Vodafone wegen „LTE Zuhause“-Tarifen vor Gericht
Im Dezember wurde Vodafone von der Verbraucherzentrale Sachsen wegen unlauterer Werbung abgemahnt: im DSL-Ersatztarif „LTE Zuhause“ wird dem Kunden schnelles Internet versprochen, wie bei der Telekom wird die Geschwindigkeit nach dem Erreichen einer monatlichen Volumengrenze allerdings drastisch gedrosselt.
Dabei wird den Verbrauchern suggeriert, dass diese Tarife im Sinne einer Flatrate zu nutzen sind, so der Vorwurf der Verbraucherschützer. Wird das gekaufte Volumen der jeweiligen Tarifklasse jedoch aufgebraucht, fällt der Verbraucher in seiner Surfgeschwindigkeit auf 384 kbit/s und damit einen Bruchteil der maximal möglichen Bandbreite zurück. Nur kostenpflichtig kann er sich bei Vodafone wieder schnelles Internet freischalten lassen.
Per Unterlassungserklärung wollten die Verbraucherschützer Vodafone zur Einstellung dieser Praxis bringen. „Die Unterlassungserklärung, die wir in Sachen LTE-Tarife gefordert haben, hat Vodafone nicht abgegeben“, erklärte nun jedoch Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen und ergänzt: „Nun werden sich die Gerichte mit den Tarifen befassen müssen.“
Die Deutsche Telekom war einer Klage der Verbraucherzentrale nach Verhandlungen in letzter Minute durch Eingeständnisse beim Inklusivvolumen entgangen. In den „Call & Surf Comfort via Funk“-Tarifen der Telekom können Kunden „ab Januar 2014“ drei Mal pro Monat kostenlos weitere 10 GB Transfervolumen hinzubuchen, darüber hinaus soll ein neuer Tarif zwar weniger Maximalbandbreite über LTE, dafür aber ein höheres monatliches Transfervolumen bieten. Gedrosselt wird, sobald das Inklusivvolumen verbraucht ist, allerdings auch bei der Telekom weiterhin auf 384 kbit/s.
Vodafone und die Verbraucherzentrale werden die Frage, ob die aktuelle Tarifgestaltung zulässig ist, nun vor Gericht verhandeln.