Server-Mainboards im Test: Asus SK8N vs. MSI K8T Master1-FAR
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Das SK8N präsentiert sich auf den ersten Blick als astreines Asus-Board. Typisch das braun-grüne PCB und die restliche Farbgebung. Beim Blick auf den CrushK8-Kühler fühlten wir uns gar an das A7V133 zurück erinnert, das damals eines der letzten Boards mit derartig kleinen Aluminium-Kühlern war. Klassische Überleitung - Thema: Kühlung. Die leidige Suche der KeepOut-Area hat mit AMDs x86-64-Plattform ja hoffentlich endlich ein Ende gefunden, obwohl es auch weiterhin ähnlich strenge Vorgaben wie für den Sockel A gibt. So gilt ab sofort der erste Blick dem vom Pentium 4 bekannten Retention-Modul. Dieses besteht auf dem SK8N aus einer stabilen Hartplastik-Halterung, die mittels zweier Schrauben auf der Boardrückseite - so sehen es AMDs Spezifikationen vor - verschraubt ist. Die mindestens 27 kg Anpressdruck (maximal 40,8 kg), die ein Athlon 64 (FX)- oder Opteron-Kühler aufbringen muss, machen solche stabile Konstruktionen notwendig. Asus hat die KeepOut-Area allerdings nicht ganz eingehalten und auch die relativ nahe am Sockel befindlichen Kondensatoren stören bei der Lüfter(de)montage. Ohne die Kondensatoren zu verbiegen ist der Referenzkühler von AMD nicht vom Retention-Modul zu lösen.
Positiv überrascht haben uns darüber hinaus die zwei nur unweit vom Sockel 940 positionierten Lüfteranschlüsse. So sind auch Ventilatoren mit getrennter Strom- und Tacholeitung problemlos auf dem Board zu montieren. Den dritten Anschluss entdecken wir in der unteren, rechten Ecke der Platine. Dort, wo er meistens sitzt. Für einen Gehäuse-Lüfter in der Front sicherlich erste Wahl.
Bei der Stromversorgung der hungrigen CPU setzt man bei Asus auch weiterhin auf eine Drei-Phasen-Lösung. Auf eine passive Kühlung der MOSFETS hat man in diesem Fall verzichtet. Über derartige Kühlmethoden läßt sich allerdings eh streiten, denn das Kühlen der Plastik-Oberseite stellt sicherlich kein Optimum dar. Ein Trend, den man schon bei den letzten nForce 2 Ultra 400 und KT600-Boards absehen konnte, wird mit der x86-64-Architektur zum Standard auf der AMD-Plattform erhoben: Der zusätzliche 12V-Stecker, wie ihn Intel zur Präsentation des Pentium 4 vor Jahren eingeführt hat. Und so findet sich die vierpolige Buchse auch auf dem SK8N wieder. Beide Anschlüsse liegen am äußersten Platinenrand, angeschlossene Kabel können hier jedoch im Tower mit den Festplatten-Käfigen ins Gehege kommen.
Konsquent umgesetzt hat Asus die neu erworbenen Freiheiten in Sachen Speicherslot-Platzierung. Da für die Kommunikation RAM -> CPU ab sofort keine Zwischeninstanz mehr erforderlich ist, wurden die vier Steckpätze über dem Sockel und weit ab vom CrushK8 platziert. Die Aufteilung in zwei Paar Slots und ihre farbliche Kodierung erleichtert die Bestückung, um den so wichtigen Dual-Channel-Betrieb zu ermöglichen. Ganz nebenbei sind somit Streitereien zwischen RAM-Modulen und ausladenden Grafikkarten passé. Zudem dürfte im eingebauten Zustand keine Gehäusekomponente den Zugriff auf den Speicher versperren.