News Von Kupfer- zum Glasfasernetz: Vorteile für Telekom durch taktisches Abschalten der Kupfernetze

Weyoun schrieb:
OK, ab morgen werden dir drei Phasen à 230V abgeschaltet. ;)
Lol :p
Weyoun schrieb:
Im Ernst: Koaxialkabel (z.B. Vodafone Cable) basieren auch auf Kupfer und sind alles andere als veraltet.
Um das TV-Kabelnetz geht es hier gar nicht, das ist ein eigenständiges Netz, unabhängig von Telefon- oder Glasfasernetz.
Und beim Telefonnetz gibt es eine gesetzliche Versorgungspflicht, im Gegensatz zum TV-Kabelnetz. Da gab es noch nie eine Versorgungspflicht. Deshalb haben rund die Hälfte der dt. Haushalte gar keine Möglichkeit TV-Kabel zu nutzen, weil es weite Gebiete in Deutschland gibt in denen das gar nicht ausgebaut ist.

Bedeutet:
Würde das Kupferdrahttelefonnetz abgeschaltet dann müsste diese Versorgungspflicht anderweitig sichergestellt werden; und zwar auch dort wo kein TV-Kabelnetz ausgebaut ist.
Die Frage ist ob von Gesetzgeberseite ein Angebotsmonopol erwünscht ist oder nicht.
 
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incurable schrieb:
Die Konkurrenz möchte der Telekom dauerhaft einen kostenintensiven Bären auf den Rücken binden, damit die eigenen Margen höher ausfallen können.

Am Ende zahlt's, wie immer, der Kunde.
Mit den eigenen Vorleistungspreisen, die weit über den tatsächlichen Kosten liegen, hat die Telekom ja auch über Jahre hinweg gutes Geld von der einmietenden Konkurrenz eingenommen.

Der zweite Punkt stimmt allerdings.
Ergänzung ()

Dr. MaRV schrieb:
Der BREKO gehören so ziemlich alle an, außer die Telekom. Für mich ein reiner Anti-Telekom-Lobbyverein, logisch das die permanent was zum Nörgeln an der Telekom haben. Liebe BREKO-Mitglieder, ihr könnt selbst die Straße aufreißen und eure Strippen in den Graben legen. Warum soll das immer euer ärgster Mitbewerber für euch machen?
Die BREKO Mitglieder haben schon mehr FTTB/H Anschlüsse gebaut, als die Telekom, insofern kann ich deren Kritik schon nachvollziehen.
 
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Col. Jessep schrieb:
Ich möchte nicht wieder die alte Leier spielen und den staatlichen Glasfaser Ausbau in Spiel bringen, nur ist dies der Ursprung aller Probleme, da die Politik versagt hat.
Ergänzung ()


Der Betrieb des Glasfaser Netzes ist günstig und stromsparender. Die Errichtung dessen aber nicht. Die Kosten für den Ausbau sind der springende Punkt. Deine Forderung ist absurd.
Dann ist der Aufbau wohl nur in Deutschland teuer..in den Nachbarländern kriegt man GB Tarife zu wesentlich günstigeren Preisen.

Nur ein naivling glaubt, er müsse den Ausbau eines Anbieters mit 40€ im Monat für einen peinlich Traffic geshapten 100/50mbit PON Anschluss rechtschaffend stemmen.
 
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Und weil Glasfaser so toll ist liegt bei mir (Mehrfamilienhaus) das Glasfaser Kabel dumm in der Erde und auch im Haus haben wir Glasfaser nutzt nur alles nichts wenn es nicht miteinander verbunden ist.
Bei mir in der Kleinstadt wurde überall Glasfaser Verlegt aber ich kenne niemanden der das bis heute Nutzen kann/darf.
 
WinnieW2 schrieb:
Und beim Telefonnetz gibt es eine gesetzliche Versorgungspflicht,

Würde das Kupferdrahttelefonnetz abgeschaltet
Seit mehreren Jahren gibt es schon kein "Kupferdrahttelefonnetz" mehr (Bereitstellung der analogen Telefonie über die ersten 160 kHz an Bandbreite auf dem Kupferkabel unabhängig vom DSL-Anschluss). Festnetztelefonie wird seitdem nur noch "emuliert", um weiterhin die alten analogen Telefone am Router nutzen zu können, technisch gesehen gibt es aber keine Festnetztelefonie mehr, die Telefonie ist nun vollständig digitaler Bestandteil des DSL-Anschlusses, somit gibt es auch keinen Splitter mehr.
 
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kingpin42 schrieb:
Die BREKO Mitglieder haben schon mehr FTTB/H Anschlüsse gebaut, als die Telekom
Kannst Du das belegen?
Ansonsten kann jeder alles behaupten.

Ich höre von der Breko nur Gejammer und Gewimmer, die würdens doch nicht anders mit der Telekom machen.
 
kingpin42 schrieb:
Mit den eigenen Vorleistungspreisen, die weit über den tatsächlichen Kosten liegen, hat die Telekom ja auch über Jahre hinweg gutes Geld von der einmietenden Konkurrenz eingenommen.
Aus dem Gutachten:
Die Deutsche Telekom hat von 2011 bis 2020 ca. 4,5 Mrd. Euro in Glasfaseranschluss-
netze investiert. Gleichzeitig haben die Wettbewerber der Deutschen Telekom im Zeit-
raum 2011 bis 2020 (monatliche) Vorleistungs-Entgelte für Anschlüsse bezahlt, die ca.
4,6 Mrd. Euro über den tatsächlichen Kosten lagen. Damit haben die Wettbewerber im
Zeitraum bis 2020 durch Überzahlungen faktisch den gesamten FTTH/B-Ausbau der
Deutschen Telekom finanziert.
aus https://www.vatm.de/wp-content/uploads/2021/12/VATM-Gutachten-Winzer-26.11.2021.pdf
Seite 18 1. Absatz.
Ergänzung ()

der_Schmutzige schrieb:
Kannst Du das belegen?
Ansonsten kann jeder alles behaupten.

Ich höre von der Breko nur Gejammer und Gewimmer, die würdens doch nicht anders mit der Telekom machen.
1712850098723.png


https://www.vatm.de/wp-content/uploads/2023/11/Marktstudie-2023-V6.pdf
Seite 21
 
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Jetzt plaudere ich mal etwas aus dem Nähkästchen.

In meinem Bereich (Kreisstadt mit 17.000 Einwohnern) gab es eine ekelhafte Dauerbaustelle (altes Kabel; papierisoliert Adern mit Bleimantel; war nach fast 70 Jahren quasi permanent am absaufen) und mit der Zeit sind alle Kunden zum inzwischen ausgebauten FTTH gewechselt. Außer das berühmte gallische Dorf, bestehend aus einem einzigen Einwohner mit einem alten POTS-Anschluss.

Eines Tages wurde beschlossen, dass wir das alte Kabel wegen eines einzigen Kunden nicht mehr reparieren wollen und er stattdessen auf FTTH wechseln soll. Nach einigem hin und her wurde von der regionalen Geschäftsführung ein entsprechendes Machtwort verfügt, dass dieser eine Kunde eben in den sauren Apfel beißen muss. Damit konnte endgültig ein altes Kabel mit 200 Doppeladern außer Betrieb genommen werden und ein Wohngebiet mit einigen Wohnblöcken als "FTTH only" betrachtet werden.

Ich arbeite schon recht gerne an den alten Kupferkabeln, aber der nötige Aufwand (das Kabel verlief an einer gut frequentierten Abfahrt einer Tiefgarage und unter einem Spielplatz) wäre niemals zu rechtfertigen gewesen.

Wo man das Kupfernetz abschalten kann, da sollte man es auch um jeden Preis durchziehen.
 
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PieczonyKurczak schrieb:
Man kann könnte auch die Telekom dazu zwingen auch bei Glasfaser anderen Anbietern einen (fairen?) Zugang zu gewähren.
FTFY
Ergänzung ()

PieczonyKurczak schrieb:
Eine Kupferabschaltung kann NIEMALS falsch sein, NUR richtig.
Das alte Kupfernetz erlaubte eine von äußeren Faktoren weitgehend unabhängige Kommunikation. Konnte man früher schon sehen, wenn man trotz Stromausfall mit einem einfachen Tasten- oder Wählscheibentelefon telefonieren konnte. Die elektrische Leistung, die es zur Aufrechterhaltung dieser Funktionalität bedurfte, betrug einen Bruchteil von dem, was heute für VoIP nötig ist und war im Notfall schnell wieder herstellbar.

Das ist heute nicht mehr möglich. Strom weg und Du bist von jeglicher Kommunikation abgeschnitten. Der Stromausfall muss noch nicht mal in Deinem Viertel sein. Von daher war die Abschaltung des analogen Kupfernetzes aka Festnetztelefonie im Blick auf mögliche kommende Krisensituationen der größte Fehler, den dieses Land je begangen hat.
 
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Balikon schrieb:
Das alte Kupfernetz erlaubte eine von äußeren Faktoren weitgehend unabhängige Kommunikation. ... Die elektrische Leistung, die es zur Aufrechterhaltung dieser Funktionalität bedurfte, betrug einen Bruchteil von dem, was heute für VoIP nötig ist und war im Notfall schnell wieder herstellbar.
Ich weine diesen Zeiten auch noch hinterher. Sowohl analoge Telefone als auch einfache ISDN-Telefone mit Notspeisefunktion hingen an der bestromten Telefonleitung mit um die 60V, an deren Gegenseite zur Pufferung einfache Blei-Batterien hingen und jedem Stromausfall getrotzt haben. ;)
 
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Balikon schrieb:
Von daher war die Abschaltung des analogen Kupfernetzes aka Festnetztelefonie im Blick auf mögliche kommende Krisensituationen der größte Fehler, den dieses Land je begangen hat.
Ach iwo. Heute hat jeder in Deutschland lebende Person im Schnitt zwei Mobilfunkanschlüsse. Solange in 5 km die Antenne noch funktioniert, kannst du jemand erreichen.
Bei Hochwasser und ähnlichen Katastrophen wird immer versucht, möglichst zeitnah die Handymasten neben dem Zivilfunk zu reaktivieren, einfach damit die Leute unter egal welchen Umständen um Hilfe rufen können.
 
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Balikon schrieb:
Die elektrische Leistung, die es zur Aufrechterhaltung dieser Funktionalität bedurfte, betrug einen Bruchteil von dem, was heute für VoIP nötig ist
Sicher? Es hat sich halt mehr zentralisiert, was Stromausfälle ja leichter handelbar machen sollte. Aber die Technik für die letzte Meile ist stromsparender.

Zum Thema: Das klingt für mich etwas übertrieben, selbst in 2012er-FTTH-Gebieten läuft das Kupfernetz weiter und wurde oft noch durch FTTC aufgerüstet. Einfach abschalten ist ja auch nicht, weil die Konkurrenz dann ihre TAL nicht mehr bestellen könnte…
Ergänzung ()

WinnieW2 schrieb:
Und beim Telefonnetz gibt es eine gesetzliche Versorgungspflicht, im Gegensatz zum TV-Kabelnetz.
Es gibt inzwischen ein Anspruch auf die Dienstleistung, aber nicht, das der via Doppelader oder überhaupt von der Telekom erfolgen muss.
 
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Krik schrieb:
Heute hat jeder in Deutschland lebende Person im Schnitt zwei Mobilfunkanschlüsse. Solange in 5 km die Antenne noch funktioniert, kannst du jemand erreichen.
Falsch. Es muss nicht nur Deine Antenne funktionieren, sondern auch die Antenne Deines Gesprächspartner und alle Stationen dazwischen. Wenn der Strom ausfällt und alle nach ihren Mobiltelefonen greifen ist das Netz innerhalb kurzer Zeit platt und es geht nichts mehr. Oder hast Du nie die Berichte aus Katastrophenregionen gesehen? Ahrtal? Ging NICHTS mehr über Mobilfunk. Du brauchst ja noch nicht einmal eine Katastrophe. Reicht ja, wenn Sylvester ist.

Wie lange hält der Akku eines Mobiltelefons? Im analogen Netz brauchtes nur ein einfaches Telefon, dass gar keine Batterien oder elektrischen Anschluß benötigt, weil der Betriebsstrom vom Netz kommt. Zusammen mit simplen Technik und den weitestgehend verbuddelten Kabeln war das System sehr viel robuster als alles, was wir heute haben.
 
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Balikon schrieb:
Wie lange hält der Akku eines Mobiltelefons? Im analogen Netz brauchtes nur ein einfaches Telefon, dass gar keine Batterien oder elektrischen Anschluß benötigt, weil der Betriebsstrom vom Netz kommt.
Wie lange hielt/hält der Batteriepuffer einer Vermittlungsstelle? Ewigkeiten sind das auch nicht und Dieselaggregate haben nur größere Technikstandorte.
Balikon schrieb:
Zusammen mit simplen Technik und den weitestgehend verbuddelten Kabeln war das System sehr viel robuster als alles, was wir heute haben.
Verbuddelte Kabel haben im Ahrtal oder anderen Überflutungen halt auch nicht viel geholfen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Typo)
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Balikon schrieb:
Oder hast Du nie die Berichte aus Katastrophenregionen gesehen?
Habe ich. Und wenn man mal genauer hinschaut bzw. sich etwas rein liest, dann haben die Rettungskräfte zum Anfang der Katastrophe genau zwei Aufgaben: Gebiet erkunden und den Mobilfunk & Zivilfunk wiederherstellen.
Man kann eine mobile Mobilfunkantenne auch einfach an den Rand des betroffenen Gebiets hinstellen, wo noch Strom und eine Datenanbindung verfügbar sind. Das deckt sicher 10-20 km² ab.

Balikon schrieb:
Wie lange hält der Akku eines Mobiltelefons?
~2 Tage. Ja und? Das THW baut schon am ersten Tag die Antennen auf.
Wir sind hier in Deutschland und nicht im Nirgendwo, wo man mit Buschtrommeln und Rauchzeichen kommuniziert. Falls hier wirklich mal eine Katastrophe passiert, nach der es nicht mehr möglich ist, ein paar Antennen aufzubauen, dann würde auch das alte Festnetz nicht mehr laufen. Das wäre genauso außer Gefecht gesetzt.
 
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Balikon schrieb:
Im analogen Netz brauchtes nur ein einfaches Telefon, dass gar keine Batterien oder elektrischen Anschluß benötigt, weil der Betriebsstrom vom Netz kommt. Zusammen mit simplen Technik und den weitestgehend verbuddelten Kabeln war das System sehr viel robuster als alles, was wir heute haben.
Hilft dir nur nichts, wen du in der Vermittlungsstelle ebenfalls schwimmen gehen kannst 🏊‍♂️
 
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St3ppenWoLF schrieb:
Wo man das Kupfernetz abschalten kann, da sollte man es auch um jeden Preis durchziehen.
Das um jeden Preis durchzuziehen, würde ich schon als problematisch ansehen. Wenn es wie in deinem Fall um einen einzelnen Wechselunwilligen geht, ok. Aber lass in einem Ort mal mehrere Haushalte an der Kupferleitung hängen, die ihren (V)DSL-Anschluss bei einem anderen Anbieter als der Telekom gebucht haben.

Würde man der Telekom jetzt bedingungslos erlauben, oberall Kupfer abzuschalten, wo sie selber GF liegen hat, hätten sie quasi einen Freibrief, der Konkurrenz sämtliche (V)DSL-Kunden abzuklemmen und gleichzeitig müssten die Kunden dann zur Telekom wechseln, wenn sie weiterhin Internet haben wollen. Die Telekom könnte sich mit der Kupferabschaltung dort erstmal konkurrenzlos agieren.
 
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mibbio schrieb:
Würde man der Telekom jetzt bedingungslos erlauben, oberall Kupfer abzuschalten, wo sie selber GF liegen hat, hätten sie quasi einen Freibrief, der Konkurrenz sämtliche (V)DSL-Kunden abzuklemmen
Die Konkurrenz könnte ich Gegenzug ja mal selbst ein Glasfasernetz aufbauen ;)
mibbio schrieb:
gleichzeitig müssten die Kunden dann zur Telekom wechseln, wenn sie weiterhin Internet haben wollen.
Ich hab gelesen, dass die Telekom Open Access anbietet, wen man mit ihnen spricht.
 
Tom_123 schrieb:
Die Konkurrenz könnte ich Gegenzug ja mal selbst ein Glasfasernetz aufbauen
Womit man dann aber halt Doppelt- und Dreifachausbau hätte, was am Ende für alle beteiligten unwirtschaftlich ist.

Tom_123 schrieb:
Ich hab gelesen, dass die Telekom Open Access anbietet, wen man mit ihnen spricht.
Wenn das so ist, dann ist die Abschaltung von Kupfer durchaus in Ordnung. Ist aber auch die Frage, zu welchen Konditionen die Telekom da dann Open Access anbietet. Denn anders als bei Kupfer wird der Preis dafür bei GF ja nicht durch die BNetzA reguliert.
 
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mibbio schrieb:
Denn anders als bei Kupfer wird der Preis dafür bei GF ja nicht durch die BNetzA reguliert.
Hat sich aber auch noch kein anderer von den Großen ernsthaft beschwert und lieber Verträge abgeschlossen.
 
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