Hat dein PC genug Power für Windows XP?
Ab dem 25. Oktober 2001 wird es Windows XP, welches laut Microsoft den größten Sprung in seiner Betriebssystem-Familie seit Windows 95 darstellt, zu kaufen geben. Microsoft preist sein neuestes Betriebssystem, das auf der stabilen NT4/2000-Basis aufbaut, durch haufenweise integrierte Features an, für die man bei den jetzigen Betriebsystemen noch zusätzliche Software benötigte.
So werden zum Beispiel ein Brennprogramm, ein hoch entwickelter Text-, Sprach- und Video-Messaging-Client und ein DSL-Treiber schon nach der Installation einsatzbereit installiert sein. Natürlich sind der Internet Explorer 6 und der Windows Media Player 8 fest im Betriebssystem verankert.
Aber auch Kritik gibt es genug. Stichworte wie Produktaktivierung, fehlender USB-2.0-Support und eingeschränktes MP3-Encoding sind schon oft genug durch die Presse gegangen. Doch woran viele schon beim ersten Anblick der Windows-XP-Oberfläche gedacht haben, wird mit Windows XP zur Realität werden. Gemeint sind hier die Hardware-Anforderungen, welche mit Windows XP fast ins unermessliche ansteigen werden. Offiziell lässt Microsoft verlauten, dass ein Pentium II mit 300MHz und 128MB Arbeitsspeicher für Windows XP ausreichen. Ausreichend ist zwar, wie jeder aus seiner Schulzeit noch weiß, genügend Leistung, aber Spaß bei der Arbeit wird man mit einem System, das in etwa diesen Mindestanforderungen entspricht, nicht haben. Denn schon jetzt berichten einige Betatester davon, dass sich Microsoft bei diesen Angaben etwas „verschätzt“ haben muss. Zudem geht man davon aus, dass die Systemanforderungen mit der finalen Version von Windows XP noch weiter ansteigen werden. Gartner-Analyst Michael Silver rät davon ab, Windows XP auf einem System zu installieren, das älter als ein Jahr ist. Im gleichen Atemzug nennt er als Minimum für sinnvolles Arbeiten einen Pentium 3 Prozessor mit 650 - 800MHz. Er vermutet weiterhin, dass Microsoft durch diese untertriebenen Angaben Hardware-Hersteller dazu bewegen will, Windows-XP-Treiber für ältere Hardware zu entwickeln. Auch beim Arbeitsspeicher wird man mit den von Microsoft angegebenen 128Megabyte nicht viel Freude haben. Zudem unterstützt Windows XP mehrere gleichzeitig eingeloggte Benutze, weshalb 128MB RAM plus weitere 64MB je eingeloggtem Benutzer hier laut Gartner das absolute Minimum darstellen.
Über diese Umstände freuten sich natürlich die Hardware-Hersteller. Der zur Zeit etwas schwächelnde Markt soll durch Windows XP neuen Schwung bekommen und der Verkauf von Komponenten sowie Komplett-PCs wieder stark ansteigen. Hewlett-Packard bereitet sich nach eigenen Angaben schon auf einen sprunghaften Anstieg der Verkäufe beim Erscheinen von Windows XP vor.