AMD Radeon RX 7900 XT(X): Custom-Designs sollen später und teurer folgen

Update Fabian Vecellio del Monego
297 Kommentare
AMD Radeon RX 7900 XT(X): Custom-Designs sollen später und teurer folgen
Bild: AMD

Während Sapphire einen ersten Teaser zu einem Custom-Design der Radeon RX 7900 XT(X) gibt, kommen von anderer Stelle keine guten Nachrichten: Partnerkarten mit der neuen RDNA-3-Architektur sollen entgegen AMDs offizieller Ankündigung zunächst verzögert, in geringer Stückzahl und vergleichsweise teurer auf den Markt kommen.

Sapphire gewährt einen ersten Blick auf die neue Nitro

Während nach der Vorstellung der Nvidia GeForce RTX 4090 (Test) und GeForce RTX 4080 (Test) Ende September recht schnell diverse Boardpartner mit zahlreichen Custom-Designs aufwarteten, sind entsprechende Vorstellungen zu den beiden Anfang November enthüllten Radeon-RX-7000-Grafikkarten bisher eher die Seltenheit. Lediglich Asus und PowerColor wagten sich mit der TUF Gaming Radeon RX 7900 XT(X) sowie der Radeon RX 7900 XT(X) Red Devil aus der Deckung.

Nun macht der zweite AMD-Exklusivpartner Sapphire das Trio komplett: Auf Twitter zeigt der Hersteller einen Teil der Vorderseite einer Radeon RX 7900 XT(X) Nitro. In der Vergangenheit konnten sich Grafikkarten der Nitro-Serie häufig als mit die besten AMD-Partnerkarten einer Generation behaupten, so beispielsweise bei der Sapphire Radeon RX 6800 XT Nitro (Test), der Sapphire Radeon RX 6700 XT Nitro (Test), der Sapphire Radeon RX 5700 XT Nitro (Test) oder zuvor der Sapphire Radeon R9 Fury Nitro (Test).

Allzu viele Informationen lassen sich dem Teaser allerdings nicht entlocken. Fest steht damit lediglich, dass die neue Nitro-Grafikkarte auf einen grauen, optisch schlichten, aber dennoch beleuchteten Kühler mit drei Axiallüftern setzen wird – eine andere Stückzahl wäre angesichts der vergangenen Nitro-Karten aber auch eine Überraschung gewesen. Hervor sticht lediglich die gekrümmte Formgebung der Rotorblätter.

RX-7000-Custom-Designs kommen wohl später und teurer

Die Radeon RX 7900 XT(X) soll am 13. Dezember 2022 in den Handel starten. Aktuellen Gerüchten zufolge soll der Termin aber de facto nur für die entsprechenden Referenz-Designs von AMD gelten, während sich die Custom-Designs um einige Wochen verzögern werden, wie Wccftech mit Blick auf MyDrivers berichtet. Demnach sei auch mit Tests der Custom-Designs erst im Nachgang zum Verkaufsstart der neuen AMD-Grafikkarten zu rechnen, von ein bis zwei Wochen Verzug ist die Rede. AMD selbst gab zur Vorstellung der RDNA-3-Generation hingegen zu verstehen, dass sowohl die Referenzkarten als auch Custom-Designs am 13. Dezember verfügbar werden sollen.

Den Gerüchten zufolge sollten sich Interessenten allerdings auf eine knappe Verfügbarkeit und deutlich höhere Preise einstellen, als sie AMD für die Referenzkarten veranschlagt. Radeon RX 7900 XTX und Radeon RX 7900 XT sollen gemäß unverbindlicher Preisempfehlung in den USA für 999 US-Dollar respektive für 899 US-Dollar an den Start gehen. Im Vergleich zu Nvidias GeForce gemäß UVP mindestens 1.470 Euro teuren RTX 4080 – die AMD als primäre Konkurrenz für die beiden neuen Grafikkarten auserkoren hat – liegt der Preis wesentlich niedriger, wenn die europäischen Preise unter Berücksichtigung des derzeitigen Euro-Dollar-Wechselkurses sowie der heimischen Umsatzsteuer angenähert werden.

Der niedrigere Preis war für viele der Heilsbringer

Sollte mit den Custom-Designs nun ein spürbarer Aufpreis einhergehen, könnte der preisliche Abstand empfindlich schmelzen und damit ein maßgebliches Argument für die Radeon RX 7900 XT(X) verloren gehen. Insbesondere die eigentliche Käuferschicht einer „80er-Grafikkarte“ von Nvidia sitzt die hohen Preise des zweiten Ada-Lovelace-Modells derzeit überwiegend aus: Rund 90 Prozent der ComputerBase-Leser haben gar kein Interesse an der GeForce RTX 4080 und für 70 Prozent sind dabei die hohen Kosten ausschlaggebend. Eine insbesondere im Vergleich zur vorangegangenen RTX-3000-Generation wesentlich bessere Verfügbarkeit bei schleppenden Verkäufen ist die Folge.

Andererseits ist anzumerken, dass auch die Custom-Designs der Nvidia-Grafikkarten bereits zur letzten Generation wesentlich teurer waren als die Founders Editions; mit RTX 4000 sieht das nicht anders aus: Eine Asus GeForce RTX 4080 ROG Strix oder eine MSI GeForce RTX 4080 Gaming X Trio beispielsweise schlagen derzeit mit knapp 1.700 Euro zu Buche. Sollte mit den Custom-Designs der RX-7000-GPUs nun ein vergleichbarer Aufpreis einhergehen, zöge AMD an dieser Stelle lediglich nach. Nichtsdestoweniger sind die neuen Informationen mit Vorsicht zu genießen: Bisher handelt es sich lediglich um Gerüchte.

Update

ComputerBase hat bei mehreren Boardpartnern nachgefragt und kann das Gerücht, dass es zum 13. Dezember nur Referenzkarten im Handel geben wird, nicht bestätigen. 2 Hersteller haben dagegen explizit den 13. Dezember als den Startzeitpunkt für eigene Custom-Designs der Radeon RX 7900 XT sowie Radeon RX 7900 XTX inklusive Verfügbarkeit im Handel genannt, ein dritter ist sich seiner Sache ziemlich sicher gewesen.

Zugleich haben 2 Hersteller aber zugegeben, dass der Terminplan dieses Mal sehr knapp ist und es denkbar ist, dass der ein oder andere Hersteller den 13. Dezember nicht wird einhalten können – das ist jedoch nur ein mögliches Szenario. So dürfe auch bei der eigenen Produktion nichts schief laufen, dann wäre der 13. Dezember als Lieferzeitpunkt nicht mehr zu halten.