News Netatmo: Smartes Türschloss ist offline und öffnet mit NFC-Schlüsseln

Hayda Ministral schrieb:
Falls ich das richtig verstanden habe: Würde man den Schlüssel bei der App nicht brauchen, dann hätte das Schloss einen Motor. Da das Schloss keinen Motor hat kann die App nur den NFC-Chip ersetzen.
Doch nicht zwingend. Man kann das Schloss doch auch manuell betätigen, etwa wenn der Schließzylinder durch Drehen am "Knauf" geöffnet wird (also an diesem dicken Schließzylinder).
Also Szenarium 1: Physischer Schlüssel hat Chip integriert, funkt mit dem Schloss, es erfolgt die Freigabe nach Authentifizierung und Schlüssel lässt sich reinstecken und schließen.

Szenarium 2: App kommuniziert mit dem Schloss. Schloss gibt frei und Schließzylinder lässt sich drehen und Tür damit öffnen.

Sz. 1 höhere Sicherheit
Sz. 2 m.E. geringere Sicherheit
 
Der Nachbar schrieb:
Im schlimmsten Fall machen sich dann Leute den Spaß die Zylinder einfach so abzubreche
Muss nicht mal "abbrechen" sein, sondern reicht auch einfach, den Schließkanal unbrauchbar zu machen, damit keinerlei Schlüssel mehr reinpasst. Schlösser per Vandalismus unbrauchbar zu machen, ist so schwer nicht.

Zur Topic: Interessant. Eines der wenigen wirklich interessanten "smarten" Produkte...

Erinnert mich stark an die DOM ELS Pro und andere Modelle (digitale Schließzylinder).

Dort sind es allerdings Transponder bzw. das Smartphone, welche die Funktion des Schlüssels übernehmen. DIe Verwaltung der Transponder wird per Desktop-Software und Funksender bewerkstelligt.
Leider proprietär, und nicht sehr günstig, daher für den Hausgebraucht nicht unbedingt erste Wahl.
 
gaym0r schrieb:
NFC hat max. 10cm Reichweite.

NFC ist für eine maximale Reichweite von 10 cm spezifiziert. Hersteller treffen Maßnahmen um zu vermeiden dass durch Überreichweiten "Alien"-NFC-Devices erfasst werden. Kaufhäuser erhöhen mit sehr großen Antennen die Reichweite zwecks Diebstahlschutz.
tldr: ich würde mich nicht drauf verlassen
 
Taron schrieb:
Muss nicht mal "abbrechen" sein, sondern reicht auch einfach, den Schließkanal unbrauchbar zu machen, damit keinerlei Schlüssel mehr reinpasst. Schlösser per Vandalismus unbrauchbar zu machen, ist so schwer nicht.
Das stimmt, aber die smarten Besitzer die sich sowas kaufen könnte man mit so einem offensichtigen Produkt regelrecht ärgern, weil NFC eigentlich nur ranhalten ist udn bis jetzt halte ich die smarten Produkte nicht umbedingt für sicherer.
Das Produkt wäre weit ausgreifter, wenn es sich nach außen hin als mechanischer Zylinder tarnen und keinen Aufschluss darüber geben würde um was es sich hier wirklich handelt, weil die gesamte Technik auf der anderen Seite der Tür für den Außenstehenden verborgen steckt.

Sogar die USB Notfallfunktion könnte in den Schlüssel selbst integriert werden. Ein HiCap oder sogar eine Knopfzelle könnten integriert werden.

Ich denke, DOM ist mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung in dem Bereich nicht nur wegen dem höheren Preis tatsächlich mit sicherheitsrelevanten Zylinderlösungen ausreichend etabliert. Da müsste ich aber zu den Erfahrunsgwerten auchsuchen und so manch verschleppter Softwarebug kann das beste Schloss sinnlos offen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Nachbar schrieb:
Das stimmt, aber die smarten Besitzer die sich sowas kaufen könnte man mit so einem offensichtigen Produkt regelrecht ärgern, weil NFC eigentlich nur ranhalten ist udn bis jetzt halte ich die smarten Produkte nicht umbedingt für sicherer.
Würd ich pauschal nicht sagen.
Die bereits erwähnten DOM ELS Systeme sind schon relativ sicher und werden auch von großen Unternehmen für eigene Schließanlagen verwendet.
Grobe Sicherheitsmängel oder andere Probleme im Alltag sind mir da nicht bekannt...

Was natürlich im Consumer-Bereich als "Smart" angepriesen wird (der Großteil aller "Smart devices"), dürfte nicht unbedingt in der Qualität damit vergleichbar sein... Meist haben diese Dinger ja Sicherheitslücken wie ein Scheunentor, wo ein LKW durchpassen würde...
 
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Stimmt, in Firmen ist das schon seit vielen Jahren Standard.
 
Diese ganze Sicherheitsdiskussion ist total sinnlos. Niemand macht sich die Arbeit, z.b. Nuki gezielt zu hacken und dann einzubrechen. 95% aller Einbrüche geschehen nicht über die Hauseingangstür.

Just the German Angst
 
Tim1705 schrieb:
Diese ganze Sicherheitsdiskussion ist total sinnlos. Niemand macht sich die Arbeit, z.b. Nuki gezielt zu hacken und dann einzubrechen. 95% aller Einbrüche geschehen nicht über die Hauseingangstür.

Just the German Angst
Worüber dann bei einem Haus oder Wohnung?
 
Smartin schrieb:
Das ist zu pauschal. Vielmehr ist es abhängig vom System und v.a. vom Sender und Empfänger (und v.a. von der Leistungsstärke der Antenne). Es gibt RFID mit wenigen Zentimeter...

Ich frag nochmal. Wo ist der Zusammenhang zwischen NFC und RFID? Was hat irgendein Auto mit irgendeinem Türschloss zu tun? Ganz verschiedene Technologien, Frequenzen etc.

Hayda Ministral schrieb:
Kaufhäuser erhöhen mit sehr großen Antennen die Reichweite zwecks Diebstahlschutz.

Ja, in den Kaufhäusern ist dank metergroßen Antennen die Reichweite bei ca. 1m.
In der Praxis hast du fast überall <4cm.

Roesi schrieb:
Worüber dann bei einem Haus oder Wohnung?

Tatsächlich erfolgen nur 12% der Einrüche über die Haustür. Der Grßteil über Fenstertüren (z.B. Balkontür) und normale Fenster. Der kleinste Teil über den Kellerbereich.
 
Was bedeutet - Die Nutzung des Türschlosses und aller Funktionen ist nach der Anschaffung kostenfrei. -
Warum sollte es was kosten???
 
Mich erinnert dieses Produkt gerade an was...

2002 hat Assa Abloy unter der Marke IKON das IKON Verso Cliq-System auf den Markt gebracht.
Ein mechatronisches Schließsystem, wo im Schlüssel eine Batterie steckt, damit vom Schloss über mechanische Kontakte am Gesenk die Zugangsberechtigung geprüft werden kann. Der Schlüssel besitzt ein Display, um Status zur Schließberechtigung und dem Batteriestand anzuzeigen. Beim Einstecken werden die Daten mit denen im Zylinder abgeglichen und daraufhin die Berechtigung zum Öffnen erteilt.

Zum Programmieren werden die Berechtigungen mit einem Tisch- oder Mobil-Programmiergerät auf die Schlüssel aufgespielt. Um die Berechtigungen auf den Zylindern einzuspielen oder Ereignislisten (Zutritt mit Timestamp o.ä.) auszulesen, wird ein Programmierschlüssel genutzt, der einfach ins jeweilige Schloss gesteckt wird.

Funktioniert also quasi entgegengesetzt zu DOM ELS, wo die Elektronik für Zutrittsberechtigungen, Statusanzeige und Stromzufuhr im Zylinder steckt, da dort statt des Schlüssels nur ein Token verwendet wird. Dieser wird lediglich an den Zylinder gehalten und öffnet damit das System.

Das Verso Cliq-System hatte ich irgendwann 2011 öfters benutzt, funktionierte einwandfrei, auch bei Kälte oder Nässe. So neu ist diese Idee hier also eigentlich nicht, abgesehen von NFC und der fast heutzutage zwangsläufigen Smartphone-Anbindung.
 
Smartin schrieb:
wenn es über NFC funktioniert, dann ist es m.E. nicht "offline" bzw. kann trotzdem recht leicht manipuliert werden, wenn man in der Gegend ist.

Ich bin immer wieder erstaunt, welche Reichweiten die Leute dieser Near Field Technologie andichten wollen... :evillol:
 
Moe.Joe schrieb:
So richtig habe ich den Sinn nicht verstanden. Wenn ich das Teil komplett ohne Cloud betreibe habe ich einen Schlüssel mit dem ich mein Schloss manuell drehen muss (Habe ich jetzt auch schon).
Will ich Freunde einladen verbinde ich mein Handy in die Cloud zu Netatmo und gebe mein Schloss frei. Der einzige Unterschied zum Nuki ist, dass nun das Handy mit der Cloud verbunden ist, nicht jedoch das Schloss.
Ich sehe hier (sicherheitstechnisch) keinen wirklichen Mehrwert!?
Das steht und fällt mit den zusätzlichen Optionen in der Software.
Kann man zum Beispiel ein Zeitfenster erstellen, in dem eine bestimmte Schlüssel-ID funktioniert, oder eine Anzahl von Öffnungsvorgängen festlegen, Protokolliert das Schloss wann welcher Schlüssel das Schloss geöffnet hat, ...
Das sind alles Funktionen die dem Schloss eine Existenzberechtigung verleihen. Nicht unbedingt im mittelständischen Firmenumfeld, aber für Klein(st)betriebe und auch Privatpersonen die ein wartungsarmes System möchten, falls die Kosten für ein entsprechendes vernetztes, sicheres und Cloud unabhängiges System höher liegen sollten.
 
catch 22 schrieb:
..., sicheres und Cloud unabhängiges System höher liegen sollten.
Wie gesagt, für mich ist das Teil nicht Cloud unabhängig. Die Anbindung erfolgt lediglich über Umwege (Was für mich sicherheitstechnisch keinerlei Vorteile ergibt-gerne darf mich jemand aufklären warum das sicherer sein soll).
Berechtigungen für den Zugang werden immer noch über die Cloud verwaltet.
 
Bei mir funktioniert das System von Nuki einwandfrei. Mit dem neuen Opener kann man über die Fernsprechanlage sogar in Mietwohnungen den untere Haustüre fernsteuern. Ist zudem günstiger als das hier gezeigte, als auch flexibler.
 
Austronaut schrieb:
Was bedeutet - Die Nutzung des Türschlosses und aller Funktionen ist nach der Anschaffung kostenfrei. -
Warum sollte es was kosten???


Bei Schlössern mit Online-Funktion benötigt das Schloss in der Regel einen Server beim Betreiber/Hersteller des Schlosses, und der muss bezahlt werden. Also lassen sich einige Hersteller das bezahlen.
 
Ist das konventionelle Schloss so schwer zu bedienen, das man sich so einen "Smart"-kram zulegt? Ich spar da vielleicht 2 Sekunden die ich brauche um die Tür aufzuschließen.

Ich finde gut das die zumindest die Backdoor via Cloud rausgenommen haben, will aber garnicht wissen wie schnell sich das Ding anderweitig öffnen lässt.
 
@ChatN0ir Darum geht es den meisten doch gar nicht.

Für mein Gefühl gibt es 3 Anwendergruppen:

- Die "fancy" Leute, die es total cool und praktisch finden an ihre Tür zu gehen und die ist sofort auf.

- Leute die z.B. eine Wochenendwohnung damit ausrüsten damit sie dort unterschiedlichen Leuten Zutritt verschaffen oder sperren können, aber gleichzeitig nicht groß genug sind um sich z.B. ein Smartcard System eines Hotels anzuschaffen.

- Leute wie mich die sich durch 2 Faktor Authentifiizierung einen Sicherheitsgewinn erhoffen.

Ich warte weiterhin auf ein gutes simples und nicht überteuertes System, bei dem ich z.B. Schlüssel + Pin oder Schlüssel + NFC brauche, ohne Cloudanbindung natürlich. Da darf die Programmierung ruhig etwas komplexer sein, macht man privat ja nicht täglich.
 
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