News Desinformation und Moderation: EU eröffnet offizielles Verfahren gegen X (Twitter)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G3cko schrieb:
Das Wahrheitsministerium?
Etwas sehr polemisch.
Da es dabei durchaus um die Leugnung belegter Fakten geht, deren Leugnung u.a. in Deutschland unter Strafe steht (wie zum Beispiel den Holocaust dessen Existenz sowohl allgemeiner, als auch wissenschaftlicher Konsens ist), ist es komplett richtig und korrekt die Einhaltung der Regeln zu verlangen.
Die EU ist kein autokratischer Repressionsstaat, der Zensur verwendet um eigene Vergehen an den Menschenrechten unter den Tisch zu kehren.

Selbstverständlich kann in anderen Staaten etwas derartiges erlaubt sein, aber nur weil es irgendwo erlaubt ist z.B. andere Menschen zu töten, landest Du hierzulande dafür zum Glück hinter Gittern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CableGuy82, MiroPoch, Grede und 10 andere
@AlextK Es geht ja auch um Äußerungen die aus dem Gefühl entstehen oder eben das Individuelle Recht auf Unversehrtheit einschränken. Vor Artikel 5 kommt nämlich noch Artikel 3. Und Letztlich: Deine eigenen Rechte gehen genau so weit, bis sie die eines anderen einschränken.

G3cko schrieb:
Wer bestimmt den was Wahr ist? Das Wahrheitsministerium?
Eine Wahrheit ist einfach wahr und überprüfbar durch Evidenz. Das bestimmt niemand, das überprüfen höchstens Leute. Und die sollten dafür ausgebildet sein, denn das ist wissenschaftliche oder Journalistische Arbeit und nicht "Nachplappern, was man irgendwo gelesen hat, wos auch der Poster dort schon nicht verstanden hat".

Quellenprüfung und Plausibilitätsprüfung ist da unabdingbar
xen0x schrieb:
Das Problem ist doch, wo fängt Hass an und hört die freie Meinungsäußerung auf?
Nur weil sich jemand beleidigt fühlt, ist das nicht sofort Hass.
Siehe Oben. Sich beleidigt fühlen und beleidigen ist ungefähr auf dem selben Unterschiedslevel wie "Sachlich diskutieren oder statt dem Thema das Gegenüber despektierlich angehen".

"Heut darf man ja nix mehr sagen" ist eine Ausrede die ich nicht mehr hören kann. Sachlich kann man innerhalb unserer Gesetze alles diskutieren, wenn man aber stattdessen die Leute mit Beleidigungen persönlich angreift und dabei die Grenzen immer weiter und weiter ausdehnt dann reden wir doch nicht mehr von Meinungsfreiheit, sondern dann beleidigst du Leute, und die müssen sich das nicht gefallen lassen.

Unsere Demokratie muss viel aushalten, ja. Hassrede in Form von Beleidigungen, Falsche Verdächtigungen, Holocaustleugnungen oder Gewaltandrohungen oder entsprechenden Wünschen gehören aber definitiv nicht dazu.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: retrozerky, Meines, iron_monkey und 43 andere
Finde ich gut. Erinnert irgendwie an Johnny Depp vs Amber Heard. Wer, wer ist darf jeder selber entscheiden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: HtOW und tritratrullala
AlextK schrieb:
Hass ist übrigens trotz anders lautender Auffassung ein nicht verbotenes Gefühl.
Hass, als Gefühl ist und kann nicht verboten werden.
Die Art diesen Auszudrücken hingegen schon, und ich hoffe doch sehr, dass es hier gemeinsamer Konsens ist, dass keine Gefühle es rechtfertigen anderen Menschen mit Gewalt zu drohen (oder schlimmer: mit der Ausübung von Gewalt Ausdruck zu verleihen).
Gefühle sind irrational, umso wichtiger, dass es Dritte gibt, die auch einen selbst von möglichen Fehlentscheidungen gegen halten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: s0undjan, CableGuy82, MiroPoch und 5 andere
Zensai schrieb:
Eine Wahrheit ist einfach wahr und überprüfbar durch Evidenz
Das ist Unsinn. Es ist noch gar nicht solange her, da sind unterschiedlichste "Wahrheiten" in Sachen Corona und Impfung geschrieben worden, die sich alle als unwahr herausgestellt haben. Gerade in diesen Zeiten wurde stets auf Evidenz gepocht, und wenn es nur die anekdotische war.
Wie auch immer, wenn Behörden oder Regierungen anfangen, Meinungen zu zensieren, wird mir mehr als mulmig. Egal wie ehrhaft ide Begründung sei.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ray Donovan, FR3DI, Beatmaster A.C. und 30 andere
Sehr schwieriges Thema, Wahrheit ist schlichtweg nicht überall einfach nachweisbar bzw. was Wahrheit ist wird von unterschiedlichen Seiten unterschiedlich bewertet. Man braucht sich ja nur mal Debatten zum Thema "wie viele Geschlechter gibt es" anschauen.

Bei anderen Themen ist es natürlich deutlich einfacher, wenn z.B. mehrere Jahre alte Videos des IS genutzt werden um Israel zu diskreditieren etc... Dies hat meiner Erfahrung nach aber mit Community-Notes doch relativ gut funktioniert.

Ansonsten natürich eine einfache Lösung: X beendet den Dienst in der EU. Ob wir uns damit aber einen Gefallen tun, ich weiß ja nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: kaipr, _Cassini_, LuisT und 3 andere
Simanova schrieb:
Meinungsfreiheit in den USA bedeutet, dass man alles erstmal sagen und behaupten kann.
Meinungsfreiheit in der EU bedeudet, dass man alles sagen kann, was niemand Anderen schadet oder in seinen Grundrechten verletzt.
In den USA herrscht Redefreiheit.
Redefreiheit und Meinungsfreiheit sind nicht das Gleiche.
Was ist eigentlich so schwer daran das mal zu verstehen und dann auch richtig einzuordnen?
Es werden immer wieder Begriffe durcheinander geworfen die nichts miteinander zu tun und vollkommen unterschiedliche Reichweiten haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Three of Nine
Zensai schrieb:
Hassrede in Form von Beleidigungen, Falsche Verdächtigungen, Holocaustleugnungen oder Gewaltandrohungen oder entsprechenden Wünschen gehören aber definitiv nicht dazu.
Leider sind diese Punkte mittlerweile doch relativ subjektiv. Die Empfindlichkeitsschwelle ist da meiner Meinung nach in den letzten Jahren rapide gesunken, viele fühlen sich bei allem und jedem getriggert etc...

Dies sachlich abzufangen ist meiner Meinung nach nur sehr schwer möglich. Auch wenn es aus meiner Sicht definitiv möglich wäre, so würden sich die entsprechenden Personen ja trotzdem beleidigt etc. fühlen.

Da Gefühle in dieser Debatte mittlerweile einen immer größeren Anteil einnehmen (meiner Beobachtung nach) wird sich dieses Thema sachlich kaum erschlagen lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FR3DI, kaipr, Michael_Migo und 3 andere
duskstalker schrieb:
wie soll das denn bitte funktionieren? twitter und telegram sind mitunter die "schnellsten" kanäle für irgendwelche erstmeldungen von einzelpersonen. wie und wer soll da bitte ad hoc prüfen
Das Problem ist nicht, dass nicht vor dem Absenden bereits geprüft wird, sondern vor allem, dass selbst gemeldete Nachrichten nicht ausreichend geprüft werden. Der Heiseartikel dazu, dass z.B. Holocaustleugnung nicht gelöscht, sondern nur schwieriger auffindbar gemacht wird bei Twitter X, wurde ja bereits verlinkt.

Das hat nix mit Redefreiheit oder technischen Schwierigkeiten zu tun, sondern mit dem Unwillen besonders problematischen Stimmen keine Plattform mehr bieten zu wollen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CableGuy82, gartenriese, evilhunter und 2 andere
Zensai schrieb:
Sachlich kann man innerhalb unserer Gesetze alles diskutieren, wenn man aber stattdessen die Leute mit Beleidigungen persönlich angreift und dabei die Grenzen immer weiter und weiter ausdehnt dann reden wir doch nicht mehr von Meinungsfreiheit, sondern dann beleidigst du Leute, und die müssen sich das nicht gefallen lassen.

D'accord. Andererseits werden allerdings die Grenzen, ab wann etwas als Hass oder Hetze abgetan wird, auch immer weiter verschoben.

Beispiel (Achtung: politisch): In einer Diskussion im Netz (nein, nicht auf CB) meinte ein Teilnehmer (unter einer Menge von Likes), Israel habe jedes Recht, sich gegen den Angriff durch die Hamas zu wehren, und das mit sämtlichen Methoden und Mitteln, die es anzuwenden gedenke.

Meine Antwort darauf: "Nein, auch für Israel gilt das Völkerrecht. Auch in Israel gelten Menschenrechte, und die Tatsache, daß mein Feind dagegen verstößt, gibt mir in keiner Weise die Erlaubnis, ihm dies gleichzutun" ergab was?

Richtig: Eine Menge persönlicher Anfeindungen und einen Verweis wegen 'antisemitischer Hetze und Wiedergabe von Hamas-Propaganda'.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ray Donovan, retrozerky, FR3DI und 8 andere
Zensai schrieb:
Holocaustleugnungen oder Gewaltandrohungen
Ist aber auch einfach ein Extrembeispiel. Und absoluter Schwachsinn zu behaupten dem Holocaust hätte es nicht gegeben. Hast du den Film Zensur über Wikipedia gesehen? Die Bubble der Rahmenbedingungen was gesagt werden darf im Pro/Kontra Diskurs ist ziemlich klein, darüber sind ja eher viele Menschen besorgt. Wenn Deutsche Politiker sagen Russen sehen zwar wie Menschen aus sind aber keine, oder das schlimmste an Atombomben ist das wir uns davor Fürchten fragen sich mMn zurecht immer mehr Leute was da eigentlich abgeht? X hällt da gekommt dagegen indem eben die Rahmenbedingungen was gesagt werden darf und was nicht ignoriert. Ich finde das gut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: _Cassini_, berkeley, Hovac und 7 andere
Hi,

MasterMaso schrieb:
Toleranzparadoxon

da habe ich kürzlich eine schöne Interpretation gelesen: Toleranz ist keine moralische Grundhaltung, sondern sollte als Vertrag gewertet werden. Wer sich nicht an die Vertragsbestandteile halten will, kann sich auch nicht darauf berufen und von anderen die Einhaltung erwarten. Damit ist das Paradoxon keines mehr. Finde ich einen sehr interessanten Ansatz dazu!

@Topic

Ich stehe sämtlichen "sozialen Medien" von Beginn an skeptisch gegenüber, X unter Elon Musk ist aber nochmals deutlich und merklich im Niveau gesunken - falls dieser "Dienst" wegfallen würde, ich würde keine Träne verschwenden. Ich kann nicht verstehen, wieso man sich so etwas freiwillig antun möchte.

Aber: solange zumindest nicht gegen geltendes Recht verstoßen wird darf natürlich jeder seine Meinung grundsätzlich kundtun.

VG,
Mad
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: joshlukas, CableGuy82, R4nd0 und 2 andere
G3cko schrieb:
Wer bestimmt denn was Wahr ist? Das Wahrheitsministerium?

Im konkreten Fall der Holocaust-Leugnung: Die überwältigende Menge an historischen Belegen sowie die wissenschaftliche Auswertung und Aufarbeitung eben dieser schier überwältigenden Masse an Beweisen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: iron_monkey, CableGuy82, Teeschlürfer und 9 andere
Was Meinungsfreiheit betrifft:
Dass Meinungsfreiheit nicht bedeutet, dass man auch das Recht hat dass dieser Meinung nicht widersprochen wird sollte wohl klar sein, auch wenn sehr viele die meinen ihre Meinung würde von der Gesellschaft unterdrückt das anders sehen.

Viel wichtiger ist aber noch: Meinungen und Fakten sind unterschiedliche Dinge - man kann Tatsachen zwar je nach den eigenen (Moral)vorstellungen anders bewerten, sobald es aber darum geht, dass man eigene "Tatsachen" als Maßstab heranziehen will wird es gefährlich.
Denn "alternative Fakten" spalten die Gesellschaft und zerstören auch jeden Diskurs, denn wenn man sich nicht über beweisbare und belegte Tatsachen (!) einig sein kann, wie beispielsweise ob die Erde nun eine Kugel oder eine Scheibe ist, dann kann man da auch nicht zu einem Konsens kommen.

Das war vor dem Internet alles kein Problem, da gab es halt den einen "Dorfdeppen" der irgendwelche privaten Verschwörungstheorien entwickelte - mit dem Internet besteht für diese Menschen jedoch die Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und eine für Gesellschaft schädliche kritische Masse zu entwickeln.
Menschen sind oft genug leicht verführbar und wenn diese Gruppen ihre "Meinung" von einer Herrschaft der Reptiloiden verbreiten dürfen, dann bekommen sie nach und nach immer weiter Zulauf, bis wir QAnon, Querdenker, Kapitolerstürmung haben.

Hier heißt es - auch wenn Querdenker anfangs vielleicht harmlos wirkten - solche Entwicklung von Anfang an stoppen, bevor es zu spät wird - denn wenn Menschen zu tief in solche Systeme der einfachen Lösungen für komplizierte Dinge versinken, holt man sie da nicht mehr raus.
Wer fest glaubt, dass Filmstars Kinderblut trinken oder in Impfstoff Trackingchips enthalten sind, der ist für die Gesellschaft verloren!
(Was auch nicht weit von dem "in den Untergrund gehen" ist, wie es beispielsweise der NSU tat - nur dass dieser Untergrund neben geschlossenen Telegramgruppen auch die Öffentlichkeit - wie eben Twitter - umfasst)

Und das Konzept ist eigentlich auch nichts Neues!
Spätestens seit dem 11. September ist der Begriff des "Hasspredigers" bekannt, der jungen Männern einredet, dass es für sie gut wäre sich für einen Heiligen Krieg zu opfern.
So werden Selbstmordattentäter herangezüchtet!

Dabei ist das, auf jedem Schritt bis zum allerletzten, auch nur Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit.
Jeder darf "meinen", dass seine Religion die beste ist und alle anderen niedere Ungläubige und er darf sie auch hassen - zumindest denjenigen zufolge, die auch Hass als Meinungsfreiheit verstehen.
Erst der letzte Schritt, nämlich der Aufruf zur Tat (also Attentaten), ist dann unmissverständlich illegal - aber wenn man bis direkt vor diesen Schritt gekommen ist ist der letzte quasi unausweichlich, weil der gesäte Hass bereits so groß ist!

Ich könnte jetzt noch was vom Toleranzparadoxon erzählen und dass man Intoleranz gegenüber intolerant sein muss, weil ansonsten die Intoleranten die Regeln vorgeben.
Quasi "Wenn die Klügeren immer nachgeben regieren die Dummen".
Oder von der Verschiebung des Overton-Fensters, d.h. dass durch stetige Wiederholung von eigentlich unaussprechlichen Dingen diese nach und nach doch aussprechbar und schließlich akzeptiert werden, weshalb eine Verschiebung des Diskurses in solche Richtungen gleich vermieden werden muss...
Aber dann wird mein Beitrag noch länger...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: retrozerky, joshlukas, iron_monkey und 10 andere
Zensai schrieb:
Eine Wahrheit ist einfach wahr und überprüfbar durch Evidenz.
Eine (wissenschaftliche) Wahrheit ist nur so lange wahr, bis jemand sie widerlegen konnte = wissenschaftliche Praxis der Forschung. Widerlegen allerdings, heißt ja, dass dies eine zensurwürdige Meinung ist, da sie ja der "Wahrheit" widerspricht. Demnach ist damit dann die genau jetzt geltende "Wahrheit" also für alle Zeit eingefrohren und niemand darf mehr dagegen reden...

Auch Bedarf Meinung nicht einer Quelle - es ist ja MEINE Meinung - solange ich diese nicht so darstelle, dass es von jemand anderen kommt. Oder darf ich keine Meinung zu etwas haben, dass nicht jemand anderes schon vorgekaut hat, auf dass ich auf dessen Meinung verweisen muss?
Es ist immer eine Gratwanderung und daher ist Zensur NIE das Richtige - war es nie und wird es niemals sein
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ray Donovan, kaipr, Michael_Migo und 13 andere
Zensai schrieb:
Und Letztlich: Deine eigenen Rechte gehen genau so weit, bis sie die eines anderen einschränken.
In den letzten Jahren (20 - 23) hat man genau darauf geschissen.

Zensai schrieb:
Unsere Demokratie muss viel aushalten, ja. Hassrede in Form von Beleidigungen, Falsche Verdächtigungen, Holocaustleugnungen oder Gewaltandrohungen oder entsprechenden Wünschen gehören aber definitiv nicht dazu.
Darf ich Geschichte nicht untersuchen? Warum soll ich niemanden beleidigen dürfen? Wenn man beschränkt was ich sagen darf, ist man nicht mehr frei.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: JimNastyX, berkeley, Three of Nine und 10 andere
G3cko schrieb:
Wer bestimmt denn was Wahr ist? Das Wahrheitsministerium?
Fast schon eine Trope, die "Wahrheitsministerium"-Posts unter Nachrichten zu X. Way to go!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CableGuy82, tic-tac-toe-x-o, mischaef und 6 andere
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben