Transgender - Wie erkenne ich das?

[rallyco]

Für spätere Familienplanung spielt das wahre Geschlecht und die biologischen Gegebenheiten auf jeden Fall eine Rolle.
Zumal ich finde, dass wenn ich mit jemandem ins Bett gehe und die Möglichkeit auf eine böse Überraschung besteht (oben wurden schon die Unterschiede nach einer OP erläutert) doch fair, vorher zu wissen, worauf ich mich einlasse.

 

[Keylan]

doch fair, vorher zu wissen, worauf ich mich einlasse.

Es mag aus Sicht des "Normalos" als fair erscheinen. Aus Sicht des Transgender ist es aber eine sehr unfair Forderung.

Wir erwarten auch von einen normalen Weiblichen Bekanntschaft keine Prüfung auf Gebärfähigkeit, oder einen Spermien Prüfung beim Mann, bevor man sich zum Sexuellen Kontakt einlässt.

Auch andere Themen aus der medizinischen Vorgeschichte von potenziellen Sexualpartnern werden in der Regel nicht offen gelegt, zumindest nicht solange sie keine Bedrohung Darstellen (HIV).

 

[Sron]

Es mag aus Sicht des "Normalos" als fair erscheinen. Aus Sicht des Transgener ist es aber eine sehr unfair Forderung.

Sehe ich anders. Gebährfähigkeit ist etwas, zu dem jede Frau grundsätzlich in der Lage ist, es sei denn es liegen medizinische Situationen vor.

Eine Transfrau wird niemals gebährfähig sein. Dementsprechend ist die Ausgangslage eine völlig andere.

Und auch bei sexuellen Bekanntschaften welche nicht auf langfristigkeit ausgelegt sind, erwarte ich offene und ehrliche Kommunikation. Natürlich habe ich ein berechtigtes Interesse daran, genau zu wissen auf was ich mich einlasse und was geschehen wird.

Sollte ich hier verarscht werden, wird die Person sofort des Hauses verwiesen oder ich gehe sofort und breche jeglichen Kontakt sofort ab. Ist dass dann fairer? Fühlt die Trans-Person sich dann besser?

Offen zu Sagen was sache ist, ist eine Grundvoraussetzung für Intimität.

Erinnert mich so ein bisschen an die Vorwürfe innerhalb der LGBTQ Bewegung, wenn eine Lesbe nicht mit einem "weiblichen" Penis schlafen will.

 

[c-mate]

Mit Sicherheit spielt es für den Transgender selbst eine sehr große Rolle.

Ja aber der TE ist ja kein Transgender, daher die Frage wofür das Erkennen eine Rolle spielt.
Das wäre in etwas so, wie wenn man für den "normalen" Umgang wissen will, ob jemand hetero oder homosexuell ist etc.
Aber klar, in Bezug auf sexuelle Aktivitäten spielt das dann möglicherweise, je nach Sichtweise, eine Rolle, aber wenn überhaupt auch nur da.
Und auch da kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand die Hosen runterlässt und dann auf einmal sagt ach ja, stimmt, ich muss dir da noch was sagen.
Wenn es spätestens in der Situation offensichtlich ist, dann sagt man das vorher und wenn es so gut gemacht ist, dass man es nicht sieht, na ja, wen kümmerts.
Aber auch hier gibt es wieder Unterscheidungen, wenn es in Richtung Beziehung, Partnerschaft oder sogar Familie geht, dann ist es wohl unerlässlich und fair, mit offenen Karte zu spielen, egal ob man es erkennt oder nkicht.

 

[Zensai]

Bitte zunächst bei "Woran erkenne ich es" bleiben und keine Grundsatzdiskussion draus machen, ob Transgender sich direkt zu erkennen geben sollen. Dafür könnt ihr auch einen Thread im PuG öffnen =)

 

[CCIBS]

Ich glaube in der Zwischenzeit läuft das so gut, dass man das optisch kaum noch unterscheiden könnte.

Ich kenne nur die Personen aus Dokus und so, und von Frau zu Mann finde ich es unmöglich, dass noch zu erkennen was zuvor war. Bei Mann zu Frau kann man es manchmal noch erkennen, da die Stimme einfach tiefer ist und das Gesicht kantiger. Aber nicht so gravierend, dass ich es mit Sicherheit sagen könnte.

Ich glaub selbst bei den Geschlechtsorganen ist das heute optisch kaum noch zu unterscheiden. Ob es sich beim Geschlechtsverkehr anders anfühlt? Keine Ahnung.

 

[rallyco]

Ich glaube in der Zwischenzeit läuft das so gut, dass man das optisch kaum noch unterscheiden könnte.

Eh, das hängt aber immer noch von der einzelnen Person ab und wie viel Mühe sie sich dann doch geben möchte, das komplett durchzuziehen. Gibt tatsächlich erstaunlich viele Transleute, die ihre Geschlechtsteile gerne behalten wollen (irgendwie doch verständlich, wenn man liest, wieviele nach der OP dann doch wieder zurückwollen) oder sich halbherzig den Bartschatten überschminken und dann meinen, sie würden durchgehen (eher wenig verständlich, bisschen Anspruch kann man dann doch an sich haben, finde ich).
Das hängt alles von so vielen Faktoren ab, dass man eigentlich sagen müsste: "Wie erkenne ich Transgender die es komplett durchgezogen haben und in ihrer Rolle komplett aufgehen?"

 

[Keylan]

Gibt tatsächlich erstaunlich viele Transleute, die ihre Geschlechtsteile gerne behalten wollen.

Ich finde es ja nicht so erstaunlich, dass Menschen die sich in der falschen Geschlechtsrolle gesehen haben, trotzdem Hemmungen haben sich buchstäblich Gliedmaßen abschneiden zu lassen und langwierige, schmerzhafte und vor allem riskante Operationen nicht durchleben wollen.

Noch dazu ist es für Betroffene eben teilweise weniger relevant wie das Sexualleben den genau aussieht, vielmehr dass sie sich in ihrem alltäglichen Umfeld wohlfühlen können. Und für die meisten Menschen hat darauf weniger Einfluss, was wirklich zwischen den Beinen hängt oder nicht, als die Assoziationen die die Umwelt hat mit dem was man eben denkt, das da unten sein würde.

 

[rallyco]

Wie gesagt, ich finde das auch völlig verständlich, mit diesem doch recht finalen und komplizierten Schritt zu warten. Das ist dann doch eine ganz andere Hausnummer, als z. B. sich die Brust operieren zu lassen. Auch mit eventuell größeren Komplikationen verbunden.

Kann ich vollkommen nachvollziehen und war auch in keinster Weise negativ oder kritisierend gemeint.

 

[Zensai]

Ach Leute. Ich verstehe ja, dass ihr brennt zu dem Thema was sagen zu wollen. aber halt nicht hier im Thread. Ich hab euch gebeten beim Thema zu bleiben und schon sind wir wieder weg davon.
Ich schließ dann mal ab, denn worüber ihr hier Diskutieren wollt gehört ins PuG!