Neue Fabrik: Sony investiert über 800 Millionen Euro in Bildsensoren

Nicolas La Rocco
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Neue Fabrik: Sony investiert über 800 Millionen Euro in Bildsensoren
Bild: Sony

Sony plant Investitionen von über 800 Millionen Euro, um seine Vormachtstellung im Bereich der Bildsensoren auszubauen. Eine neue Fabrik für CMOS-Sensoren soll bis April 2021 fertiggestellt werden und Sonys Produktionskapazität massiv erhöhen. Sony will sich damit für die Nachfrage in Smartphones, Autos und Fabriken wappnen.

Im Bereich der Bildsensoren hält Sony einen Marktanteil von 50 Prozent und ist Weltmarktführer. Über die kommenden sechs Jahre will das Unternehmen seinen Marktanteil auf 60 Prozent ausbauen und den ärgsten Konkurrenten Samsung weiter hinter sich lassen. Samsung hat derzeit einen globalen Marktanteil von 20 Prozent.

75.000 m² Nutzfläche neben bestehender Fabrik

Dabei helfen soll Sony der Bau einer vollständig neuen Fabrik in Isahaya, das im Südwesten Japans in der Präfektur Nagasaki liegt. Dort soll direkt neben einem bestehenden Werk eine Fabrik mit rund 75.000 m² Nutzfläche entstehen. Sony plant dafür im kommenden Fiskaljahr Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Yen ein, berichtet Nikkei. Zum Start des darauffolgenden Fiskaljahres im April 2021 soll die neue Fabrik bereits einsatzbereit sein. Sony fertigt seine Bildsensoren ausschließlich in Japan, weitere Standorte sind Kumamoto und Oita im Süden sowie Yamagata im Norden. Die Entwicklung findet ausschließlich in Isahaya und Kumamoto statt.

Immer mehr Sensoren werden benötigt

Sony rechnet angesichts der Entwicklungen in Bereichen wie 5G, Smartphones, Automotive und Fabriken mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach Bildsensoren. 5G werde es möglich machen, deutlich mehr Daten über das Mobilfunknetz zu transportieren und damit neue Anreize für leistungsfähigere Kameras in mobilen Endgeräten jeglicher Art schaffen. In Smartphones werden laufend mehr Bildsensoren verbaut, es ist nicht unüblich, dass in einem High-End-Smartphone insgesamt fünf oder mehr Sensoren für die hintere und vordere Kamera zum Einsatz kommen. Auch in vielen Smartphones der Mittelklasse sind mittlerweile Triple-Kameras anzutreffen.

Im Automobilsektor und in Fabriken gelten Kameras ebenfalls als elementar für die weitere Entwicklung. Vor allem das automatisierte und später autonome Fahren ist neben Radar und Lidar stark von den von Kameras erfassten Informationen abhängig. In Fabriken dienen Kameras der Qualitätssicherung oder kommen zukünftig in Robotern zum Einsatz, die autonom ihre Bahnen durch die Produktionshallen ziehen.

Output soll weit über 130.000 Stück steigen

Sonys derzeitiger Output von Bildsensoren liegt Nikkei zufolge bei monatlich 100.000 Stück. Bisher habe sich Sony mit dem Ausbau bestehender Fertigungslinien und einer höheren Effizienz verbessern können, für weiteres Wachstum muss aber ein neuer Standort errichtet werden. Bis März 2021 soll die Produktionskapazität auf monatlich 130.000 Stück wachsen. Mit Eröffnung der neuen Fabrik ist ein weiterer massiver Anstieg zu erwarten, wenngleich hier noch keine Zahlen vorliegen.