Acrylglas-Bausatz im Test: Zeig mir deine Hardware, Tower!
2/3Zusammenbau
Kommen wir zum Zusammenbau des Gehäuses entsprechend der bebilderten Anleitung. Um die Platten miteinander zu verbinden liegen Acrylwürfel bei, die über Bohrungen mit Gewindeeinsätzen verfügen, in die dann die Schrauben gedreht werden. Hat man diese an die Deckel- und Bodenplatte geschraubt, wird als erstes der Laufwerkskäfig, ebenfalls aus zwei Acryl-Platten bestehend, verschraubt. Danach folgen Vorder- und Rückseite, bevor letztendlich die beiden Seitenteile montiert werden. Natürlich sind dazwischen auch die nötigen Schritte für die Montage des Lautsprechers, des Trägers mit Power- und Resetschalter und LEDs, der Gehäusefüße sowie der Laufwerksblenden durchzuführen. Die Gehäusefüsse aus Acryl werden übrigens nicht geschraubt sondern mit doppelseitigem Klebeband angeklebt und verfügen auf der Unterseite über einen Gummibelag. Dadurch steht das Gehäuse rutschsicher und Vibrationen durch eingebaute Lüfter werden nicht übertragen.
Ist das Gehäuse soweit montiert, können die PC-Komponenten eingebaut werden. Hier ist größte Vorsicht geboten, damit nicht unnötig durch Kanten an Netzteil, Laufwerken und Mainboard die Acrylplatten verkratzt werden. In das etwa 475mm x 220mm x 440mm (LxBxH) große und etwas über 7kg schwere Acrylgehäuse können dabei bis zu vier externe 5,25" Laufwerke, zwei externe 3,5" Laufwerke sowie fünf interne 5,25" Laufwerke eingebaut werden. Angenehm fällt dabei die Tatsache auf, dass genügend Schrauben für eine Vollbestückung mit Laufwerken vorhanden sind. Aus der Praxis ergibt sich der Tipp, alle Schrauben, egal ob Seitenwand oder Laufwerkkäfig, erstmal nur handfest anzuziehen. Sind nämlich alle Schrauben bereits fest angezogen, kann es zu Passproblemen, Kratzern und Problemen beim Einbau der Komponenten kommen.
Beim Einbau des Netzteils traten dann auch die ersten Probleme auf: die Öffnung in der Gehäuserückwand hat etwas zu kleine Ausmaße, so daß das verwendete Leadman 400 Watt Netzteil nur provisorisch verschraubt werden konnte. Andere Netzteile waren zum Testzeitpunkt nicht verfügbar, allerdings sind hier die exakten Maße des Ausschnitts: 65mm x 132mm (HxB). Die vorhandene Schraublöcher passten allerdings ohne Probleme, nur könnte die untere Kante des Ausschnitts gute 2mm weiter unten liegen.
Zum Schluß werden noch die Laufwerksblenden montiert, bei den 3,5" Schächten nicht ganz einfach, da die Blenden mit kleinen Stiften mit Gummiring nur fest geklemmt werden. Bei den 5,25" Blenden kann man die Blenden gegen eine kleine Kante im Blendenausschnitt drücken, diese Kante fehlt aber bei den 3,5" Ausschnitten. Dann noch die linke Seitenwand montiert und fertig ist das Gehäuse. Beim Testaufbau mit nicht gerade wenigen Komponenten vergingen gute zwei Stunden, bis das Gehäuse inklusive Inhalt einsatzfähig war.
Kommen wir noch kurz zur Stabilität. Das Gehäuse ist nach der kompletten Montage recht stabil, knirscht aber an allen Ecken und Enden wenn man es anhebt. Für einen Transport des Rechners ist das Gehäuse also nur eingeschränkt zu gebrauchen, vor allem auch wegen der hierbei erhöhten Kratzergefährdung. Durch die Gummifüße bleibt das Gehäuse im Betrieb recht ruhig, auch wenn man beim Auflegen der Hand deutlich die Vibrationen der Laufwerke und Lüfter spüren kann. Allerdings kommt es nicht zum Brummen oder Scheppern wie bei Metallgehäusen mit ihren dünnen Seitenwände, die gerne die Schwingungen an die Außenwelt weitergeben.
Modding
Auf Grund des verwendeten Materials bleibt für Gehäuse-Modifikationen kein Spielraum. Denn kaum ein normaler User wird über entsprechende Werkzeuge verfügen, um das Acryl des Bausatzes bearbeiten zu können. Allerdings lassen sich durch Einbau von Kaltlicht-Kathoden oder beleuchteten Lüftern sicher tolle Lichteffekte erzielen, die im quasi durchsichtigen Gehäuse gut zur Geltung kommen. Der Einbau von Dämm-Matten erübrigt sich natürlich, dann kann man sich das Geld für den Acryl-Bausatz gleich sparen.