Server-Mainboards im Test: Asus SK8N vs. MSI K8T Master1-FAR
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Wer auf Leistung gezüchtete Server schon einmal vor sich gesehen hat, wird festgestellt haben, dass weder ausartende Boxensystem noch eine Reihe an Joysticks um das Gehäuse herum stehen. Und so verwundert es nicht, dass das MSI-Board in Sachen fest verdrahteter Anschlüsse einen Sparkurs fährt. Zwei PS/2-Ports, zwei serielle und eine parallele Schnittstelle sowie zwei magere USB2.0-Anschlüsse und die LAN-Buchse - das wars. Per beigelegten Slotblenden können darüber hinaus nochmals zwei USB2.0-Ports sowie die konventionellen drei Sound-Anschlüsse nachgerüstet werden. Auf FireWire, S/PDIF, GamePort und sonstige Schmankerln muss der Besitzer einer 940-Pin-CPU also verzichten. Aber, auch hier sei nochmal das eigentliche Einsatzgebiet ins Gedächtnis gerufen.
Haben wir den Slot auf dem SK8N gesucht, springt er uns auf dem K8T sofort blutrot ins Auge: Der AGP-Pro. Hier finden auch professionelle Karten mit bis zu 110 Watt Leistungsaufnahme (AGP Pro110) ihren Platz. Auch vier PCI-Slots zeugen erneut von einem nicht auf den Spieler zugeschnittenen Board-Layout. Gerade bei den fehlenden OnBoard-Komponenten (FireWire, qualitativ hochwertiger Sound etc.) können diese vier Steckplätze schnell belegt sein. Das IRQ-Sharing sieht wie folgt aus:
Dort, wo man auf Sockel A-Platinen ansonsten die Southbridge vorfindet, liegt - ähnlich wie auf dem SK8N der CrushK8 - die Northbridge des K8T800. Der per 6,4 GB/s breiten Hypertransport-Bus an die CPU gebundene Chip sitzt somit erneut in unmittelbarer Nähe zum AGP-Slot. Auch die Entfernung zur Southbridge, die bei VIA über den 533 MB/s schnellen V-Link an ihren Partner angebunden ist, wird so kurz gehalten.
An optionalen Chips beherbergt das Board zum einen den bekannten Broadcom Ethernet-Chip, der Gigabit-Ethernet bereit stellt. Zum anderen als Audiocodec den ALC201A und nicht den wesentlich bekannteren ALC650. Dieser bietet neben einer Reihe anderer Einschränkungen nur zwei anstatt sechs Channel und keine S/PDIF-In - ist also klar als minderwertigere Lösung anzusehen. Für das Hardware-Monitoring zeichnet sich der Winbond W83627THF (White Paper) verantwortlich. Dieser wurde ursprünglich für Intels Canterwood und Springdale ausgelegt, unterstützt bereits den Prescott und verfügt über eine Reihe, neuer Funktionen. So kann entweder per Thermal Cruise die Lüftergeschwindigkeit nach der Temperatur geregelt werden oder per Speed Cruise für einen möglichst gleichmäßigen und somit ruhigen Lauf der Ventilatoren gesorgt werden.
Zwei ATA133- und die beiden Serial-ATA-Anschlüsse stellt die Southbridge VT8237 zur Verfügung. Alle Ports liegen neben dem Floppy-Steckplatz am unteren Ende der Platine. Hier dürfte es somit generell ein Problem mit zu kurzen Kabeln in zu großen Gehäuse geben.
Bei so viel Drang zur Stabilität und Sicherheit scheint das gesockelte Bios schon fast selbstverständlich zu sein. Eine Premiere war selbst für uns jedoch der GS5008-Chip, der zwischen Broadcom-Ethernet-Controller und RJ45-Buchse für stabile Signale auf dem Datenbus sorgt. Der CMOS-Clear-Jumper liegt leicht erreichbar am unteren Platinenrand. Das Mainboard lag uns in der Version 1 vor.
Der sog. CoreCell, den MSI erstmals mit der eigenen Springdale-Platine vorgestellt hat, findet sich auch auf dem Master1 wieder. Allerdings bietet er hier verständlicher Weise kein dynamischen Übertakten und auch unter Windows darf nicht an der Tuningschraube gedreht werden. Einzig und allein die Temperaturen, Lüferdrehzahlen und Spannungswerte können im CoreCenter, einem Tool zur Nutzung des Chips, ausgelesen werden. Ungünstig platziert hat man den CMOS-Clear-Jumper. Denn dieser sitzt exakt neben dem Floppyport und ist so nur schlecht zu greifen.