BenQ will „back to the roots“
Der angeschlagene Elektronikhersteller BenQ will sich zukünftig wieder verstärkt als Auftragsfertiger profilieren. Dazu soll das Consumer-Electronics-Geschäft in eine Tochtergesellschaft ausgegliedert werden. Der große Rest soll unter dem Namen Jia Da Corporation wieder ordentliche Gewinne einfahren.
Geht es nach BenQ-Chef Kun-Yao Lee, könnte dieser Plan noch bis September umgesetzt werden. Offenbar fehlt dem BenQ-Vordenker nur noch die Zustimmung der Aktionärs-Hauptversammlung, die am 15. Juni zusammentreten wird. „Nachdem wir die Finanzierung von BenQ Mobile in Deutschland eingestellt haben, macht unser Markengeschäft nur noch einen relativ kleinen Anteil verglichen mit der Auftragsfertigung aus“, kommentierte BenQ-Chairman K.Y. Lee den Plan. Dieser kleine Teil sei nun aber reif, eigenständig zu operieren.
In der Funktion als Auftragsfertiger soll sich die Jia Da Corporation vor allem über die Produktion von Kern-Komponenten für Consumer Electronics, wie beispielsweise LC-Displays, profilieren. Dies ist auch bitter nötig. Nach dem Desaster um BenQ Mobile sitzt nicht nur die deutsche Tochter, sondern auch der taiwanesische Mutterkonzern auf einem riesigen Schuldenberg, was einen miserablen Fehlbetrag von 612 Millionen Euro bedingte. Ob dieses Minus tatsächlich und ausschließlich auf die Deutschlandpleite zurückzuführen ist, ist fraglich. Auch im ersten Quartal 2007 war der Umsatz weiter rückläufig.