Kabel sleeven möchte spielt die Optik eine grosse Rolle. Ich empfehle da den Schrumpfschlauch erst einmal kurz 'anzuschrumpfen', gegebenenfalls die Position zu korrigieren, und dann zum Abschluss ein zweites Mal die Heissluftpistole zu verwenden.
So erreicht man bessere Ergebnisse als wenn man alles in einem Rutsch macht.
2. Die Heissluftpistole hat zwei Stufen für die Hitze. Die kleinere Einstellung langt für Schrumpfschlauch vollkommen aus.
Krimskrams
Hier kommen jetzt Sachen die man eigentlich immer da haben sollte wenn man an (s)einem System herumschraubt. Ich führe sie halt nur wegen der Vollständigkeit halber auf.
Isolierband
Hier kann man sich eigentlich ein beliebiges Isolierband holen. Isolieren tun die alle! Lediglich bei der Klebeleistung gibt es so einige Unterschiede. Persönlich verwende ich gerne folgendes Isolierband:
Goldtool Isolierband 43039A
Kabelbinder
Mit die am meisten unterschätzten Zubehörteile in einem PC. Ich habe schon so manchen Kabelsalat in Fertig-PC gesehen die jeder Beschreibung spotteten. Aber auch einige Systemintegratoren scheinen mit den Dingern 'ein wenig' auf Kriegsfuss zu stehen.
Ich hatte es aber auch schon gehabt, dass ich mehr mit dem Seitenschneider als dem Schraubendreher hantieren durfte. 'So viele wie nötig und so wenig wie möglich' ist hierbei ein guter Leitsatz. Meistens verwende ich diese hier:
Kabelbinder 100mm schwarz
Anmerkung
1. Wie wäre es mit Klettkabelbindern? Die verwende ich überhaupt nicht (mehr), da die sehr schnell verstauben und man den nicht gut herausbekommt. Nach einiger Zeit wirken die immer etwas versifft.
2. Was ist mit wiederverwendbaren Kabelbindern? Im PC sind die nicht so gut. Schneidet man die Enden ab wird die Wiederverwendung erschwert, lässt man sie dran sieht das sehr unsauber aus.
Wenn man sich dann auch noch den Preis anschaut, dann kommt man mit den 'normalen' Kabelbindern besser weg.
Kabelklemmen/-schellen
Mit diesen Teilen habe ich auch schon 'ein wenig' kämpfen müssen. Generell würde ich sagen dass man die mit Klebestreifen am Besten aus dem PC raushält. Irgendwann löst sich der Klebestreifen von der Klemme und die Reste bleiben im Gehäuse wo sie extrem gut halten. Das Zeug dann wieder abzubekommen ist nicht so einfach und mit dem falschen Mittel kann das optisch sehr böse enden.
Tip:
Wenn ihr Klemmen verwenden wollt so nehmt am Besten welche zum verschrauben (macht notfalls den Klebestreifen ab), oder greift zu diesen Teilen.
Klebstoffe
Hier haben sich eigentlich nur zwei Klebstoffe im Laufe der Zeit bewährt:
UHU Plus schnellfest (für permanente Verbindungen)
Ponal Holzleim (zur Fixierung)
Anmerkung
1. Warum UHU Plus? Der Kleber ist unglaublich vielseitig. Er klebt fast alles, härtet sehr schnell aus, und kann notfalls auch als Spachtel- bzw. Gussmasse verwendet werden. Ich verwende diesen Kleber inzwischen seit Jahrzehnten für die verschiedensten Projekte und Anwendungsbereiche.
2. Holzleim? Im PC? Ja genau, das gute alte Ponal ist auch im PC sehr nützlich. Gerade zur Fixierung verwende ich es sehr gerne anstelle von Heisskleber da man es notfalls auch relativ einfach entfernen kann. Ein weiterer Vorteil ist auch dass es sich verdünnen lässt und dann (mittels einer Spritze) sehr gezielt angebracht werden kann.
3. Was ist mit Sekundenkleber? Das Zeug verwende ich nur sehr ungern. Er ist zwar schnell, aber von der reinen Haftleistung an sich war ich nie so recht überzeugt. Der Uhu klebt einfach viel besser und ist, je nach Dicke der Schicht, etwas flexibel und übersteht auch vertikalen Druck bzw. Spannung besser.
Schrumpfschlauch
Beim Schrumpfschlauch könnt ihr euch eigentlich fast alles holen. Achtet nur darauf wie stark er sich schrumpfen lässt (3:1 ist meist optimal) und ob er innen eine Klebstoffschicht hat.
Es lohnt sich eigentlich immer ein paar verschiedene Durchmesser da zu haben, da die Qualität vieler Adapter oder Kabelverlängerungen (wie z.B. für Lüfter) oft zu wünschen lässt.
Wenn man mal von Nanoxia absieht, habe ich bisher jedes Mal Verlängerungen überarbeiten müssen.
Wärmeleitpaste/TIM
Ich habe im Laufe der Jahre die verschiedensten WLP wie AS5, Cooling Diamond, Billigpasten, Flüssigmetall, und noch einige andere Sachen verwendet. Jede hatte irgendwo ihre Vorteile, oft waren diese aber auch mit Einschränkungen oder Nachteilen verbunden. Optimal wäre es natürlich verschiedene Pasten für verschiedene Einsatzzwecke da zu haben, aber wirklich sinnvoll ist das nicht gerade. Dazu kommt dann noch dass der Temperaturunterschied bei den guten Pasten nicht so wirklich gravierend ist (es sei denn man braucht Temperaturvergleiche um ein gewisses Teil der eigenen Anatomie künstlich zu verlängern). Die meiner Meinung nach beste Paste für alle Anwendungsbereiche ist die
Arctic MX-4
Anmerkung
1. Warum gerade die MX4? Sie lässt sich halt für alles einsetzen. Ich habe immer mehr mit Wasserkühlungen zu tun und gerade da braucht man eine Paste die unkompliziert ist und sich universell einsetzen lässt. CPU, GPU, SpaWas, usw. sind mit der Paste kein Problem.
2. Wie verteile ich die Paste am Besten? Yikes! Ganz heisses Thema! Was wurde sich deswegen in diversen Foren schon angefeindet... Wie so oft ist die einfachste Methode auch die sinnvollste:
Ein kleiner Klecks der Paste in die Mitte, Kühler aufsetzen, und Fertig!
Oder meint ihr ernsthaft dass das bei der Produktion von Firmenrechnern anders gemacht wird? Wenn da beim Kunden etwas nicht vernünftig läuft wird es so richtig teuer und da sitzt kein Arbeiter der erst eine Kreditkarte herausholt um die WLP sorgfältig und mit Liebe zu verstreichen!
Löten
Auch hier ist wieder einmal die Frage wie oft man so etwas überhaupt macht. Lötkolben für einen kleinen Preis bekommt man fast nachgeworfen, allerdings ist eine relativ gute Lötstation nicht wirklich teuer und man erspart sich einigen Ärger wegen kalten Lötstellen. Empfehlenswert für kleinere Arbeiten wäre folgendes Gerät:
Transmedia Lötstation
Für die meisten im PC-Bereich anfallenden Arbeiten langt das Teil vollkommen aus und von der Handhabung her konnte ich mich bis jetzt nicht beschweren. Ebenfalls positiv ist der problemlose Nachkauf der Lötspitzen.
Zubehör
1. Bei den Lötpumpen ist es fast egal was man sich holt. Ich benutze schon seit Ewigkeiten eine Lötpumpe die der aus dem Link gleicht. Das Ding will einfach nicht kaputtgehen und funktioniert immer noch wie am ersten Tag.
2. Eine 'Dritte Hand' ist so nützlich, dass ihr daran nicht vorbeikommen werden. Es ist nur gut dass die Dinger so günstig sind und man deswegen beim Kauf eigentlich nichts verkehrt machen kann.
3. Entlötlitzen habe ich bisher so gut wie nie benötigt. Allerdings kann man die bei dem kleinen Preis ruhig mal mitbestellen. Lieber etwas (Werkzeug) da haben und nicht brauchen - als es dringendst zu brauchen und nicht griffbereit zu haben (lt. Murphy #733 Passiert das dann Sonntags wenn kein Geschäft offen hat. ).
Zuerst einmal eine Sachen vorweg: Ich werde hier ausschliesslich Sachen empfehlen die ich auch selbst in den Fingern gehabt und für gut befunden habe. Teilweise werde ich das auch begründen und ihr müsst für euch selbst entscheiden ob ihr den Ratschlag annehmen wollt oder auch nicht.
Angefangen habe ich, wie auch viele andere, mit einem Schraubenziehersatz für 10 DM von einem Grabbeltisch. Hey, Schraubenzieher ist doch Schraubenzieher und wozu etwas Teureres kaufen, die langen doch auch...
Nunja, inzwischen habe ich gelernt, dass es keine Schraubenzieher gibt, und über die vielen anderen Anfängerfehler (und da gab es 'ein paar' Sachen ) breite ich jetzt mal lieber den Mantel des Schweigens.
Es hat sich jedenfalls eine Sache ganz klar herausgestellt: man wird durch gutes Werkzeug nicht besser. Aber es behindert einen nicht bei der Arbeit, sondern vereinfacht diese ungemein.
Ich baue jetzt seit zig Jahren Computer und will Euch hier Werkzeuge zeigen die sich bei mir im Laufe der Jahre bewährt haben und die ich nur empfehlen kann. Die Links zu den einzelnen Teilen sind nur wegen den Bildern hinterlegt und ihr werdet die Sachen woanders vermutlich günstiger bekommen. Achtet aber immer auf die Versandkosten.
Wollt ihr berühmt werden?
Dann überspringt diesen Abschnitt und nominiert euch selbst für einen möglichenDarwin Award. Ach Unsinn, da kann nichts schiefgehen. Tja, das dachten sich viele der bisherigen Gewinner auch...
Ihr schaut euch diesen Thread an, also wollt ihr etwas an eurem System ändern oder sogar modifizieren, also betreffen auch euch die Hinweise. Einmal kurz nicht aufgepasst und es kann, es muss nicht, aber es kann sehr Böse enden. Also hier ein paar Tips für euch um Gefahren zu minimieren:
1. Bei Änderungen der Hardware eines Systems immer das Stromkabel abziehen.
2. Achtet auf passende Kleidung. Selbst ein kleiner Cutter kann böse Verletzungen hervorrufen - ihr wollt nicht wissen was einige Werkzeuge anrichten können.
3. Offene lange Haare und ein Feinbohrschleifer sind keine gute Idee. Die Narbe an der Stirn verblasst zwar langsam aber ich habe sie immer noch und ich habe damals verdammt viel Glück gehabt!
4. Lasst die Finger von Netzteilen solange ihr nicht dafür ausgebildet seid und sehr genau wisst was ihr da macht. Da besteht Lebensgefahr!
5. Euch ist eine Schraube ins Netzteil gefallen? Herausschütteln oder ab zu einem Fachmann! Da wird nicht im Netzteil rumgestochert und versucht das herauszuangeln! Da besteht immer noch Lebensgefahr!
Der letzte Azubi der mit einem Schraubendreher in einem Netzteil rumstochern wollte machte einen Salto rückwärts! Da ist dann auch bei mir Schluss mit Lustig...
6. Aufschrauben von Netzteilen um z.B. einen Lüfter zu tauschen ist, solange ihr nicht dafür ausgebildet seid und sehr genau wisst was ihr da macht, eine ausgesprochen saudumme Idee. Muss ich das mit der Lebensgefahr wiederholen?
7. Kauft euch vernünftige Netzteile von Markenherstellern (fragt notfalls hier im Forum nach). Ich habe schon Stichflammen und abfackelnde PC aufgrund eines Billignetzteils (aka 'Chinaböller') erlebt.
8. Achtet beim 'Basteln' im Freien auf die Beschaffenheit des Untergrundes und vernünftige Kabel. Strom und taubenetztes Gras bzw. feuchter Untergrund ist keine gesunde Kombination.
So, das wär es fürs Erste, und bei folgendem Punkt stimme ich mit Twostone vollkommen überein:
Lieber zu oft auf die Gefahren hinweisen als später die Asche zusammenfegen müssen.
Akkuschrauber
Mit den Teilen verbindet mich eine Art Hassliebe. Geht es um gröbere Arbeiten (Verbau von Kabelschächten, Kabelverlegung, etc.) verwende ich sie sehr gerne. Sobald es aber um ein System selbst geht fluche ich regelmässig wenn da Jemand beim Hersteller für Rändelschrauben einen Akkuschrauber verwendet hat. Ohne vernünftiges Werkzeug wird da selbst der Einbau einer Grafikkarte unnötig erschwert.
Ob ihr jetzt einen Akkuschrauber beim Bau eines PC verwenden möchtet überlasse ich lieber euch. Für kleinere Arbeiten haben sich da folgende zwei Geräte bewährt:
Bosch IXO (klein, praktisch, ist aber eher nur für den 'Hausgebrauch')
Metabo Powergrip (m.M.n. die teurere aber auch bessere Variante der beiden Geräte)
Wenn man grössere Sachen machen möchte und sich keine 'Hilti' holt, dann sollte man sich bei 'Metabo' oder 'Makita' umschauen. Die kosten zwar etwas, bieten aber eine dementsprechend gute Qualität.
Aufbewahrung
Im Laufe der Zeit sammelt sich immer mehr Kleinkram (Schrauben, Adapter, Anschlüsse, etc.) an und die immer nur in einen Mainboardkarton zu werfen ist nicht gerade übersichtlich. Für diesen Zweck bietet sich dann natürlich ein Sortimentskasten an.
Allerdings sollte man auch hier nicht zu geizig sein und sich einen der einfachen Kästen holen. Die mit den einsetzbaren Trennwänden taugen für Kleinteile nicht wirklich, denn da landet nach dem Transport immer irgendein Teil im falschen Fach und nach einem Sturz ist garantiert alles wieder kunterbunt gemischt (wofür war nochmal der Kasten?). Die mit den festen Fächern sind einfach nur unpraktisch.
Also ich kann da wirklich nur welche mit herausnehmbaren Einsätzen empfehlen. Man entnimmt nur die Einsätze mit den benötigten Kleinteilen und kann den Setzkasten dann schliessen und beiseite stellen. Vertraut mir, das erspart euch eine ganze Menge auf den Knien rumrutschende Aufklauberei (sehr neugierige Katze + normaler Setzkasten am Tischrand = eine fürchterlich erschreckte Katze + ein paar hundert Kleinteile im Raum verteilt)!
Empfehlenswert ist dabei folgender Setzkasten:
LUX Sortierkasten
Anmerkungen
1. Warum dieser Kasten? Es ist schlicht und einfach eine preiswerte, aber brauchbare, Version der von Firmen gerne verwendeten Raaco/Cimco Setzkästen die sonst das doppelte bis dreifache kosten. Der Witz an der Sache ist auch, dass die Kästen alle vom selben Hersteller kommen.
2. Warum denn vier Kästen? Klar, man kann auch einzelne Kästen kaufen, aber diese Handybox ist einfach viel praktischer und verbraucht nur wenig Platz im Regal.
Fach 1 = Schraubendrehertasche, Zangen, Werkzeugzubehör, und USB-Stick mit Diagnosesoftware.
Fach 2 = Schrauben bis zum Abwinken.
Fach 3 = Wasserkühlung (Adapter, Winkel, O-Ringe, etc.)
Fach 4 = Kabel, Adapter, Crimps, und weiterer Kleinkram.
Gerade wenn die Fehlerbeschreibung mal wieder lakonisch 'Geht nicht' lautet ist diese Handybox ihr Gewicht in Gold wert.
Aussensechskant/Steckschlüssel
Hier hätten wir eine Werkzeugart welche sehr nützlich sein kann, aber wo ich persönlich nicht so ganz von überzeugt bin. Gerade im PC-Bereich kocht jeder Hersteller gerne sein eigenes Süppchen und dann kommen da gerne noch verschiedene Standards (UNC ist ein Begriff? ) ins Spiel.
Entweder kauft man sich dann eine Menge dieser Steckschlüssel um alles abzudecken, oder behilft sich mit einem kleinen Trick.
Besorgt euch einfach eine vernünftige Flachrundzange, verseht die Spitze mit etwas Schrumpfschlauch um Beschädigungen/Kratzer zu vermeiden, und zieht damit handfeste Abstandhalter an (d.h. per Hand eindrehen und zum Schluss noch etwa eine Vierteldrehung mit der Zange).
Drehteller
Spätestens wenn eine grössere Wasserkühlung provisorisch verbaut ist und es ans finale Kabelmanagement geht werdet ihr einen Drehteller sehr zu schätzen lernen. Denn andauernd umsetzen wollt ihr ein schweres vollgepacktes Gehäuse nicht wirklich (und glaubt mir, der Kabelsalat sitzt nie auf Anhieb ).
Eine Empfehlung gebe ich jetzt nicht da man hier fast alles nehmen kann (Finger weg von den Drehscheiben von Designern und für die Küche, die halten keinen PC aus). Achtet einfach nur auf die Tragkraft und einen vernünftigen bzw. angemessenen Preis.
Feilen/Schleifen
Da die Gehäusehersteller inzwischen auch immer mehr an Leute mit einer Wasserkühlung denken, hat das oft mühsame Feilen und Schleifen doch stark nachgelassen und ich kann nicht gerade behaupten, dass ich diesen Vorgang so wirklich vermissen werde...
Elektrische Hilfen (wie z.B. den Bandschleifer BS/E) habe ich zwar probiert, aber da greife ich doch lieber auf Handwerkzeug und, bei den letzten Feinarbeiten, auf die Schleifbänder meines Feinbohrschleifers zu.
Vorarbeiten erledige ich am liebsten mit folgenden Feilen:
Stanley Feilen-Set (das Set was ich hier habe könnte sogar noch aus der Studienzeit in England stammen )
Bei Feinarbeiten verwende ich solche Fräsköpfe:
Hartmetallfräser
Bei reinen Schleifarbeiten (z.B. Vorbereitung für Lackierungen) benutze ich dann entweder meine 'Schleifplatte' (siehe Tips und Tricks) oder einen gewöhnlichen Schleifklotz mit dem passenden Sandpapier. Yep, ziemlich 'old-school'.
Tips und Tricks
1. Was für eine Schleifplatte? Bei manchen Kleinteilen oder auch beim schleifen von Kühlerböden oder Heatspreadern benötigt man eine möglichst ebene Oberfläche.
Für den Zweck hatte ich mir eine Schleifplatte gebastelt:
A. Nehmt eine Glasplatte (DinA4 oder mehr) und klebt die auf eine gleich grosse etwa 1cm dicke Holzplatte.
B. Bringt L-Profile aus Alu oder Messing als Kantenschutz an.
C. Klebt auf die Unterseite eine dünne Moosgummiplatte und ihr seid fertig.
Durch die dicke Holzplatte und das Moosgummi müsst ihr euch schon richtig viel Mühe geben das Teil bei der Arbeit zu verschieben...
2. Um ein möglichst sauberes Ergebnis zu erzielen schleife ich immer in einer 8 (alternativ geht natürlich auch die Variante mit dem ∞).
Feinbohrschleifer (aka 'Dremel')
Gerade beim 'Modden' eine sehr sehr nützliche Sache und hiervon hatte ich schon so einige in den Fingern gehabt (Discounterware, Bauhausqualität, und auch schon ein paar andere 'Markengeräte'). Hier gibt es eigentlich nur zwei Geräte die ich ruhigen Gewissens empfehlen kann:
1. Proxxon FBS 240/E
2. Proxxon IBS/E (Powerversion des FBS)
Wichtiges Zubehör
Auf zwei Sachen sollte man beim Einsatz eines Multitools auf gar keinen Fall verzichten:
1. Eine Schutzbrille. Da fliegt viel zu schnell etwas in der Gegend rum und das kann sehr schnell Böse enden. Also immer (!) eine aufsetzen!
2. Atemschutz. Das wird gerne 'vergessen' aber der beim Schleifen unvermeidliche Staub ist garantiert nicht wirklich gesund (und das superfeine Zeug ist wirklich lästig).
3. Handschuhe sind zwar nicht unbedingt notwendig (deswegen steht oben auch zwei und nicht drei ) werden aber sicherlich nicht schaden. Ungeschickte Hände und eine sehr schnell rotierende Scheibe sind keine empfehlenswerte Kombination... Übrigens ist festes Schuhwerk auch keine so schlechte Idee.
Tips und Tricks
1. Werft nie bereits benutzte Scheiben weg. Gerade bei Arbeiten an PC-Gehäusen (wie z.B. kürzen von Streben oder kleinere Kreisausschnitte) sind die kleineren angenutzten Scheiben oft sehr nützlich.
2. Bei Kreisausschnitten kann man sich die Arbeit sehr erleichtern wenn man die Rundung der Trennscheibe für sich arbeiten lässt. Dazu muss man nur die Hand ausserhalb des Ausschnittes halten, und den Proxxon schräg (etwa 45°) mit leichtem (!) Druck aufsetzen. Den Rest macht das Gerät dann fast schon alleine.
3. Bei längeren Schnitten kann man sich die Arbeit erleichtern indem man immer wieder neu ansetzt und die Scheiben 'eintauchen' lässt. Man muss dann zwar die Kanten etwas nacharbeiten, aber man verbraucht weniger Scheiben...
4. Auch bei den im WaKü-Bereich immer beliebter werdenden Tubes aus Acryl kann man den Proxxon wunderbar einsetzen. Die im Set beiliegenden Sägeblätter eignen sich zum Kürzen der Rohre, die Nachbearbeitung der Enden (wieder mal 45° ) kann mit den Schleifbändern erledigt werden, und zum Schluss kann man noch kurz mit einem Polieraufsatz über die Enden gehen.
5. Der im Set mitgelieferte Bohrer eignet sich perfekt um Löcher auf M3 zu erweitern. Die Schraube muss sich dann zwar ein eigenes Gewinde schneiden, aber das hat bis jetzt immer sehr gut geklappt.
Anmerkungen
1. Warum kein 'echter' Dremel? Dremel ist zwar der Erfinder dieses Gerätetyps hat allerdings (inzwischen?) bei der Qualität stark nachgelassen. Da wird meiner Meinung nach viel zu viel Plastik verwendet und wenn man sich da einiges vom Zubehör anschaut (wie z.B. den Schraubstock oder der Workstation) kann einem eigentlich nur schlecht werden... Wobei das noch sehr höflich ausgedrückt ist.
2. Welches Verbrauchsmaterial ist empfehlenswert? Hier kann ich dann doch ruhigen Gewissens einmal Dremel empfehlen, da die Sets (wie z.B. das Dremel Zubehör-Set #722) zwar relativ teuer aber auch sehr gut sind. Alternativ bleibt noch das Zubehörmaterial von Proxxon selbst welches ebenfalls gut ist.
Man sollte hier aber auf keinen Fall auf billige Sachen zugreifen. Nach der sehr kurzzeitigen Benutzung eines Drahtbürstenaufsatzes war ich heilfroh über meine Schutzbrille. Da flogen mir innerhalb von wenigen Sekunden die Hälfte der Drähte ins Gesicht und das hätte 'ein wenig' ins Auge gehen können...
Heissluftpistole
Für viele Leute mag für Schrumpfschlauch ein simples Feuerzeug langen, ich bevorzuge aber bei der eigenen Herstellung von Kabeln eine kleine Heissluftpistole. Besonders praktisch ist es dann wenn man eine Möglichkeit hat diese im Betrieb hinzustellen und dann beide Hände frei hat.
Bewährt hat sich dann für kleinere Aufgaben, um mehr handelt es sich im PC-Bereich ja nicht, folgendes Gerät:
Proxxon Micro MH 550
Tips und Tricks
1. Gerade wenn man Kabel sleeven möchte spielt die Optik eine grosse Rolle. Ich empfehle da den Schrumpfschlauch erst einmal kurz 'anzuschrumpfen', gegebenenfalls die Position zu korrigieren, und dann zum Abschluss ein zweites Mal die Heissluftpistole zu verwenden.
So erreicht man bessere Ergebnisse als wenn man alles in einem Rutsch macht.
2. Die Heissluftpistole hat zwei Stufen für die Hitze. Die kleinere Einstellung langt für Schrumpfschlauch vollkommen aus.
Krimskrams
Hier kommen jetzt Sachen die man eigentlich immer da haben sollte wenn man an (s)einem System herumschraubt. Ich führe sie halt nur wegen der Vollständigkeit halber auf.
Isolierband
Hier kann man sich eigentlich ein beliebiges Isolierband holen. Isolieren tun die alle! Lediglich bei der Klebeleistung gibt es so einige Unterschiede. Persönlich verwende ich gerne folgendes Isolierband:
Goldtool Isolierband 43039A
Kabelbinder
Mit die am meisten unterschätzten Zubehörteile in einem PC. Ich habe schon so manchen Kabelsalat in Fertig-PC gesehen die jeder Beschreibung spotteten. Aber auch einige Systemintegratoren scheinen mit den Dingern 'ein wenig' auf Kriegsfuss zu stehen.
Ich hatte es aber auch schon gehabt, dass ich mehr mit dem Seitenschneider als dem Schraubendreher hantieren durfte. 'So viele wie nötig und so wenig wie möglich' ist hierbei ein guter Leitsatz. Meistens verwende ich diese hier:
Kabelbinder 100mm schwarz
Anmerkung
1. Wie wäre es mit Klettkabelbindern? Die verwende ich überhaupt nicht (mehr), da die sehr schnell verstauben und man den nicht gut herausbekommt. Nach einiger Zeit wirken die immer etwas versifft.
2. Was ist mit wiederverwendbaren Kabelbindern? Im PC sind die nicht so gut. Schneidet man die Enden ab wird die Wiederverwendung erschwert, lässt man sie dran sieht das sehr unsauber aus.
Wenn man sich dann auch noch den Preis anschaut, dann kommt man mit den 'normalen' Kabelbindern besser weg.
Kabelklemmen/-schellen
Mit diesen Teilen habe ich auch schon 'ein wenig' kämpfen müssen. Generell würde ich sagen dass man die mit Klebestreifen am Besten aus dem PC raushält. Irgendwann löst sich der Klebestreifen von der Klemme und die Reste bleiben im Gehäuse wo sie extrem gut halten. Das Zeug dann wieder abzubekommen ist nicht so einfach und mit dem falschen Mittel kann das optisch sehr böse enden.
Tip:
Wenn ihr Klemmen verwenden wollt so nehmt am Besten welche zum verschrauben (macht notfalls den Klebestreifen ab), oder greift zu diesen Teilen.
Klebstoffe
Hier haben sich eigentlich nur zwei Klebstoffe im Laufe der Zeit bewährt:
UHU Plus schnellfest (für permanente Verbindungen)
Ponal Holzleim (zur Fixierung)
Anmerkung
1. Warum UHU Plus? Der Kleber ist unglaublich vielseitig. Er klebt fast alles, härtet sehr schnell aus, und kann notfalls auch als Spachtel- bzw. Gussmasse verwendet werden. Ich verwende diesen Kleber inzwischen seit Jahrzehnten für die verschiedensten Projekte und Anwendungsbereiche.
2. Holzleim? Im PC? Ja genau, das gute alte Ponal ist auch im PC sehr nützlich. Gerade zur Fixierung verwende ich es sehr gerne anstelle von Heisskleber da man es notfalls auch relativ einfach entfernen kann. Ein weiterer Vorteil ist auch dass es sich verdünnen lässt und dann (mittels einer Spritze) sehr gezielt angebracht werden kann.
3. Was ist mit Sekundenkleber? Das Zeug verwende ich nur sehr ungern. Er ist zwar schnell, aber von der reinen Haftleistung an sich war ich nie so recht überzeugt. Der Uhu klebt einfach viel besser und ist, je nach Dicke der Schicht, etwas flexibel und übersteht auch vertikalen Druck bzw. Spannung besser.
Schrumpfschlauch
Beim Schrumpfschlauch könnt ihr euch eigentlich fast alles holen. Achtet nur darauf wie stark er sich schrumpfen lässt (3:1 ist meist optimal) und ob er innen eine Klebstoffschicht hat.
Es lohnt sich eigentlich immer ein paar verschiedene Durchmesser da zu haben, da die Qualität vieler Adapter oder Kabelverlängerungen (wie z.B. für Lüfter) oft zu wünschen lässt.
Wenn man mal von Nanoxia absieht, habe ich bisher jedes Mal Verlängerungen überarbeiten müssen.
Wärmeleitpaste/TIM
Ich habe im Laufe der Jahre die verschiedensten WLP wie AS5, Cooling Diamond, Billigpasten, Flüssigmetall, und noch einige andere Sachen verwendet. Jede hatte irgendwo ihre Vorteile, oft waren diese aber auch mit Einschränkungen oder Nachteilen verbunden. Optimal wäre es natürlich verschiedene Pasten für verschiedene Einsatzzwecke da zu haben, aber wirklich sinnvoll ist das nicht gerade. Dazu kommt dann noch dass der Temperaturunterschied bei den guten Pasten nicht so wirklich gravierend ist (es sei denn man braucht Temperaturvergleiche um ein gewisses Teil der eigenen Anatomie künstlich zu verlängern). Die meiner Meinung nach beste Paste für alle Anwendungsbereiche ist die
Arctic MX-4
Anmerkung
1. Warum gerade die MX4? Sie lässt sich halt für alles einsetzen. Ich habe immer mehr mit Wasserkühlungen zu tun und gerade da braucht man eine Paste die unkompliziert ist und sich universell einsetzen lässt. CPU, GPU, SpaWas, usw. sind mit der Paste kein Problem.
2. Wie verteile ich die Paste am Besten? Yikes! Ganz heisses Thema! Was wurde sich deswegen in diversen Foren schon angefeindet... Wie so oft ist die einfachste Methode auch die sinnvollste:
Ein kleiner Klecks der Paste in die Mitte, Kühler aufsetzen, und Fertig!
Oder meint ihr ernsthaft dass das bei der Produktion von Firmenrechnern anders gemacht wird? Wenn da beim Kunden etwas nicht vernünftig läuft wird es so richtig teuer und da sitzt kein Arbeiter der erst eine Kreditkarte herausholt um die WLP sorgfältig und mit Liebe zu verstreichen!
Löten
Auch hier ist wieder einmal die Frage wie oft man so etwas überhaupt macht. Lötkolben für einen kleinen Preis bekommt man fast nachgeworfen, allerdings ist eine relativ gute Lötstation nicht wirklich teuer und man erspart sich einigen Ärger wegen kalten Lötstellen. Empfehlenswert für kleinere Arbeiten wäre folgendes Gerät:
Transmedia Lötstation
Für die meisten im PC-Bereich anfallenden Arbeiten langt das Teil vollkommen aus und von der Handhabung her konnte ich mich bis jetzt nicht beschweren. Ebenfalls positiv ist der problemlose Nachkauf der Lötspitzen.
Zubehör
1. Bei den Lötpumpen ist es fast egal was man sich holt. Ich benutze schon seit Ewigkeiten eine Lötpumpe die der aus dem Link gleicht. Das Ding will einfach nicht kaputtgehen und funktioniert immer noch wie am ersten Tag.
2. Eine 'Dritte Hand' ist so nützlich, dass ihr daran nicht vorbeikommen werden. Es ist nur gut dass die Dinger so günstig sind und man deswegen beim Kauf eigentlich nichts verkehrt machen kann.
3. Entlötlitzen habe ich bisher so gut wie nie benötigt. Allerdings kann man die bei dem kleinen Preis ruhig mal mitbestellen. Lieber etwas (Werkzeug) da haben und nicht brauchen - als es dringendst zu brauchen und nicht griffbereit zu haben (lt. Murphy #733 Passiert das dann Sonntags wenn kein Geschäft offen hat. ).
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